Nach dem Austritt Sahra Wagenknechts macht die Linke eine ungewohnte Erfahrung: Die Partei zählt nach ZEIT-ONLINE-Informationen plötzlich mehr Eintritte als Austritte.
Hypothese die ich aus einem Podcast habe: BSW ist eine Wessie-Veranstaltung. Im Osten fühlt man sich mit der Linken verbunden, nicht mit Wagenknecht. Da erscheint es logisch, dass da manche nur darauf warten, dass sie weg ist.
Es ist nicht ganz klar in dem Artikel, ob es ein Ost-West Unterschied ist, aber zumindest widerlegen die Beispiele dort es nicht.
Deine Hypothese teile ich nicht. Es geht aus meiner Sicht um anschlussfähige Politik, die öffentlich vertreten wird. Je mehr abgedrehte Gestalten in einer Partei Macht haben und dann stark polarisierende und kontroverse Positionen vertreten - Stichwort „Putinversteher“ - desto weniger Rückhalt wird die Partei haben.
Ich verstehe auch nicht warum deutsche Medien über die Themensetzung von Wagenknecht so verwundert sind. Diese Themenmischung aus „Personenkult“, „Ausländer raus“, „LGBTQ ist wider die Natur“, „Sozialstaat ausbauen“ und „Russland ist toll“ gibt es ja schon… in Russland.
Sie baut eine Partei nach russischem Vorbild. Nur hier ist der Kopf der Partei halt nicht Putin, sondern Wagenknecht.
Bei Fefe gibt es dazu einen Kommentar von einem Parteimitglied:
Ein Parteimitglied schreibt mir gerade, dass das stimmen mag, aber die Austritte waren eher so Industrielle, und die Neueintritte sind eher so Mindestbeitragszahler, so dass voraussichtlich unter dem Strich trotzdem ein Minus bleiben wird.
Geld ist wichtig für Parteien, aber zum Glück nicht alles so wie das in den USA der Fall ist.
Oft sind motivierte, neue Mitglieder auch sehr hilfreich.