AfD-Experte Hillje über Umfragehoch: „Wir haben ein Demokratieproblem“
AfD-Experte Hillje über Umfragehoch: „Wir haben ein Demokratieproblem“

AfD-Experte Hillje über Umfragehoch: „Wir haben ein Demokratieproblem“

AfD-Experte Hillje über Umfragehoch: „Wir haben ein Demokratieproblem“
AfD-Experte Hillje über Umfragehoch: „Wir haben ein Demokratieproblem“
NSDAP ist ja auch schon wieder über 80 Jahre her, da kann man schonmal vergessen zu was allem ultranrechtsnationalistischer Faschismus so führen kann.
Oder man hat gar nichts vergessen und den Leuten graut es einfach vor gar nichts.
Ich betrachte die Lage aus einer historischen Sicht. Grob betrachtet, befinden sich viele Kulturen in einem Zyklus des wachsens und des schrumpfens. Das wachsen verläuft miest friedlich, das schrumpfen meist im Verbund mit Gewalt. Die Kultur wächst bist der Lebensraum sie nicht mehr tragen kann. Und wenn die Resourcen knapp werden, dann wird sich ein Feindbild gesucht, gekämpft und geblutet bis die Kultur wieder klein genug ist, um vom Lebensraum getragen werden zu können. Das hat weniger was mit "Die Leute haben vergessen wie schlimm die Nazizeit war", sondern mehr mit dem grundsätzlichen Problem, dass der Mensch immer noch nicht gelernt hat, mit seinen animalischen Ängsten umzugehen.
ich denke nicht, dass wir "nur" ein demokratisches Problem haben. Es ist in Wahrheit ein viel größeres, gesellschaftliches Problem:
Das eine Partei, die erwiesenermaßen NICHTS an Lösungen zu bieten hat und die im Kern NUR daraus besteht, gegen alles zu sein, destruktiv zu sein und unsere gesellschaftliche Grundordnung zerlegen will, Zuspruch bekommt, ist lediglich die logische Konsequenz dessen, dass in der Gesellschaft etwas von innen nach außen rottet. Und nein, wir Deutschen sind da gewiss nicht die einzigen. Das ist ein Phänomen, das man weltweit beobachten kann.
Meiner Meinung nach werden die Gründe für das Schwächeln der Demokratie hier fehlinterpretiert. Mir kommt es eher so vor, dass der Kapitalismus™ sein Endstadium erreicht. Die Vermögenswerte gehen immer weiter auseinander, die verfügbaren Resourcen (das Geld) werden knapp. Das triggert in den Menschen das animalische Bedürfniss die noch verfügbaren Resourcen gegen "die Anderen" zu verteidigen und möglichst für die eigene Gruppe zu sichern. "Die Anderen" können dabei alle möglichen Gruppierungen sein. Ausländer, Wessis, Die da Oben, die linksgrün Versifften und so weiter. Auf rationale Argumente oder einen einvernehmlichen Umgang wird nicht mehr geachtet, weil diese als Versuch der Anderen interpretiert werden, die eigene Gruppe zu kontrollieren.
Meiner Meinung nach braucht es stärkere Umverteilungsmechanismen, um diesen Leuten zu verdeutlichen, dass nicht von ihnen erwartet wird, sich für andere zu opfern. Wenn das nicht gelingt, dann wird man auch langfristig nicht die nötigen Mehrheiten finden um größere Probleme anzugehen, wie den Klimawandel oder das Erstarken authoritärer Regime um die Welt.
Volle Zustimmung. Solange wir den Kapitalismus ungezügelt flattern lassen, werden dessen Mechanismen die Gesellschaft weiter spalten und somit von innen zerfressen.
Insbesondere die wenig gebildeten Menschen bekommen viele Kinder, während die Hochqualifizierten mit dem Kinderkriegen tendenziell eher warten bzw. es sogar komplett lassen.
Ist das so? In meiner "Akademiker-Bubble" ist bei vielen Paaren gerade das zweite Kind auf die Welt gekommen und auch sonst steht bei jedem Paar, das ich kenne, Kinderplanung an. Ich kann mir bei ärmeren Schichten nicht vorstellen, dass mehr als zwei Kinder "produziert" werden, denn dann scheitert es am Lebenshaltungskosten + Wohnraum, den man sich nicht mehr leisten kann.
Gesellschaftliche Regeln werden zunehmend abgelehnt. Das fängt schon bei Dingen wie dem Straßenverkehr an
Kann ich absolut nicht feststellen. Und der erschossene Tankwart ist (zum Glück) wirklich ein ganz krasser Einzelfall. Daraus eine gesellschaftliche Tendenz herzuleiten finde ich zu weit her geholt.
das ganze Thema Fakten versus “gefühlte Wahrheit”. Wissenschaftlichen Evidenzen wird weniger Glauben geschenkt als irgendwelchen Pfuschern im Netz.
Zustimmung hier. Ergänzen würde ich noch dazu die absolut schädlichen Algorithmen der sozialen Medien, die einen noch viel tiefer in dieses Loch treiben. Kaum hat man einmal ein Video eines AfD-freundlichen Kanals angeschaut, werden einem nur noch solche Videos vorgeschlagen.
Insbesondere die wenig gebildeten Menschen bekommen viele Kinder, während die Hochqualifizierten mit dem Kinderkriegen tendenziell eher warten bzw. es sogar komplett lassen. Damit wächst der Bereich der eher wenig Qualifizierten Leute sehr stark an. Im Ergebnis “verdummen” wir somit eher
Skepsis, obwohl ich auch einen Reiz in sozialdarwinistischen Gedankenexperimenten sehe.
Es gibt ja noch viele andere Faktoren. Einer ist zum Beispiel, dass höherqualifizierte Menschen viel eher in die Lage kommen, auch Kinder anderer Menschen zu bilden (als Lehrer, Journalisten, ...). Der evolutionäre Erfolg von Bildung ist nicht an den biologischen Erfolg von Individuen gebunden.
Bildung wird eben nicht nur in der Familie übertragen, sondern kann diese Grenze überspringen. Gleichzeitig haben wir an dieser Stelle strukturelle Probleme, das funktioniert nicht gut genug:
(klar, es gibt auch Fälle, wo jemand aus solchen, familiären Verhältnissen eine gesellschaftlich gute Position ergattert. Ist aber eher die Ausnahme als die Regel)
Vermutlich müssten wir auch über Facebook-Memes und TikTok-Influencer reden.
Das Schlimme: Jene, die diese Regeln, die das gesellschaftliche Miteinander organisieren sollten, werden teils noch für ihren “Mut” bejubelt.
Die Sklaven versuchen sich in Herrenmoral.
Dass "wenig gebildete" viele Kinder bekommen, ist seit Einführung des heutigen Elterngelds Geschichte. Für die sind Kinder längst ein zusätzliches Armutsrisiko. Und das ist genau so politisch gewollt.
Apologies for posting in English, but my German just isn't good enough 🙂
BOTH strategies don't work.
There are numerous examples of places where the extremists have been allowed to rule (Poland, Hungary, ...) and while they're clearly incompetent to a neutral observer, they are all of them populists who have carefully studied Göring. Don't be fooled by the stereotypical electorate, the leaders know exactly what they're doing. They mostly run on divide and conquer, and to divide they use us-vs-them politics where there is always another minority to blame.
Unfortunately, as a Flemish Belgian, I can tell you that isolating them doesn't work either. Ever since "black Sunday" in the 90s, we've had the "cordon sanitaire" around the Vlaams Blok. They have in the mean time been found guilty of racism and forcibly disbanded, and they just restarted as Vlaams Belang. The cordon sanitaire doesn't really help: they just use it as ammunition in their rallying cries against the status quo, and it just adds an underdog aspect to them. People do like an underdog.
By now we've come to the point where for ver m several election cycles, the less extreme NVA (right-wing nationalists) have repeatedly made tentative ouvertures to be willing to govern with VB as long as they "clean up the ranks" first; and the fear is that VB will at one point be so big that it will be impossible to form a majority without them.
We obviously need to fight these ideas, but forbidding them it's no more a solution than letting it run it's course. It looks like the only way through is proper education, but that's a process of decades... And of course anything right-wing doesn't like good education, as people who know history and can think clearly don't vote for them.
Danke für Deinen Beitrag! Ich glaube ja auch, dass Verbieten nicht wirklich eine Lösung ist. Es hat ja Vorteile, wenn die Nazis offen Nazis sind. Ich habe das mit der Isolation etwas anders verstanden. Nämlich so, dass sich die demokratischen Parteien und die Mehrheit der Gesellschaft deutlich von den Personen und dem Gedankengut der AFD und vergleichbaren Parteien abgrenzen sollten. Und da sind wir bei dem Bildungsauftrag von dem Du gesprochen hast. Da es leider bei uns ein paar Parteien gibt (bzw. Personen in den Parteien), die glauben, sie müssten die AFD in Teilen imitieren, kommt teils eine andere Nachricht rüber. Was wir meiner Meinung nach brauchen ist also "Keine Toleranz mit der Intoleranz". Und gerne auch eine gut kommuniziert Politik, die sich mit den großen Herausforderungen der aktuellen Zeit erkennbar zum Wohl der Menschen auseinanderzusetzen versucht.
Ich denke die CDU ist leider das beste Beispiel, dass dein Plan nicht funktionieren würde. Die machen auch nichts und trotzdem werden sie jetzt von vielen wieder als Alternative zur Ampel gewählt.
Würde ich gar nicht so sagen, die CDU ist nur wieder auf ihrem normalen Potential, eher sogar weniger als man es gewohnt ist. Man darf nicht vergessen, wie sehr Laschet und die ganzen Grabenkämpfe mit der CSU die CDU zur Bundestagswahl geschwächt haben. Die derzeitige Schwäche der Ampel stärkt quasi nur die AfD.
Die Unzufriedenheit wird nur weiter wachsen so lange der Kapitalismus
AfD wächst dank Kapitalismus. Steile These. Die Unzufriedenheit könnte natürlich auch von den unzähligen, nie da gewesenen globalen Problemen kommen.
mehr Staatsveschuldung, Inflation, Abwanderung von Industrie und Arbeitsplätzen
Natürlich alles typisch kapitalistische Probleme, während alle nicht-kapitalistischen Länder florierende Paradiese geprägt von jahrzehntelangem Frieden und Wohlstand sind und es auch immer waren. /s
Bei der aktuellen äußerst volksfeindlichen Politik ala Heizungsverbote und Masseneinwanderung muss man sich nicht wundern, dass die AfD immer mehr Zulauf in allen Bundesländern erhält.
Das ist aber ein sehr populistischer Take. Jede Regierung hätte die selbe gesetzliche Verpflichtung gehabt, die Wärmewende umzusetzen. Zudem wird das Heizen mit Gas und Öl mittelfristig extrem teuer (durch CO2 Bepreisung).
Die Umsetzung war schwach, da sind sich glaube ich alle einig. Die Grundsache ist meiner Meinung nach das Gegenteil von volksfeindlich.
Bezüglich Migration: da passiert aktuell ja etwas. An sich hat die Zuwanderung durch den Ukraine Krieg aber gezeigt, dass Deutschland sehr wohl Massenzuwanderung gut wegstecken kann.
Polgbt und andere müssen, wie auch hier („Heizungsverbot“), oft Lügen, um Unterstützung zu bekommen. Die Politik müsste dagegenhalten und viel besser erklären, warum was getan wird. Und es müsste schon früh, in der Schule und in der Jugendarbeit, viel mehr darauf hin gewirkt werden, dass die Bürger auch daran interessiert und dazu in der Lage sind, vernünftige Entscheidungen zu treffen. Wir brauchen mündige Bürger. Viele sind einfach nicht richtig ausgebildet, um zu verstehen, was wirklich passiert.
Account nur für diesen Kommentar erstellt?
Nazi-Rhetorik ("volksfeindlich"🤮) können wir hier gar nicht gebrauchen. Ich bitte alle Fedditler, nicht nur downzuvoten, sondern dem deutlich entgegenzutreten.
Es ist letztendlich auch eine ganz grundsätzliche Frage, was genau man unter Demokratie versteht. Basisdemokratische Volksentscheide sind im prinzip ziemlich demokratisch. Viele verfechter der Demokratie sind aber eher für indirekte Expertenregierungen. Das kann besser sein. Immerhin kann man so im gewissen Rahmen entgegen der populären Volksmeinung vorbei regieren. Sonst wären wahrscheinlich keine Steuererhöhungen möglich.
Aber irgendwann haben die Leute genug. Die AfD hat definitiv einen Platz in deutschland. Und wenn es der ist, die normalen Parteien zur Bürgeernähe zu zwingen.
"rechtsextrem" höre ich in dem Kontext oft. Ja, sowas gibt es in der AfD. Es ist schlimm. Aber das wort selbst nehme ich kaum noch ernst. Man hört es zu oft, zu schnell, meistens unzutreffend.
Wenn jemand gegen das Establishment ist, und deswegen ein neues Establishment wählt, dann ist er nicht rechtsextrem. Er ist fehlgeleitet.
Wenn jemand gegen Ukraine-hilfe ist, dann ist er auch nicht rechtsextrem. Er ist dumm und herzlos.
Und wenn leute gegen Umweltschutz sind, dann sind sie nicht rechtsextrem, sondern egoistisch.
Du magst Recht haben: Wer AfD wählt, ist nicht in jedem Fall stramm rechtsextrem, sondern vielleicht oft "nur" herzlos, egoistisch und dumm.
Das ändert aber nichts daran, dass man mit seiner Stimme Faschisten unterstützt. Das sollte inzwischen jedem klar sein – insofern setzt man sich dem Vorwurf selbst aus.
Wenn jemand gegen das Establishment ist, und deswegen ein neues Establishment wählt, dann ist er nicht rechtsextrem.
Nein, wenn jemand ständig rechtsextreme Dinge sagt, bzw eine Partei solchen Leuten eine Heimat bietet und sich nicht davon distanziert, dann ist sie rechtsextrem.
Bei mir funktioniert der Archiv Link nicht Edith: https://taz.de/AfD-Experte-Hillje-ueber-Umfragehoch/!5939597/
Der Taz-Link ist im Post direkt verlinkt. Den Archiv-Link habe ich kurz nach Erstellen des Beitrags korrigiert. Hier nochmal der richtige Archiv-Link: https://web.archive.org/web/20230625070408/https://taz.de/AfD-Experte-Hillje-ueber-Umfragehoch/%215939597/
merci
Zitat aus dem Artikel:
Gerade hat das Institut für Menschenrechte eine Analyse veröffentlicht, nach der die AfD eine klar rechtsextreme Partei ist, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung abschaffen will.
Siehe auch: https://taz.de/Studie-zur-AfD/!5939276/
Hier ein paar dieser "anderen Meinungen", die dem "Mainstream" nicht gefallen:
Noch irgendwelche Fragen?
Gesteht Erdogan damit nicht sein komplettes Fehlhandeln im Bezug auf seine vergangene Zinspolitik ein?
Für die Türken freut es mich natürlich.
Es ist ja nicht so, dass die AfD sich das zu 100% ausdenkt. Es gibt genug O-Töne von linker Seite, die einen Kulturwandel hin zu einer multikulturellen Gesellschaft, einer "Willkommenskultur", einer vegetarischen Ernährung etc. ausdrücklich begrüßen und einfordern.
Ich denke, das ist ein struktureller Nachteil von Linken gegenüber Konservativen: sie sind zu intellektuell und reflektieren die Folgen ihres Handelns zu stark. Gesellschaften verändern sich unweigerlich, und auch Konservative können eine Gesellschaft durch tiefgreifende Veränderungen führen; im Gegensatz zu Linken reden sie einfach nicht groß darüber.
Wenn die Lebensmittelpreise irgendwann den Ressourcenverbrauch ihrer Produktion reflektieren, weil die Konservativen keinen Bock mehr haben, mit ihren Steuergeldern die Landwirtschaft zu subventionieren, wenn man für das Geld auch die Armee aufrüsten oder internationale Industriekonzerne anlocken könnte, wird Fleisch automatisch zum unerschwinglichen Luxusgut für viele Menschen. Und je mehr man sich etwas eh nicht leisten kann, umso leichter fällt es einem auch, es moralisch zu verurteilen. Irgendwann ist eine neue Generation da, für die "war das schon immer so", und die Position, dass Fleisch unnötig und unmoralisch sei, ist die neue konservative Position.
Linke dagegen denken über den kulturellen Effekt der ökonomischen Veränderung nach, und stellen diesen dann an erste Stelle. Die Leute sollen sich jetzt schon daran gewöhnen, dass Fleisch schlecht ist, damit der Wandel hin zu einer pflanzenbasierten Landwirtschaft umso leichter fällt. Das mag für einige Leute funktionieren, aber für die meisten Leute ist Veränderung etwas furchteinflößendes, und die beste Chance, sie für Veränderung zu gewinnen, ist, die Veränderung so zu gestalten, dass sie sie erst bemerken, wenn sie sich schon so daran gewöhnt haben, dass ein "zurück zur alten Ordnung" ein genauso furchteinflößender Wandel ist; nicht, indem man ihnen predigt, dass sie sich ändern müssen.
Die Linke (nicht die Partei) schafft es nicht ausreichend, Änderungen positiv zu besetzen. Aufhalt des Klimawandels durch Verzicht wird immer nur als solcher vermittelt - dass sich daraus positive Effekte ergeben können wie bessere Luft und weniger Lärm in den Städten, weniger brutale Hitze, Gesundheit etc wird dabei nicht ausreichen betont oder geht unter.
Hab das schon oft gesehen, aber ist halt langweilig und manchmal etwas fragwürdig.
Fragwürdig, weil 'Ist das eine zu einseitige Darstellung? Wie realistisch ist die Einschätzung?'
Langweilig, weil im besten Fall gibt's ein lächelndes Nicken und mehr passiert nicht.
Wenn hingegen jemand einen Nachteil oder eine Schwachstelle findet, geht die Party los. Dann werden wahlweise Argumente oder Emotionen ausgepackt, es gibt jedenfalls Action.
Ich würde genau das Gegenteil behaupten. Die Linken sind nicht intellektuell genug um wirklich zu begreifen, dass sie mit ihrem Einfordern von Nächstenliebe gegenüber Flüchtlingen und Co im Endeffekt genau das Gegenteil erreichen.
Dass Leute nicht in der Lage sind, einzusehen, wann ihre Handlungen kontraproduktiv sind, dürfte ein Naturgesetz sein, sonst würden sie diese Handlungen ja nicht unternehmen. Hat nichts mit links und rechts zu tun.