Joschka Fischer sieht die Welt in einem radikalen Umbruch. "Europa ist ab sofort allein", sagt er mit Blick auf die USA. Dem früheren Außenminister zufolge braucht es nun eine gänzlich neue Sicherheitspolitik - und einen Kanzler Merz im Format eines Adenauers.
Alle wo 500m laufen können und keine Kugeln als Brille brauchen.
EDIT: Wenn die Wehrpflicht/damit verbundene Ersatzpflichten wieder eingeführt werden, sollte sie ohne Geschlechtszuordnung auskommen.
Ob das sinnvoll ist, die Wehrpflicht wieder einzuführen, kann ich in die eine oder andere Richtung nicht wirklich beurteilen. Ich persönlich habe keine Lust auf Bundeswehr, habe dank meiner sozial/finanziellen Situation aber auch die besten Voraussetzungen, um mich dem zu entziehen. Das sollte man ind er Debatte auch im Blick halten. Ausmusterung ist für Menschen aus der Mittel- und Oberschicht deutlich leichter zu organisieren, als für die Unterschicht. Das sollte man gerade bei Forderungen von Politikys im Blick behalten, die in aller Regel sich selbst und ihre Kinder vor dem Kriegsdienst schützen können.
Ehrlich gesagt: Ich bin dafür.
(Disclaimer: Ich war FWDLer, danach SaZ)
Ich sehe (neben dem militärischen Aspekt) vor allem den Vorteil der erneuten "Demokratisierung" der Bundeswehr. Eine reine Berufsarmee neigt leider dazu einen gewissen - oft ungesunden - Corpsgeist zu entwickeln und ist eher anfällig für gewisse Denkmuster und politische Strömungen die man definitiv nicht in einer Armee haben möchte. Wehrpflichtige können hier ein positiver Ausgleich sein: Die Dienstzeit ist begrenzt, eine Karriere wird in der Regel nicht angestrebt - beste Bedingungen also um Mißstände schnell an die Öffentlichkeit zu zerren.
Ansonsten sehe ich die Wehrpflicht als einzige Chance schnell wieder auf eine ordentliche Mann (respektive m/f/d)-stärke zu kommen und unseren Teil als starke Wirtschaftsmacht für die Verteidigung Europas beizutragen. Man muss sich ja nur mal die Zahlen ansehen: Wir sind heute nur knapp über der Personalstärke die wir bei Gründung der BW hatten!
Ich musste 1999 auch meinen Wehrdienst absitzen und im Rückblick hat es mir viel Positives gelehrt. Vor allem, dass man manchmal auch mal seine Fresse halten muss, Teamgeist, mal auf Schwächere Rücksicht zu nehmen und das Krieg eine verdammt beschissene Sache ist … wenn du mal Schusswaffen und anderes Gerät selbst gesehen und benutzt hast, kannst du dir in etwa ausmalen, wie es dann zugeht.
Hab meinen Wehrdienst 2006 gemacht. Das einzige, dass ich da gelernt habe war, wieviele Nazis unter den SaZ Anwärtern sind. Deswegen bin ich ganz dabei: solange wir eine Armee haben, brauchen wir auch die Wehrpflicht. Die Wehrpflichtigen haben den Scheiß gemeldet, die SaZ nicht. Hätten wir nicht den Mund aufgemacht, wäre jemand Feldwebel geworden, der "du dreckige Judensau" für eine adäquate Sprechweise hält. So wurde er entlassen.
Wenn ich von der aktuellen Personalstärke (181.174 Personen) ausgehe und das Wahlergebnis der AgD anlege komme ich auf ein theoretisches Nazipotential von 36.234,8 Personen +- X.
Ja und ich bin dafür, dass alle ab dem 76. Lebensjahr zum Bund sollten, weil die haben ihr Leben ja schon gelebt und haben nichts zu verlieren. Insbesondere Politiker sollten bevorzugt werden.
Und ich gehe definitiv nicht zum Bund. Ich brauche mindestens 21°C in der Wohnung und eine Heizdecke auf mindestens Stufe 5 bevor ich betriebsbereit bin. Wenn es regnet gehe ich nicht raus, weil ich sonst nach einer Stunde schnupfen bekomme und wahrscheinlich 2 Wochen flachliege.
Stiefel zieh ich auch nicht an, drückt an meine Zehen und die ganzen Calisthenics Übungen kann ich auch nicht ausführen, weil ich sonst Hornhaut an den Fingern bekomme und dort gibt es bestimmt keine Pediküreblocks um diese zu entfernen.
Bundeswehr ist einfach nicht meine Welt außerdem schreien die mir da zu viel rum. Wenn mich da einer einschreien würde, würde ich mich auf den Boden schmeißen und zusammenziehen und weinen.
Dann noch der Lärm von den Fahrzeugen, den Waffen etc. ... alleine deswegen könnte ich keinen abschießen. Viel zu laut da bekommt man bestimmt Tinitus und bei meinem Glück gibts im Krieg keine Möglichkeit an Acustan Ohrtropfen zu kommen.
Glaube die wären ohne mich besser dran. Wenn ich schon höre, dass die im Bund jeden Tag 1 KM marschieren bin ich raus. Ich schaffe es mit ach und krach ausm Bett Richtung Badezimmer und selbst dann bin ich durch.
Ja nennt mich verweichlicht, aber ich steh dazu. Hab damals schon Zivi im Heim gemacht aus dem Grund. Da wars immer schön warm, gab viel Handcreme, lecker Kaffee zwischendurch. Waren nice Schichten.
Ja und ich bin dafür, dass alle ab dem 76. Lebensjahr zum Bund sollten, weil die haben ihr Leben ja schon gelebt und haben nichts zu verlieren. Insbesondere Politiker sollten bevorzugt werden.
Rentner, die in Dinge fahren, waffenfähig machen!
Gar keine schlechte Idee. Ist ein bisschen wie mit den Kamikazefliegern, bloß dass es keine Flugzeuge sind, sondern mit Sprengladungen bestückte Mercedes Benz B Klasse Autos. /j
Woher die Downvotes.
Ich erkläre hier nur wie untauglich ich wäre, und bei der limitierten Ausstattung sollte dies an erfahrene und härtere Bürger gehen und nicht an mir verschwendet werden.
Gibt es mittlerweile genügend Stiefel?
Da sehe ich eher die Ü50 Generation in der Lage unser Land zu verteidigen als meine Generation. Ich bin sogar einer der Top Kandidaten aus meiner Generation, weil ich mindestens zwei Tage ohne Smartphone überleben könnte. Trotzdem sehe ich mich als nicht tauglich an (s. o.).
Es gibt ja auch Posten bei der Bundeswehr, wo du nicht im Dreck liegen musst... Bürojobs, Nachrichtendienst oder so was... Es kann jeder einen Beitrag leisten 😉
Wobei sich um die Alten und Kranken kümmern, die Gesellschaft und das Land mit sozialen Dingen nach vorne bringen auch ein Beitrag ist. Also abseits der Bundeswehr gibt es auch allgemein noch viele Möglickeiten aktiv das Land zu schützen. Auch so sachen wie Entwicklungshilfe und Unterstützung anderer Länder hilft ja in erster Linie gar nicht erst in eine Kriegssituation zu kommen. Vielleicht fokussiert man sich mehr darauf, weil das ist auch üblicherweise effizienter und billiger als dann schlussendlich einen Krieg austragen zu müssen. Deshalb würde ich im Allgemeinen sagen, schickt die Leute eher dorthin als zum Grundwehrdienst an der Waffe. Das heißt jetzt allerdings auch nicht, dass es nur damit getan wäre...
Ja nennt mich verweichlicht, aber ich steh dazu. Hab damals schon Zivi im Heim gemacht aus dem Grund. Da wars immer schön warm, gab viel Handcreme, lecker Kaffee zwischendurch. Waren nice Schichten.
Der Ersatzdienst, den es zur Zeit der Wehrpflicht gab, hat gesamtgesellschaftlich viel gebracht. Und gleichzeitig eine große Personalreserve von Leuten geschaffen, die wenigstens grundlegende Erfahrung in im Katastrophen- und Verteidigungsfall gesellschaftlich wichtigen Tätigkeiten haben, auf die man im Bedarfsfall zurückgreifen hätte können. An sich war das schon kein ganz schlechtes Konzept, um die Gesellschaft in einer beschissenen Situation am Laufen halten zu können.
Das gibt es nach wie vor, ist jetzt aber freiwillig.
Das Freiwillig heißt natürlich das in unserer sozial kalten Gesellschaft das weniger machen, aber es heißt auch das da nicht mehr wie früher jede menge Unwillige das minimalste vom minimalen machen und einige hauptamtliche Kleingeister sich wie Sklavenhalter aufführen können.
Ich verstehe deine Einstellung, alles sehr unbequem und anstrengend. Aber Wehrpflicht hat auch was mit Tauglichkeit zu tun. Ein paar Sachen die du anführst sind keine Gründe sondern Vorlieben (Hornhaut, Sport, zumindest falls keine wirkliche medizinische Untauglichkeit vorliegt) - was aber natürlich vollkommen ok ist. Niemand bei Verstand möchte wirklich Krieg erleben. Im Falle einer Mobilisierung würde aber nicht darauf Rücksicht genommen, ob man irgendwelche Präferenzen hat, wenn man tauglich ist. Dann kommen die Feldjäger und schleifen dich in die Kaserne. Aber persönlich mache ich mir wenig Sorgen, einmal weil ich selbst noch Ersatzdienst leisten musste. Kritischer wird es für die Generationen nach mir, für die die Wehrpflicht ausgesetzt wurde
Auch alle Altersklassen, und ohne Ausnahmen.
Bei fehlender körperlicher Eignung wahlweise als Ersatzdienst, natürlich.
Ich wäre sofort dafür, wenn dann auch der Deutsche Bank Chef ein paar Monate lang im Pflegeheim Bettpfannen saubermacht.
Stell dir vor jeden Tag draußen würden dir Leute hinterrufen "gehe zurück in dein Land!", "dich sollte man abschieben!", "du gehörst hier nicht her!", usw. Stell dir vor im Sportverein würden die Zuschauer rufen "Sens den Kanacken um!", oder der Ansager würde deinen Namen vorlesen und wenn du aufm Spielfeld stehst dann noch zufügen "oh, mit dem Namen hätte ich den nicht erwartet" und alle würden lachen. Stell dir vor du würdest mit dem Fahrrad zur Schule fahren und Autos würden langsamer vorbeifahren, mit heruntergekurbeltem Fenster und schreien "KANACKE!".
Würdest du gerne dazu verpflichtet werden diese Leute zu verteidigen? Würdest du es nicht lieben nach einigen Jahren wieder in Dtl. zu sein, aus dem Zug zu steigen und sofort "Och ne, jetzt kommen die auch noch mit dem Zug. Dreckstürken!" (ich bin nicht Türke) zu hören. Kannst du es dir vorstellen das zu hören nachdem du von der Front kommst?
Ich fordere ein Land das es zu wehren lohnt. Mindestens ein Drittel des Landes will mich und meinesgleichen nicht im Land haben. Für die sollen wir unsere Leben einsetzen? Für die sollen wir auch noch extra dazu gezwungen werden? Ne Joschi. Kannst du dir gepflegt abschminken.
Ja, wir haben einen Haufen Arschlöcher hier im Land die um die man sich kümmern muss, dass ist der "Feind im Innern" den es genauso zu bekämpfen gilt wie einen Aggressor der uns von außen angreift. Eine Wehrpflicht kann hier (wie ich schon in meinem anderen Post geschrieben habe) aber tatsächlich dazu beitragen "Safe Spaces" für diese Klientel zu eliminieren. Man sollte auch nicht vergessen, dass der "Bürger in Uniform" ein Bollwerk gegen eine neue Machtergreifung sein kann. Wo der Berufssoldat aus Angst um Karriere und dem Stand im "Korpsgeist" vielleicht einen rechtswidrigen Befehl ausführt würde ich dem politisch gebildeten "normalen Menschen" in Uniform eher eine Weigerung zutrauen.
Ansonsten bleibt nur: Es kann nie verkehrt sein wenn eine Bevölkerung wehrhaft ist und nicht nur auf die Leute angewiesen ist, die sich das zur Profession gemacht haben.
Nein ist es natürlich nicht, idealerweise hätten wir keine den Reichen dienende, imperiale Armee. Der Vorschlag aber, bezieht sich spezifisch darauf die Wehrpflicht auf Frauen auszuweiten. Deshalb mein Kommentar
Jetzt endlich mal Butter bei die Fische, Herr Fischer: Haben Sie gedient?
Vielleicht meint der Joschka, dass der Wehrdienst sowas wie die Aktionen in seinen "harten Jahren" in der Spontiszene wäre?
Wie viele Sabotage- digitale und hybride Aktionen es bis zum Ausrufen eines Spannungsfalls braucht, wird sich zeigen. Aber klar ist, dass es im Fall der Fälle kein Nachteil ist, untauglich oder Ü60 zu sein.
Ich persönlich habe nichts gegen einen gemeinwohldienlichen Dienst für alle - solange es die Option von "Ersatzdiensten" gibt. Diesbezüglich wäre es im Übrigen ein riesen Fortschritt, wenn es endlich mal nicht mehr vom Geldbeutel abhinge, ob man sich einen ehrenamtlichen Dienst überhaupt leisten kann. Das Mindeste wäre, uneingeschränkt Bürgergeld für Bundesfreiwillige und FSJler:innen zu gewähren.
Mehr als 30 Prozent der Bevölkerung können keinen Freiwilligendienst jenseits der Bundeswehr absolvieren, weil sie nicht über die finanziellen Rücklagen verfügen, ihren Unterhalt währenddessen aus eigener Tasche zu finanzieren. Freiwilliger Wehrdienst hingegen wird vergleichsweise anständig vergütet.