Die Erfahrungen der Ukraine mit deutschen Waffen sind durchwachsen. Mit modernem Großgerät gibt es große Probleme, heißt es in einem internen Bundeswehrpapier, das NDR, WDR und SZ vorliegt. Was heißt das für die künftige Beschaffung von Rüstungsgütern?
Man gibt der Ukraine hochmoderne Waffensysteme in kleiner Zahl, bildet sich im Crashkurs nur dazu aus, die Grundfunktionen benutzen zu können, weil für mehr keine Zeit ist, an echte Wartung oder Feldreparatur ist gar nicht zu denken...
... und dann macht man aus dem vollkommen folgerichtigen Ergebnis das eine Narrativ auf dem die gesamte deutsche Medienlandschaft inzwischen beruht: "Deutschland scheiße! Wir können nichts! Untergang! Verfall! Es hat alles keinen Sinn mehr!!"
PS:
Was heißt das für die künftige Beschaffung von Rüstungsgütern?
Gar nichts.
Denn nur der heutige "Journalismus" hängt nach wie vor an dem Märchen, dass der Krieg in der Ukraine irgendwie die Zukunft der Kriegsführung darstellt. Denn um zu verstehen, was übertragbar ist und was keinerlei Relevanz hat, bräuchte man ein Minimum an Fachkompetenz (kaum über dem Niveau gesunden Menschenverstandes, aber das ist oft schon zu viel verlangt...).
Es heißt ja schon lange, dass die Logistik Kriege gewinnt. Das betrifft natürlich auch die Wartung und im Fall der Ukraine muss die Logistik und Wartung von vielen unterschiedlichen komplizierten Systemen realisiert werden.
Und ja, es ist bezeichnet, dass z.B. die ukrainsche Bohdana (die auf einem anderen Niveau ist) auf mehreren Arten (elektrisch, hydraulisch und manuell/mechanisch) bedient werden kann, falls mal etwas zerstört wird.
Es wirkt einfach als wären da unterschiedliche Philosophien auf Basis unterschiedlicher Vorraussetzungen und Strukturen am Werk.
Modern und Wartung ist hier der Punkt. Die neuen Geräte haben mehr Technik und auch Funktionen, die die Soldaten schützen. Würde man die Dinge einfacher bauen, ginge das auf Kosten der Präzision, Kampfkraft und der Schutzfunktionen für die Crew. Würde man daran wirklich sparen wollen (wenn man nicht Russland heißt und seine Soldaten in Museumsstücke steckt)?
Bei den Abnutzungskämpfen zwischen der Ukraine und Russland sind es im Prinzip zwei große Heere, die sich mit nicht gut ausgebildeten Soldaten gegenüberstehen. Das gilt eben auch für die Bedienung und die Wartung der Geräte. Ob das in zukünftigen Auseinandersetzungen so aussehen wird?
Geräte die nicht funktionieren haben für die Soldaten gar keine Präzision, Kampfkraft oder Schutzfunktion. Außerdem heißt einfacher auch billiger und damit kann man sich mehr davon kaufen.
Ein Schritt wäre zudem, altes Material nicht mehr wie bisher üblich zu verschrotten oder quasi an andere Länder zu verschenken (ich meine hiermit nicht die Ukraine), sondern alte Bestände einzumotten um diese notfalls relativ schnell wieder aktivieren zu können.