In einem Klimacheck von Milch "zu vergessen" zu erwähnen, dass keine der beiden Optionen mit der Alternative mithalten kann ist typisch mittelmäßiger Journalismus Tagesschau.
ist typisch mittelmäßiger Journalismus Tagesschau.
Mein Brudi in Christus. In deinem Bildschirmschuss steht "BR" für Bayerischer Rundfunk.
Das ist einfach nur ein BR Artikel, der dir in der Tagesschau angezeigt wird.
Es wäre "Whataboutism", wenn pflanzliche Milch überhaupt nichts mit Kuhmilch und Klimawandel zu tun hätte. Aber tatsächlich entscheiden sich viele Menschen für pflanzliche Milch, weil sie ihnen eine sehr ähnliche Erfahrung wie Kuhmilch ermöglicht, bei wesentlich geringeren Auswirkungen auf das Klima. Es ist durchaus eine Antwort auf das Problem der klimatischen Auswirkungen der Kuhmilchproduktion.
Kollege, wenn du die Milch nur für Kaffee benutzt, dann ja, aber ich trinke keinen Kaffee, und der Unterschied ist so massiv, du wärst besser dran zu argumentieren "Schokolade schmeckt wie Käse"
Whataboutism ist wenn man auf ein völlig anderes Problem verweist, um vom eigentlichen Problem abzulenken, z.B. "man sollte erst mal Privatjets verbieten!".
Hier geht es aber um genau das selbe Problem: die Folgen von Milchproduktion für das Klima. Und da spielt vegane Milch eine ganz wichtige Rolle. Die komplett auszuklammern zeichnet schon ein unvollständiges Bild, besonders wenn man zum Fazit kommt: "es gibt keinen Königsweg".
Glaube nicht, dass das die Definition von Whataboutism ist, da es nur die Original-Fragestellung erweitert und nicht diskreditiert, oder?
Dem Original-Artikel hingegen könnte man in der heutigen Zeit vorwerfen, dass Sie klima-freundliche Alternativprodukte nicht mal in einem Nebensatz erwähnen.
Oh und Kamelmilch und Schafsmilch fehlt im Vergleich auch noch! So unprofessionell !!111
Bei einem Vergleich zwischen zwei Tierhaltungsformen zu jammern, dass die nicht andersartige Produkte nennen ist höchstens genauso mittelmäßig. Willst du dich auch beschweren, dass beim Vergleich zwischen der Pizza von Nestle und der Pizza von Dr. Oetker niemand die Spinatlasagne erwähnt?
Selbst wenn die Option da wäre ist die Antwort dieselbe. “Vergabe Milch” vereinheitlicht zu sehr. Der Klimaschaden eines in Brasilien durch Raubbau am Regenwald produzierten Sojaendproduktes dürfte sich mit einer Almmilch nicht gut messen. Warum? Der Boden des Amazonasgebietes ist nicht nicht inherent fruchtbar, die Nährstoffe im Regenwald unterliegen oberirdischer Bindung und hohen Zersetzungsraten, wodurch in einem stabilen System die Nährstoffe schnell recycelt werden. In einer agrarischen Bewirtschftungsform ist das nicht mehr so, es kommt relativ schnell zur Devastierung, da die Haltekraft nicht mehr gegeben ist beziehungsweise Nährstoffe gezielt ausgezogen werden. Dazu kommt der Transport per Schiff. Umgekehrt sind die Böden der nördlichen Kalkalpen nährstoffreich und können bei einer traditionellen Weidewirtschaft auch so bleiben (Waldweide ist als Dauerwirtschaftsform schon wieder anders zu sehen, da sich hier der Baumbesatz leicht verschieben kann und das wieder Effekte auf den Boden hat). Eine Bewirtschaftung hier ist ohne größeren langfristigen Verlust an Biomasse möglich, es gibt Untersuchungen die davon ausgehen, dass die Weidewirtschaft Wachstum sogar anregen kann. Die Emission der Kühe gegenüber Transport und Verlust durch Ausbeutung in Brasilien dürfte also relativ gering sein, rechnet man den gesamten Ökosystemaren Impact.
Umgekehrt verhält es sich bei Stallfütterung der Milchkühe mit beschriebenen Importsoja und Produktion “Veganer Milch” mittels regionalem Hafer und Solarstrom.
Eine Darstellung zweier Produktionsformen daher als “mittelmäßigenJournalismus” zu bezeichnen halte ich für gewagt, vor allem wenn du die Thematik im gleichen Maß vereinfachst.
Edit: damit ich’s jetzt nicht überall drunterschreiben muss: ich mach hier kein Argument für die Milchwirtschaft auf, wer zu dumm ist Texte zu lesen tut mir leid.
Ich sage dass man anstatt immer nur “Vegan!!!1!!1” zu schreien vielleicht mal hingehen sollte und sich sachlich auf Argumente und Abwägungen einlassen sollte, dann reden die Leute auch mit einem.
Ich stehe beruflich jeden Tag in einem strebenden Wald und muss auch Möglichkeiten finden die Interessen von euch allen (Wattebäuschen, Toilettenpapier, Möbel etc.) und den Naturschutz unter einen Hut zu bringen. Wir können in Zukunft aber auch einfach alles stehen lassen, dann setz ich mich dazu und brüll auch nur noch “Vegan! Umweltschutz! Prozessschutz!”.
Es geht immer irgendwie besser. Nur Ideologie mit Gewalt ist einfach scheiße und einige von euch kommentierenden können bei Quellen offensichtlich nicht lesen.
Sagt sogar der WWF. Und ich poste die Quelle jetzt nicht nochmal, sie steht hier schon zweimal drin. Klimafreundliche Ernährung wäre so viel einfach zu argumentieren, wenn nicht immer diese Ideologieblindheit durchgesetzt werden wollen würde…..
Ein paar der Dinge, die du sagst wären in der Theorie nicht falsch, sind aber in der Praxis völlig an den Haaren herbeigezogen.
Der Klimaschaden eines in Brasilien durch Raubbau am Regenwald produzierten Sojaendproduktes
Und welche Pflanzenmilchmarke im deutschen Markt produziert auf diese Weise? Wenn du was findest, sag Bescheid. Der Soja für Pflanzenmilch im deutschen Markt kommt in der Regel aus Frankreich, Österreich, Deutschland, Kanada.
Der brasilianische Soja ist zu über 90% genmanipuliert (und in der EU bei direkter Verwendung kennzeichnungspflichtig). Deshalb geht der nahezu ausschließlich in Tierfutter.
dürfte sich mit einer Almmilch nicht gut messen.
Größere Zweifel. Kühe produzieren Unmengen an Methan. Und selbst die tolle Almkuh wird in der Regel nicht nur lokales Futter haben.
Dazu kommt der Transport per Schiff.
Auch wenn dreckige Dieselschiffe einen verständlicherweise schlechten Ruf haben, der Transport per Schiff ist in der Relation ziemlich effizient. Wirklich relevant nach oben getrieben werden die CO2-Emissionen von Lebensmitteln nur bei Transport per Flugzeug.
Die Emission der Kühe gegenüber Transport und Verlust durch Ausbeutung in Brasilien dürfte also relativ gering sein, rechnet man den gesamten Ökosystemaren Impact.
Das klingt ... verschwurbelt. Wie verrechnet man denn Biomassegewinn gegen CO2-Emissionen gegen Platzverbrauch gegen Eutrophierung gegen Verlust von Regenwald etc.? Das sind alles relevante Faktoren, aber die kann man nicht einfach gegeneinander rechnen. Das geht im Mathe- und Physikunterricht nicht und es geht auch hier nicht.
Und wenn 90% der deutschen Tierhaltung Massentierhaltung sind, wie relevant ist dann die Almkuh? (Die verlässlich jedes Mal wieder durchs Dorf getrieben wird, um zu beweisen, dass es ja besser geht.) Wenn man mal den Platzverbrauch etc. rechnet, dann geht es in der Skala eben nicht mit Almkühen, sondern nur mit veganen Produkten besser. Almkühe können nur eine Nische bleiben.
Zum ersten Punkt: die Albert-Schweitzer Quelle die hier irgendwo auftaucht geht von 2.1% verewertung in Form von Sojamilch aus.
Zum zweiten Punkt: in einer traditionellen Weidewirtschaft tut sie das, der Landwirt mäht im Sommer Wiesen die nicht beweidet werden, siliert das dann und füttert damit im Winter. Lief vor 500 Jahren ja auch.
Zum dritten Punkt: Kenn ich mich nicht tiefegehend damit aus, war eine exemplarische Annahme für Lieferkettenausstoß.
Zum vierten Punkt: Tut mir leid wenn das unklar formuliert ist. Es ist mit relativ einfachen Methoden möglich die ökologische Wertigkeit von Systemen zu errechnen. Eine “simplifizierte” Form davon findet beispielsweise im Naturschutzrecht bei den Ökopunkten Anwendung. Um den Klimaeffekt darzustellen, würden wir uns beispielsweise auf die Treibhausgasemissionen konzentrieren. Heißt: Biomasseverlust ist darin quantifizierbar, Platzverlust spielt hinsichtlich Klimaauswirkung nur in Bezug auf Biomasse eine Rolle, Eutrophierung ist bei Rodung eben nicht gegeben, diese Ausbeutung wirkt sich aber auf die Regenerationsfähigkeit aus und der Verlust von Regenwald lässt sich in zukünftigem Speicherverlust quantifizieren.
Man kann die unterschiedlichen Nettoemissionen zweier Systeme und deren Differenz sehr gut darstellen. Wenn dich das an einem regionalen Beispiel interessiert schau dir doch mal die Grundlagen der Kalkung in deutschen Wäldern an, da wird darauf eingegangen. Es hat aber schon einen Grund, warum das Menschen hauptberuflich machen und dafür studiert haben müssen….. und es tut mir wirklich leid wenn ich dass nicht allgemeinverständlich hier so kurz erklärt bekomme, es ist einfach ein gigantisches Thema.
Zur Weidewirtschaft gibt es wie woanders bereits erwähnt meines Wissens noch keine gute Metastudie, nur Indikatoren.
Zu deinem letzen Punkt: danke dass du da aufnimmst was ich sage: Wir müssen Gesamtauswirkung diskutieren, nicht einzelne Systeme. Wenn ihr euch hier halbsachlich auf irgendwelche Artikel einschießt die lediglich zwei Formen miteinander vergleichen und ein Abwägungsergebnis ans Ende stellen tut ihr dem politischen Diskurs keine Freude. Aber über Abwägungslösungen kann man in eine Diskussion kommen. Kategorisch immer alles abzulehnen macht der Sache keine Freude.
Mir ist nicht ganz klar, warum ihr alle glaubt ich würde hier ein Argument für die Milchwirtschaft aufmachen.
Aller Brasilianischer Soja ist genmodifiziert und darf in der EU nur für Tierfutter verwendet werden, wo Deutschland auch ganz vorne ist im Import um die Tiere in der Milchwirtschaft zB zu füttern. Der meiste in der EU verwendete Soja für Menschen ist EU-Bio Soja.
Selbst wenn wir Regenwaldsoja importieren würden für Sojamilch hätte man nicht die Verluste die dadurch entstehen dass man erst die Kuh füttern muss bis man Milch aus ihr raus bekommt.
Wenn du den Regenwald schützen willst ernähre dich Pflanzlich
es gibt Untersuchungen die davon ausgehen, dass die Weidewirtschaft Wachstum sogar anregen kann.
Viel der deutschen Weidefläche sind trockengelegte Moore, diese wieder zu vernässen wäre eines der billigsten und effektivsten Methoden die Belastung durch die Landwirtschaft zu verringern.
Vielleicht liest du einfach mal weiter bei den Quellen die du angibst.
Moorwiedervernässung ist eines unserer wichtigsten Projekte um CO2-Emittenten im Wald und der Offenlandschaft zu reduzieren. Der Nationalpark Jasmins auf Rügen beispielsweise hat diese auf den möglichen Flächen schon vollständig abgeschlossen. Ist in meinem Beispiel aber nicht relevant gewesen, da ich mich auf die traditionelle Weidewirtschaft der nördlichen Kalkalpen bezogen habe, welche zum Großteil in einer Zone stattfindet wo sich die Waldgrenze mit Magerräsen vermengt, im Ursprung durch die natürliche Beweidung durch Gämse im Sommer. Man spricht hier bei der Weidewirtschaft von sogenannten Trittsiegelbiotopen, welche wohl manche Krautarten zum Wachstum anregen (der Aspekt war nie so mein Steckenpferd). Durch den Dung kommt es zu kleinräumigen Düngungen, welche das Wachstum von Pflanzen anregen können. Will man tatsächlich Waldwachstum fördern, so ist die Beweidung in angepassten Zyklen zu rotieren, das kann aber auch durch Zufallseffekte entstehen.
Nicht selbst wenn, besonders dann: Stärkefutter (Mais, Soja) reduziert die Methanproduktion. Die Bakterien die Zellstoff von Pflanzen in Wiederkäuern zersetzen produzieren das Methan. Weniger Grünfutter = weniger Methan.
Der Methanausstoß auf der Almwiese dürfte sich in der Nettomenge echt in Grenzen halten wenn man das Gesamtökosystem “Almwiese in Beweidung” betrachtet. Man geht davon aus, dass der Speichereffekt durch Bewirtschaftung und dadurch gefördertes Pflanzenwachstum recht hoch ist.Meines Wissens nach gibt es bisher allerdings nur Indikatoren und keine stichfeste Metastudie.
Dann schlag doch mal nach, welcher Anteil der in Deutschland konsumierten Milchersatzprodukte tatsächlich im Regenwald angebaut wird (Für den Sojaanteil dürften das so ziemlich 0% sein) und welcher Anteil der in Deutschland konsumierten Milchprodukte tatsächlich aus Almhaltung stammt. Ist ja schön, dass man auch mit Tieren nachhaltig Landwirtschaft betreiben kann, nützt aber alles nichts, wenn es nicht skalierbar ist.
Mandelmilch schmeckt wie dreckiges Wasser. Aber Hafermilch ist geil, kommt auf die Marke drauf an, hatte aber schon welche die würde ich lieber trinken als echte Milch.