Rund zehn Prozent aller Flüge in Hamburg sind Privatflüge. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor. Die Partei kritisiert viele der Flüge als unnötig.
Rund zehn Prozent aller Flüge in Hamburg sind Privatflüge. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor. Die Partei kritisiert viele der Flüge als unnötig.
Im Durchschnitt finden 30 Privatflüge pro Tag am Hamburger Flughafen statt. Darunter sind Geschäftsflüge, aber auch Flüge zu Urlaubszielen. Bei den Top Ten ganz oben: Sylt und Mallorca. Es folgen weitere innerdeutsche Ziele wie Berlin, Düsseldorf oder Köln - die zum Teil gerade mal 30 Minuten Flugzeit entfernt liegen.
Von Hamburg nach Sylt fliegen ist, selbst mit ner Cessna o.ä., einfach Wahnsinn. Es ist niemals schneller den Flug anzumelden, zum Flughafen zu fahren, durch den Sicherheitscheck, die Maschine startklar zu machen, abzuheben, wieder zu landen und die Maschine in Sylt im Hangar zu parken, und den Flugplatz ordnungsgemäß zu verlassen.
Welche Sicherheitschecks? Das ganze Theater ist für die Privatfliegerei deutlich entspannter. Das einzig problematische mit der Cessna dürfte sein, den richtigen Slot zu kriegen.
Dürfte dann schon schneller als mit dem Auto sein.
Ich kenne mich mit dem Thema und dem Flughafen HH nur bedingt aus, aber zählen da auch kleine Motorflieger dazu? Weil teilweise von Privatflügen und teilweise von PrivatJETS die Rede ist.
Wäre alles kein Problem, wenn die dafür auch tatsächlich den Preis zahlen würden. Bitte gerne nach New York mit dem Privatflieger fliegen. Aber auch nur, wenn man tatsächlich dafür bezahlt, das C02 wieder aus der Atmosphäre zu kriegen (und eine Entschädigung für den Fluglärm, der anfällt wär a no ganz nett). Mit den Zahlen aus dem Artikel würde das übrigens 15000€ bei einem Preis von 600€ die Tonne kosten.
Ausgestoßenes CO2 kriegt man durch kein Geld der Welt wieder aus der Atmosphäre raus. Ähnlich wie eine Schmerzensgeldzahlung einen Schaden an Leib und Leben physisch auch nicht wieder ungeschehen macht. Ich komme deswegen zu einem anderen Schluss, nämlich dass die Privatfliegerei erheblich eingeschränkt werden muss. Eine höhere Bepreisung wird das kaum erreichen, denn für Leute, die mit dem Privatjet für ein Wochenende nach Sylt oder nach New York zum Shoppen fliegen, ist es herzlich egal, was es kostet.
Die Idee eines CO2-Preises ist auch nicht, mit dem Geld das CO2 wieder aus der Luft zu kriegen. Die Kosten sollen emissionsfreie Alternativen konkurrenzfähig machen und Anreize setzen, solche zu entwickeln.
Jein. Es gibt Verfahren CO2 aus der Luft zu kriegen (carbon capture). Die sind nur so energieineffizient, dass man da bei deutlich mehr als 600€ pro Tonne liegt, und nur in winzigem Ausmaß realisiert.
Da kann ich evtl. ein bisschen Hintergrund zu Beisteuern:
Hamburg ist da ein wenig "speziell". Denn da treffen drei Faktoren zusammen.
Um Hamburg herum gibt es wenig Flugplätze die einerseits noch halbwegs für das Klientel erreichbar sind und die entsprechende Infrastruktur für größere "Kleinmaschinen" oder gar "Jets" aufweisen. Das ist z.B. in Frankfurt (Egelsbach) aber auch Berlin anders. Daher ist Hamburg einer der internationalen Flughäfen mit sehr großem "Hobbyfliegeranteil". Ebenso kommt in Hamburg auch noch der Inseltraffic hinzu, der formell auch in diese Zahlen rein fällt. Das verzerrt die Zahlen in Bezug auf die Flughäfen selber schon etwas - aber natürlich nicht die Zahl der Flugbewegungen und die damit verbundenen Folgen.
Piloten die eine Instrumentenflugrating haben/darin geschult werden benötigen eine gewisse Anzahl an Landungen mit verschiedenen Landeverfahren - auch zum Erhalt der Berechtigungen. Dafür musst an relativ großen Flughäfen gelandet werden (nicht so groß wie Hamburg aber z.B. Lübeck,etc.) die entsprechende Systeme haben. Und natürlich sollte jemand der Instrumentenflug macht auch auf großen Flughäfen landen können - was aber durchaus sehr komplex ist. Hier gilt Hamburg in der Szene aber als einer der freundlichsten "großen" Flughäfen.
Gerade Sylt ist da auch so ein Mischding - von den "Selberfliegern" wird kaum jemand nach Sylt fliegen weil es schneller geht. Aber auch wenn man ohne Instrumentenflug fliegt braucht man Stunden (und an der Küste fliegen ist halt landschaftlich auch reizvoll). Und dann ist Sylt halt durchaus ein attraktives Ziel weil die Infrastruktur wieder stimmt (und natürlich auch gesagt werden muss: Wer sich fliegen leisten kann, ist auch eher Sylt - Zielgruppe).
Und last but not least ist Hamburg natürlich eine Stadt die entsprechende Klientel hat. Sowohl Selberflieger als auch "geflogen" werden. Die Stadt ist reich und die Stadt ist international. Da kommt natürlich auch einiges zusammen.
Das soll die Problematik nicht verkennen, aber nicht alles was hier genannt ist,ist der typische Privatjet oder Merzsche Zweitflieger. Sondern eben auch der Zahnarzt mit teuren Hobby.
Wie man das einordnet muss jeder selber wissen.
(Ich hab beruflich früher viel,heute gelegentlich, mit einem ethisch etwas besseren Flugbereich - der Ambulanzfliegerei zu tun gehabt)