Das ist keine typische Shitification, weil der Investor in diesem Fall mit ökonomischer und strategischer Inkompetenz auffällt und dazu ursprünglich eigentlich nur eine politische Motivation für sein Handeln hatte. Twitter wäre ohne Musk womöglich sehr lange nicht shitifiziert worden und wenn doch, dann zumindest erheblich weniger drastisch.
Als Twitter-Nutzer der ersten Stunde beobachte ich das ganze nun schon sehr lange. Seit Musk ist es rasanter geworden, aber das geht ehrlich gesagt schon ne Weile den Bach runter. Beispiele:
"recommended tweets" - ständig notifications von Leuten/tweets mit denen man nichts zu tun hat, nicht folgt etc. nur um künstlich Engagement zu kreieren. Diese lassen sich selbstverständlich auch nicht einfach abstellen, außer man schaltet alle notifications für Tweet replies ab.
Vermischung/Aufweichung zwischen Tweet-Replies und "You might also like" wo man denkt man liest einen thread aber plötzlich irgendwelches random Zeug vorgesetzt kriegt.
Allgemeine Politisierung und Favorisierung von polarisierendem Content (ragebait, etc.). So wie Facebook das schon seit längerem macht, ist auch bei Twitter seit geraumer Zeit Modus Operandi.
Gibt sicher noch mehrere Beispiele, aber das fällt mir gerade so spontan ein.
Die quasi unbenutzbare mobile Webseite, die ewig braucht und die Hälfte der Zeit Fehler anzeigt, war also keine Vershitifikation in deinen Augen? Twitter im Web zu nutzen war schon vor Musk ein Graus.
Ich würde mal sagen, der Schritt erfolgt nun bloß für die Anzeigenabteilung. Für die sind die Zahlen aktiver User im letzten Monat das A und O. Die Verscheißifizierung läuft einfach weiter und dürfte in deutlich mehr Tweets bei deutlich weniger Usern resultieren.
Jetzt zwingt man Millionen Leute zum Login, die nix tun, außer mal nen Tweet zu lesen, um der Werbekundschaft was vorzugaukeln. Man droht ja bereits Usern, die sich mehr als 30 Tage lang nicht einloggen, ganz offen mit Accountlöschung, ohne die Drohung zu spezifizieren.
Das ist nix mehr außer Vertuschung eines langsamen Niedergangs. Gerade gegen Instagram/Barcelona/Project92/Threads braucht man die starken Zahlen - auch wenn sie immer weniger aussagen.
Ich fänd's wirklich gut, wenn das öffentliche Einrichtungen endlich dazu zwingen würde, Twitter nicht mehr zu verwenden.
Öffentliche Kommunikation ganz in die Hände eines einzigen, im Ausland ansässigen, gewinnorientierten Privatunternehmens zu legen ist einfach ein Unding.
Hatte ich auch versucht aber während ich mit Lemmy gut leben kann, ist Mastodon für mich keine Option.
Twitter nutze ich halt wirklich, um bestimmten Leuten / Organisationen zu folgen. Fußballteams, Politiker etc. und wenn die halt nicht auf Mastodon posten, dann vermisse ich den Content schon...
Ich nutze aber eine modifizierte Android-App von Twitter ohne Ads, sonst würde ich das nicht aushalten.
Twitter nutze ich halt wirklich, um bestimmten Leuten / Organisationen zu folgen. Fußballteams, Politiker etc. und wenn die halt nicht auf Mastodon posten, dann vermisse ich den Content schon…
Dafür gibt es ja die BirdsiteLive-Bridge. Einfach @twitteruser@bird.makeup folgen und du hast die Tweets in deiner Mastodon-Timeline. Funktioniert mit Nostr über mostr.pub genauso - Jack Dorsey kann man etwa via @82341f882b6eabcd2ba7f1ef90aad961cf074af15b9ef44a09f9d2a8fbfbe6a2@mostr.pub folgen.
Aber viele Instanzen, auch mastodon.social, blocken Bridges zu anderen Diensten grundsätzlich. Augen auf bei der Instanzwahl, es darf eben nix mit "bird" im Namen blockiert sein, was danach klingt.
Welchen Client benutzt du? Ich hoffe ja, dass sich jemand an einer App macht, die das komplette Fediverse abdeckt inkl Mastodon. Das wäre doch mal was.
Habe einige Instanzen nach der Musk-Übernahme sterben sehen, weil man plötzlich mit DMCA und Hatespeech-Meldungen geflutet wurde. nitter.poast.org wird sicherlich als letztes die Tore schließen, wenn es dazu kommt.