Der Leiter der größten deutschen Unternehmensberatung sieht die hiesigen Firmen in einer tiefen Krise. Da diese bislang nur wenige Menschen direkt betreffe, fehle aber noch das Bewusstsein dafür. Dabei seien alle Branchen betroffen. Und Einsparungen genügten in diesem Fall nicht.
Der Topberater würde der Bundesregierung fünf Punkte empfehlen: "Ich würde voll auf den Ausbau von erneuerbaren Energien und die Wasserstoffwirtschaft zur Dekarbonisierung der Industrie setzen, die Infrastruktur sichern, die Bürokratie wirklich reduzieren und die Künstliche Intelligenz fördern. Zudem würde ich eine Lebenslüge der vergangenen Jahrzehnte beenden, indem ich klar und ehrlich sage: Wir brauchen eine gesteuerte Zuwanderung."
Ob er damit jetzt eine effizientere, digitalere, schlankere Verwaltung meint oder nur wieder den Abbau von Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften?
Viele meinen nämlich nur Letzteres.
Aber klar, wenn man hört, dass in der Justiz, zumindest teilweise, die Akten nur in Papierform vorliegen, dann ist da ganz klar ein extremer Bedarf nach Digitalisierung.
Was Bürokratie angeht, geht es ja auch nicht nur um die Verwaltung an sich. Ich meine, man bekommt es doch beim Thema Cannabis Legalisierung mit. Die Regulierungswut kennt keine Grenzen und sicher gibt es sehr sinnvolle Regulierungen, was z.B. Arbeitnehmerschutz, Umweltschutz etc. angeht, aber da wird auch viel sein, was einfach nur unsinnig ist.
Stimmt, gutes Gegenbeispiel.
Unnötig komplizierte Regeln, die sich nur Politiker ausdenken können, gibt es auch zuhauf. Ob das gerade die Regeln sind die sie dann auch wieder abbauen wollen, wenn der Ruf nach Entbürokratisierung kommt, steht auf einem anderen Blatt.
Roland Berger hat in den vergangenen Jahrzehnten u.a. auch öffentliche Institutionen beraten und damit Milliarden verdient. Wenn sie die "Bürokratie wirklich reduzieren" und/oder andere "Lebenslügen beenden" wollten, hätten sie das schon längst machen können.
[...] Ausbau von erneuerbaren Energien und die Wasserstoffwirtschaft zur Dekarbonisierung der Industrie setzen, die Infrastruktur sichern, die Bürokratie wirklich reduzieren und die Künstliche Intelligenz fördern.
Das sind wirklich revolutionäre Ideen. Leider habe ich zu wenig Doktortitel um selbst auf sowas zu kommen...
Die Ideen haben ist das eine, sie mit entsprechend hergeleiteten Berechnungen und Belegen fundiert zu untermauern das andere.
Ob das hier passiert ist, kann ich dir nicht sagen. Aber diese pauschale Kritik an geäußerten vermeintlichen Offensichtlichkeiten durch Fachleute erinnert mich an Stammtisch und finde ich unnötig.
Auch der IPCC sagt klar, dass wir ohne Wasserstoff nicht auskommen. Es gibt Bereiche, die sich anders nicht dekarbonisieren lassen.
Unsinnig ist es, Wasserstoff als nahtlosen Ersatz für fossile Energiequellen zu verkaufen und damit dann Autos oder Heizungen betreiben zu wollen. Das halt, was die FDP versucht.
Allein schon die geplante Elektrizitätsversorgung. Geplant waren 25 GW neue Gaskraftwerke, die später auf Wasserstoff umgestellt werden. Als Ersatz für Kohle, später Gas. Es sind weniger als 25 GW geworden aber dennoch wird Wasserstoff und Infrastruktur in nationalem Ausmaß geplant.