Ein Sebnitzer Dachdecker will einen Ausbildungsplatz vergeben und nutzt dafür menschenverachtende Formulierungen. Nicht nur die Stadtverwaltung ist entsetzt.
Alter - die sind sich da drüben so sicher, dass das normal ist, dass sowas es einfach vom Kopp des Erstellers bis aufs Papier schafft ohne dass es jemand hinterfragt. Das muss man sich mal reintun. Da leben kollektiv Leute in einem Weltbild wo das völlig okay ist.
Und wie sollen diese Leute merken, dass sowas nicht normal ist, wenn eine Zeitung das so abdruckt, ohne das irgendwer was sagt? Das finde ich eigentlich das krasseste, dass das keine einzelnen Spinner sind, sondern genug Leute dahinter stehen...
Es wird sich ja gerne über "AGG-Hopper" beschwert, aber die sind dann wirklich gewissermaßen das Immunsystem der Gesellschaft, wenn es um die Bekämpfung von so einem Quatsch geht. Wenn du Bock hast, schick eine Bewerbung mit Foto hin und klag dann, weil du dich wegen deiner Nase oder großen Brüste diskriminiert fühlst
Wenn du Bock hast, schick eine Bewerbung mit Foto hin und klag dann, weil du dich wegen deiner Nase oder großen Brüste diskriminiert fühlst
Was zum Scheißfick bin ich lesend? Hast du auch nur den Hauch einer Ahnung davon, was für eine rassistische Kackscheiße da vom Stapel gelassen wurde und von dir verharmlost wird?
Ich bin mir nicht sicher, ob Ronney mit seiner vermutlich antiquierten Einstellung das B-Wort mit seiner neuen Bedeutung für weibliche Wesen einsetzt oder doch eher die alte rassistische Bezeichnung meint.
zur erinnerung kann ich auf einen artikel zum mord an Joseph im Sebnitzer freibad im jahr 1997 hinweisen. zu dem fall ist seinerzeit viel publiziert worden, früh und informiert insbesondere aus dem antifaschistischen milieu. die stadt gehörte seinerzeit zum rekrutierungs- und wirkungsgebiet der Skinheads Sächsische Schweiz.
Eigentlich ganz erfrischend, so ganz ohne Feigenblatt oder Hundepfeife das eigene Weltbild zu offenbaren. Da weiß man gleich, woran man ist, wie früher die NPD vor der AfD.
Als Nächstes dann: „Sachsen werden immer als ausländerfeindliche Rassisten hingestellt!!“. Wenn man ein Image loswerden will, muss man an manchen Stellen besonders aufpassen. Auch Menschen in Redaktionen, die dann eben mal eine Anzeige nicht so abdrucken oder veröffentlichen, wie sie beauftragt wurde.
Zeppel = Zipfel, also eine Personengruppe mit Kopfbedeckung. Turbanträger als fehlgeleitetes Synonym für Muslime würde ich annehmen. Sicher bin ich nicht.
[Edith fand einen (nicht erhellenden) Artikel im Tagesspiegel:
Ihr, die Feministinnen der ersten Stunde, seid uns fremd. [...] Wir vertrauen Männern. Ihr habt sie als „Zipfelträger“ bezeichnet.
Ich frage mich, ob solche Artikel irgendetwas bringen, außer Werbeeinnahmen durch Empörungsklicks. Ein Jugendlicher macht Hitlergruß, ein Typ in Sachsen schreibt eine eklige Anzeige, im Bus hat irgendwer ein Schimpfwort gesagt. Was sind denn das für Nachrichten??
Deutschland hat ein Rassismus-Problem. Ich behaupte: Schon immer gehabt, aber solange es allen gut geht, kriegt man das nicht so mit. Unsere Gesellschaft darf diese Menschen nicht verlieren, wir müssen den stumpfen authoritären Reflexen etwa entgegensetzen. Den Kampf für soziale Gerechtigkeit mehr in den Fokus rücken, statt nach den Schwächeren zu treten. Dafür brauchen wir Ideen, Argumente und Engagement, es gibt richtig viel zu tun für unsere Demokratie. Was wir aber nicht brauchen sind Klickköder-Artikel über das dumme, bösartige Fehlverhalten von irgendwelchen random Honks. Das ist totale Energieverschwendung und bringt überhaupt nichts. Doofen Trottel und zynische Arschlöcher gibt und gab es schon immer unendlich viele. Lass lieber an Lösungen arbeiten, mit oder ohne Hilfe der Politik.
Überall in Deutschland tun Menschen ständig schlimme, dumme Dinge. Wenn es eine Straftat ist, dann geht es an die Justiz.
Es ist komplett naiv zu glauben, dass wir für jede bösartige Troll-Aktion irgendwo in Sachsen einen deutschlandweiten Zeitungsartikel brauchen, der dann hundertfach kommentiert und weitergeteilt wird.
Den Kampf für soziale Gerechtigkeit mehr in den Fokus rücken, statt nach den Schwächeren zu treten.
Prinzipiell will ich das ja auch aber: Der Mann ist Dachdeckermeister, selbstständig und offenbar mit Angestellten. Der Mann ist das Gegenteil eines Sozialfalls.
Ja, ich glaube schon, dass wir solche Artikel brauchen. Nicht alle Menschen in Deutschland sind so gut über rechtsextreme Umtriebe und die Entwicklung des Overton-Fensters informiert wie wir auf Lemmy. Und in einer Demokratie müssen wir sehr viele Menschen.überzeugen, wenn wir etwas durchsetzen wollen, dafür sind Informationen wie diese essenziell.
Denkst du, dass wir Menschen überzeugen, indem wir auf Andere zeigen und "Nazi!" sagen? Wer das Problem jetzt noch nicht erkannt hat, nach der Merz-Abstimmung, den AfD Aussagen, den unzähligen Lichterketten und Mahnwachen, wird auch von der 956. Meldung nicht mehr umgestimmt. Wir haben in der letzten Zeit viel push angewendet, ich glaube jetzt sollten wir mehr pull probieren. Wir sehen ja in den USA was sonst passiert. Dort sind die Gräben unüberwindbar und die Hälfte der Bevölkerung nicht mehr mit Fakten und Vernunft zu erreichen.
Ich habe Angst, das wir hier auch auf diesem Weg sind. Und "Nazi!" hilft nicht, es stößt nur Menschen vor den Kopf sie sich vielleicht selber gar nicht als Nazi bezeichnen würden. Versteht du was ich meine? Ich will den rassistischen Dachdecker nicht verharmlosen.
Jetzt weiß man um den Fall und kann gucken, ob und falls ja wie in einigen Monaten ein Gericht darüber entscheided.
Dann weiß man wiederum, ob die Justiz vor Ort noch halbwegs funktioniert, oder schon unterwandert ist.
Es ist auch wichtig darum zu wissen, wenn es um die Frage geht, wo man in Deutschland in höherer Gefahr ist, angegriffen zu werden.
Wenn dann noch guter Journalismus dazu kommt, kann auf der Basis nachgehakt werden, wie das Land Sachsen und der Bund dem Rassismusproblem begegnen wollen.