Ich mache den Selbstversuch und versuche Mitglied in einer Partei zu werden
bei deeen Grüüüüüüünen.
Was bisher geschah: Online-Formular ausgefüllt. Dazu muss mensch seinen Mitgliedsbeitrag würfeln und die Partei erwartet, dass mindestens 1% des Monats-/Jahres-Brutto-/Netto-Gehalts/Einkommen dabei herauskommt, aber so große Zahlen hat mein Würfel (d6) gar nicht, also nach gefühltem Netto gewählt.
Und dann passiert erst mal nichts. Irgendein Ortsverband will sich melden. Klingt als würde da erst ein Fax verschickt und dann beim Stammtisch diskutiert.
Die haben gerade echt viele Zuwächse. Ich weiß auch nicht ob das jeder OV macht aber bei uns wird jede/r Beantragende/r persönlich zu einem (lockeren) Gespräch eingeladen bevor dem Beitrittsantrag statt gegeben wird, was den Prozess natürlich zeitaufwändiger macht.
oh wow, ne, das war bei mir nicht so. finde ich auch bissl merkwürdig, da so eine Hürde aufzubauen. nach dem Beitritt freiwillig zum Kennenlernen super, aber so wäre ich abgeschreckt gewesen
Lustig, ist bei mir genau andersrum. Ich bin kein Parteimitglied, weil die Parteien, die mich interessieren, in meiner Region eben nicht vorher die Möglichkeit des persönlichen, unverbindlichen Kennenlernen und informieren bieten. Ich wüsste gerne vorher, was der Partei und mir eine Mitgliedschaft bringt, wie man sich ggf engagieren kann, wie die politischen Standpunkte der Basis und der Führung vor Ort und der Umgang mit Meinungsverschiedenheiten ist.
Natürlich lässt sich vieles davon online recherchieren, aber eine Art offener Stammtisch oder so (halt irgendein direkter Austausch mit bereits bestehenden und engagieren Parteimitgliedern) vermittelt doch noch einen anderen Eindruck.
Bestimmt gibt es da Adressen, an die man schreiben kann. Das finde ich aber nicht gerade niederschwellig, ich wüsste zum Beispiel auch nicht, wie ich so eine Mail formulieren sollte (aber das Problem habe ich grundsätzlich).
Wieso kann eine Partei nicht einfach ein niederschwelliges Kennenlernangebot haben und prominent (leicht zu finden) darüber informieren? Ist das wirklich zuviel verlangt?
"Hey, ich interessiere mich für eure politische Arbeit. Kann ich vielleicht mal bei einem Treffen vorbeikommen und mir anschauen, worüber ihr so sprecht?"
So ungefähr.
Dass das nicht sehr niedrigschwellig ist, stimmt. Hat schon seinen Grund, dass Parteien schwere Nachwuchssorgen haben.
Aber die politische Lage insgesamt ist ernst, deshalb würde ich mich freuen, wenn du eine Partei findest, die zu dir passt.
Absolut - ist aber nicht das was OP beschrieben hat. Wenn ich OP richtig verstanden habe beschreibt er/sie Situation "Komm erstmal her, bevor wir uns mit deinem uns schon vorliegenden Mitgliedsantrag befassen". Das finde ich doof.
Du beschreibst "Ich würde euch gerne kennenlernen bevor ich einen Mitgliedsantrag stelle, weiß aber nicht wo, wann und wie".
Partei ergreifen heißt vermutlich auch an einem Strang zu ziehen - aus strategischer Sicht des Basisaufbaus scheint es sinnvoll Leute wie Thilo Sarrazin oder Boris Palmer gar nicht erst in eine Partei aufzunehmen, auch wenn dies taktisch zu Hürden führen mag.
Das große Problem bei schnell wachsenden Parteien ist eben, dass du dir schnell Opportunisten reinholst. Das ist ein Teil woran die Piraten damals gescheitert waren.
Das mag sein, aber die Grüne Basis ist ja jetzt auch seit Jahrzehnten politisch erfahren und gefestigt. Die werden vermutlich nicht so schnell überrannt 😉
Das stimmt schon, aber ich finde es trotzdem nachvollziehbar, dass man nicht jeden einfach aufnimmt. Kann mir vorstellen, dass es vermutlich auch einige Rechte gibt, die es versuchen um Insiderinformationen zu bekommen.
Ich denke, ein (kleine) Partei will nicht von unbekannten Fremden überrannt werden. Außerdem denke ich, dass in der klassischen Welt, der persönliche Kontakt im Ortsverein (oder wie dat heißt), sehr wichtig ist.
Mich schreckt das auch ab, vielleicht sollte es eine Fördermitgliedschaft ohne Interaktion geben, aber das nützt natürlich den aktiven vor Ort auch nicht, wenn niemand aktiv mitarbeitet.