Die Schublade voller Uralthandys, der Keller voller Elektroschrott? Viele Menschen bunkern ausgemusterte Technik. Das liegt wohl auch daran, dass die möglichen Abgabeorte gar nicht so bekannt sind.
Naja das Zeug hat mal viel Geld gekostet, also werf ich’s doch nicht einfach weg. Am Ende brauch ich das nochmal und ärger mich dann! Meine alten Handys sind sogar noch in Originalverpackung, quasi neu! :D
Wenn ihr noch funktionierende Computertechnik ála Notebook loswerden wollt, schaut bitte, ob ihr eine Computertruhe e.V. in der Nähe habt. Da bekommt das Gerät noch ein zweites Leben und ermöglicht Bedürftigen die digitale Teilhabe.
Ich denke, dass es mittlerweike schon bekannt ist, dass z.B. Elektromärkte auch alte Geräte zurücknehmen. Es ist nur so, dass man oftmals nicht daran denkt, die Altgeräte dann auch mit in den Elektromarkt zu nehmen, zumal dies auch einen logistischen Aufwand darstellen kann. Der Untertitel "Viele Menschen bunkern ausgemusterte Technik" ist daher in etwa vergleichbar mit "Viele Menschen bunkern leere Getränkeflaschen". Wo alte Getränkeflaschen abzugeben sind, ist ebenfalls bekannt - nur gibt es einige Leute, bei denen dies eher unregelmäßig geschieht.
Hinzu kommt, dass man sich auch nicht wirklich sicher sein kann, ob das Altgerät dann auch wirklich angenommen wird (auch, wenn es Gesetz ist). Wer hat denn schon Lust, sich mit den Mitarbeitern vor Ort zu streiten? Aus meiner Erfahrung weiss ich zumindest, dass die Rückgabe bei Großgeräten (Waschmaschine, Geschirrspüler) gut funktioniert. Hier muss man i.d.R. ohnehin ein (Groß)lager anfahren, um die Neuware zu erhalten. Dieser Umstand ist aber nicht der Fall, wenn es sich z.B. um einen Elektromarkt in einem Einkaufszentrum handelt, und man gleichzeitig seinen alten Drucker o.ä. abgeben möchte. Hier kann man sich eben nicht sicher sein, dass man sein Altgerät auch loswird. Also riskiert man es von vornherein nicht, seine Altgeräte dort hin zu schleppen. Es scheint zudem auch nicht wirklich beworben zu werden.
Alternativ würde noch die Abgabe bei einem Wertstoffhof möglich sein. Allerdings haben diese Wertstoffhöfe Öffnungszeiten, die mit den eigenen Arbeitszeiten nicht in Einklang zu bringen sind. Hier ist einfach die Hemmschwelle zu hoch.
Ende der Neunziger Jahre gab es in dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, jährlich das sogenannte Schadstoffmobil. Einmal im Jahr kam ein LKW des örtlichen Entsorgers und hat sich einen Tag lang (z.B. von 8 - 18 Uhr) auf den Marktplatz gestellt. Die Leute konnten dann alte Farben, Batterien und anderen Sondermüll abgeben. Wenn man ein solches Angebot heutzutage wieder etablieren und um die Rubrik "alte/ defekte Elektrogeräte" erweitern würde, dann würde sicherlich die Hemmschwelle, seine alten Sachen zu entsorgen, deutlich sinken und es würden Rohstoffe wieder viel eher in den Kreislauf zurückgeführt werden (sofern diese denn recyled werden).
mein Fazit: Es ist viel mehr der logistische Aufwand, den man betreiben muss, um seinen Elektroschrott loszuwerden anstelle des Mangels an Wissen, wo man Geräte entsorgen kann.
Habe neulich nen ganzen Kofferaum zum Schadstoffmobil gebracht. War sogar ein Nokai 8260 dabei. Funktionierte immer noch. Kiste voller Netzteile. Kiste voller serieller Kabel.
Was passiert eigentlich mit den abgebenen Elektrogeräten? Werden die verbrannt, verbuddelt, nach Afrika entsorgt exportiert? Weiß das jemand?
Zusammenfassung:
Laut einer Studie der Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics sowie der Strategieberatung Oliver Wyman gelangen 43 Prozent aller ausgemusterten Smartphones nicht zurück in den Wertstoffkreislauf. »Deutschland ist zwar ein Land des Sperrmülls, der Papiersammlung und des Grünen Punktes, aber bei gebrauchten technischen Produkten fehlt es eklatant an praktischem Wissen«, sagte Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu.
»Menschen zwischen 18 und 34 Jahren stehen Reparaturen am aufgeschlossensten gegenüber und verlangen am nachdrücklichsten nach kostenlosen Rückgabemöglichkeiten und besserer Aufklärung«, sagte Sara Warneke.
Rein rechnerisch lagerten in jedem Haushalt in Deutschland durchschnittlich 0,6 ausrangierte Waschmaschinen, 0,7 Küchengroßgeräte, 1,7 Laptops oder Unterhaltungselektronikgeräte und zwei Smartphones, heißt es noch zur Studie. Statistisch gesehen befinden sich laut der Auswertung in jedem Haushalt 45 Kilogramm Stahl, vier Kilo Kupfer, drei Kilo Aluminium – und vor allem wegen der Mobiltelefone sowie Laptops 0,3 Gramm Gold, die eigentlich der Kreislaufwirtschaft zugeführt werden sollten.
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