Wir sind jetzt an dem Punkt angekommen an dem es eine relvante Gefahr gibt das ganze ostdeutsche Bundesländer an eine radikale Partei fallen bzw. nicht unerhebliche Teile der Bevölkerung radikale Ansichten teilen. Klar, ein erfolgreiches AfD Verbotsverfahren wäre - zumindest juristisch - eine Lösung, aber das dauert und irgendwie habe ich die Befürchtung das die Durchsetzung eines erfolgreichen Verbotes zumindest in einigen ostdeutschen Regionen nicht mehr unbedingt garantiert wäre...
Ehrlich gesagt robbe ich mich täglich mehr an die Meinung, dass letztlich ein Bundesland mal an diese Typen fallen muss, bevor bei der Bevölkerung der Groschen fällt..
Das wäre lediglich ein weiteres "Klick" auf der Ratsche in den Faschismus. Ich glaube wenn dieser Punkt erreicht ist, ist das ganze wieder soweit normalisiert und legitimiert, dass der Groschen immer noch nicht fällt und möglicherweise niemals fallen wird.
Nur wie sonst willst du diesen Wählern beibringen, dass sie elenden Rattenfängern erlegen sind?
Wenn ich mich hinstelle und denen sage, dass sie brandgefährlichen Bockmist wählen und nicht wissen, was gut für sie ist, erreiche ich fürchte ich eher das Gegenteil.
Das Problem ist, dass ein großer Teil dieser Wähler komplett resistent gegenüber Fakten und Selbstreflektion ist. Die Leute leben in einer anderen Realität, so wie in den USA oder in Russland. Wer so weit abdriftet hat kaum eine Chance davon zurückzukehren. Und dann gibt es für alles eine Ausrede, egal wie absurd.
Das Problem ist, dass ein großer Teil dieser Wähler komplett resistent gegenüber Fakten und Selbstreflektion ist. Die Leute leben in einer anderen Realität, so wie in den USA oder in Russland.
Ja, das stimmt. Nur wie geht man damit in einer Demokratie um? Jede Stimme von denen hat das gleiche Gewicht wie eine von uns und zumindest in Ostdeutschland hast du Gebiete, wo es keine demokratische Mehrheit mehr gibt.
Tja, das wird vermutlich die große Frage des 21. Jahrhunderts. Das realistischste ist dabei die Demokratie und den Glauben daran zu festigen (aktuell passiert das Gegenteil) und verfassungsfeindliche Parteien zu verbieten (fraglich ob das noch was wird).
Leider wahrscheinlich gar nicht. Die Nazis haben selbst bis tief in den 2. Weltkrieg hohe Zustimmung gehabt und selbst nach dem 2. Weltkrieg war die Zustimmung inoffiziell noch da, und nur deswegen nicht mehr offen gelebt weil es illegal war.
Wir sind alle mit der harten Anti-Nazi-Position in der Schule aufgewachsen. Hat trotzdem nichts geholfen.
Insbesondere jetzt, wo der zweite Weltkrieg zu einer fernen Erinnerung geworden ist und von den Zeitzeugen kaum noch wer lebt, kommt's halt wieder zurück.
Ich weiß echt nicht was man machen kann. Ostdeutschland wieder abspalten und ihnen erlauben ihr eigenes kleines Nazireich zu machen oder so.
Der Groschen fällt aus meiner Sicht schon seit Jahren. Nur schlägt er nicht auf, weil da ein bodenloses Loch an Passivität ist, oder schlimmer weil die AfD zwar oberflächlich abgelehnt wird, man aber eigentlich ihre rassistischen und menschenverachtenden Positionen zunehmend teilt und dann "guten" Gewissens CDU/CSU, FDP oder SPD wählt.
Ja, aber wie willst du aus der Nummer rauskommen? Also mal ganz ehrlich gefragt, ohne Zynismus oder so.
Die AfD kann seit Jahren vom Spielfeldrand reinblöken und ihren Dünnschiss an den Mann bringen. Sie muss sich nie beweisen und kann dadurch auch nicht scheitern. Sie bleibt diesen Leuten als Ideal, das 'unseren' Parteien gegenübersteht, die sich regelmäßig im Alltag beweisen müssen.
Ich fürchte, an diese Wählerschichten kommen wir als Demokraten erst wieder ran, wenn sie selber kapiert haben, dass ihre "Götter" auch nur Lügner und Laberköpfe sind.
Im ersten und wichtigsten Schritt, indem Parteien, die den Anspruch haben demokratisch zu sein, nicht die Debatten und Positionen der AfD übernehmen.
Dann muss man verstehen, wie der Abbau der Sozialsysteme, Lohnstagnation bei Kostensteigerungen usw. den wirtschaftlichen Nährboden für die AfD schaffen und darauf reagieren, indem man entsprechende Politik mit ordentlicher Umverteilung fordert. Da sehen dann viele besserverdienende und vermögende Wählys lieber ein paar Euro mehr auf dem Konto, als dass sie die AfD aufhalten wollten.
Im ersten und wichtigsten Schritt, indem Parteien, die den Anspruch haben demokratisch zu sein, nicht die Debatten und Positionen der AfD übernehmen.
Ich verstehe schon das Argument und bei einer 5-10%-Partei kann ich mir schon vorstellen, dass man ihnen damit den Saft abdreht. Wir reden hier aber von Regionen in Deutschland, wo die Mehrheit der Wähler hinter denen steht und in einer Situation, wo viele Wähler klassisch von der AfD bearbeitete Themen für relevant halten (sic! nur zur Klarstellung: ich sage nicht, dass sie es nüchtern betrachtet auch sind, aber das macht an der Wahlurne leider letztlich erst mal keinen Unterschied). Die haben in diesen Regionen längst ihre eigene Echokammer.
Wo ich vollkommen bei dir bin, ist dass man nicht den Populismus der AfD kopieren darf. Du siehst aber auch bei anderen Parteien, dass die Versuchung schon extrem stark ist, weil es so schön polarisiert und Aufmerksamkeit generiert. Jemand, der nüchtern und faktenbasiert Probleme erörtert und Lösungen präsentiert, hat es in der heutigen Zeit extrem schwer in der Politik durchzudringen. Schau dir bspw. einen Habeck an.
Dann muss man verstehen, wie der Abbau der Sozialsysteme, Lohnstagnation bei Kostensteigerungen usw. den wirtschaftlichen Nährboden für die AfD schaffen und darauf reagieren, indem man entsprechende Politik mit ordentlicher Umverteilung fordert.
Das ist ein interessanter Punkt, denn wer sind denn eigentlich die AfD-Anhänger im Osten (bzw. ganz Deutschland)? Das sind ja nicht nur die sozial schwachen, denen der Staat durch Kürzung über Kürzung die finanzielle Pistole auf die Brust setzt, sondern eben auch diejenigen, denen es eigentlich ganz gut geht und die eher im Sinne eines Trumps davon träumen, weniger Steuern an "diesen verfluchten Staat" zahlen zu müssen. Eine Weidel ist ja auch kein klassisches Aushängeschild für einen starken Staat, trotzdem verfängt sie.
Wir stehen aber gleichzeitig momentan vor dem Problem, dass uns als Staat einerseits die Kosten davonlaufen (Tendenz steigend, wenn erst mal die ganzen Boomer alt werden) und folglich die Belastungen für den Bürger immer weiter steigen müssen, bei immer weniger Leistungen. Wie das Problem grundsätzlich gelöst werden soll, weiß ich nicht, es sind natürlich auch genau solche Fliehkräfte, die den Rattenfängern in die Hände spielen und wohl besonders bei denjenigen verfängt, die große Brüche in der Biographie schon erlebt haben. Ich habe da mittlerweile echt wenig Hoffnung, wie wir diese Leute jemals wieder vom Kopf und Einstellung her wieder in unseren Staat reintegrieren können.
In Österreich sind wir weiter als ihr. Wir haben seit 25 Jahren die FPÖ immer wieder in Regierungspositionen. Das schadet denen nur sehr bedingt. Die haben immer noch die letzte Wahl gewonnen.
Ich denke da eher an Brexit. Die sind damals auch trotz aller Warnungen und Mahnungen dem Populismus erlegen und mussten erst mal tief rein in die Scheiße, bis sie kapiert haben, dass Boris und Co Idioten sind..