»Der Arbeiter versteht das nicht« Die Mobilisierung gegen trans und queere Identitäten ist zu einer der mächtigsten Waffen im faschistischen Kulturkampf geworden – manche Linke machen mit
Die Mobilisierung gegen trans und queere Identitäten ist zu einer der mächtigsten Waffen im faschistischen Kulturkampf geworden – manche Linke machen mit
Toller Artikel. Zitat:
Ich möchte zeigen, welche problematischen Effekte es für linke Mobilisierung insgesamt hat, wenn in (innerlinker) Kritik Stereotype auftauchen, die zentraler Teil des antifeministischen, rassistischen Kulturkampfes sind, dem sich die gesellschaftliche Linke als Ganze gegenübersieht – und in dem sie verliert. Ein Kulturkampf, der seit Jahren zur rechten Mobilisierung in Deutschland beiträgt und verhindert, dass linke Ideen und Gruppen Zulauf erfahren oder dass drängende Themen angegangen werden können. Für diesen Mechanismus ist tatsächlich unerheblich, ob die inhaltliche Kritik in Teilen sogar berechtigt ist. Wenn sie queerfeindlich gewendet werden kann, läuft sie Gefahr, zur rechten Mobilisierung mindestens indirekt beizutragen.
Gute Kritikpunkte, die ich teilen kann und als Grundproblem der Linken sehe. Es wird um so viele Partikularinteressen (auch Gegeneinander) gekämpft, dass jeder den Anschluss verloren hat. Da ist nichts Gemeinsames mehr. Nein, alle sind sehr individualistisch unterwegs.
Und dann auch seeeeehr verkopft. Als die Debatte losging, ob man LehrerInnen, Lehrer*Innen, Lehrer:Innen oder Lehrende schreibt bin ich ausgestiegen. Da ging es dann um Transgender, Non-Binäre, Feministinnen und DeutschlehrerInnen. Edit: Und Behindertenvertreter und Sozialarbeiter(die „Dummen“ werden ja oft vergessen)
Dachte ich mit „ach leck mich doch. Ich mache jetzt so wie ich spreche. Macht ihr mal euer Kopfkino.“
Dein Naziverweis ist reine Polemik und als Argument wertlos. Die außerparlamentarische Linke ist hoffnungslos zersplittert und die zwanghafte Fixierung auf Identitätspolitik der jungen Generation ist nun einmal der Hauptgrund dafür. Was hat Identitätspolitik gebracht? Feministinnen streiten mit Transaktivistys, Antideutsche streiten mit Antiimps, junge Klimaschützer liegen im Clinch mit der anti AKW Bewegung und Veganer hetzen gegen Vegetarier. Identitätspolitik hat die außerparlamentarische Linke noch hoffnungsloser zersplittert als je zuvor und damit so gut wie handlungsunfähig gemacht, denn es wird nur noch intern gestritten und von der Befreiung der Arbeiterklasse redet schon lange Niemand mehr. Habt ihr wirklich toll gemacht, ich hoffe der Distinktionsgewinn und der damit verbundene Ego-Boost waren es wert ...
Glaube nicht, dass das ein Problem der Intellektualität, sondern der Relevanz ist. Wenn du dir nur lange genug Zeit nimmst, kannst du jedem erklären, warum es für ihn sinnvoll sein könnte für Vielfalt einzutreten - ob diese Vielfalt jetzt in der einen oder anderen Form der sprachlichen Inklusion niederschlägt, sei an dieser Stelle mal hingestellt -, das Problem ist, dass es für ihn irrelevant ist. Der hat einfach andere Sorgen, z.B. nicht mehr umziehen zu können, weil neue Mietverträge unbezahlbar sind, dass nichts vom Lohn übrig bleibt und dass er einerseits trotz seiner Mühen nur sehr wenig hat, aber andererseits völlig fremden Menschen aus der Ferne einen ähnlichen Lebensstandard finanzieren muss. Die bürgerliche Linke interssiert sich einfach nicht für das Proletariat. Sie kümmert sich so liebevoll und aufmerksam um einzelne Blümchen auf der Wiese, dass sie den brennenden Wald dahinter nicht mehr sieht.
Das mag in Teilen sogar stimmen, aber so sollte es nicht sein. Linke Themen kann man auch ohne intellektuelles Geschwafel vermitteln, bzw. man kann für alle Zielgruppen eine entsprechende Sprache wählen um das gleiche zu sagen. Und es wird ja durchaus auch so gemacht, aber in der medialen Wahrnehmung kommt es vielleicht nicht so rüber