Nicht nur in der Politik gibt es Gegenwind für Merz' Aussagen zu Zahnbehandlungen für Asylbewerber - auch der Zahnärztechef widerspricht: Er könne die Äußerungen des CDU-Chefs "nicht nachvollziehen", da gebe es "keinen Zusammenhang".
Die Bundeszahnärztekammer hat die Aussagen von CDU-Chef Friedrich Merz über Zahnarztbehandlungen für Asylbewerber als unzutreffend zurückgewiesen. "Ich kann die Aussagen von Friedrich Merz ehrlich gesagt nicht nachvollziehen", sagte der Präsident der Kammer, Christoph Benz, der "Wirtschaftswoche". "Beim Zahnarzt kriegt man in der Regel problemlos Termine."
Merz hatte am Mittwoch in einer Talkshow des Senders "Welt" gesagt: "Die werden doch wahnsinnig, die Leute, wenn die sehen, dass 300.000 Asylbewerber abgelehnt sind, nicht ausreisen, die vollen Leistungen bekommen, die volle Heilfürsorge bekommen. Die sitzen beim Arzt und lassen sich die Zähne neu machen, und die deutschen Bürger nebendran kriegen keine Termine."
Alter, ich wusste dass Merz parteibedingt rechts ist, aber die Aussage ist wirklich schon ziemlich weit im rechtsradikalen Gebiet. Solche Hetze erwarte ich als Zitat von Himmler und Co. im Geschichtsunterricht. Stattdessen sagt das einer, der ernsthaft Kanzler werden will.
Exactly the same that killed the US republican party - the economic wing adopted tea party narratives for populist reasons, for the votes and then got thrown out for just saying the words but not being true believers.
All die Jahre dachte ich mir „Warum tut ihm Merkel das an?! Warum verweigert sie ihm den Parteivorsitz?!“…
Mindestens im Punkto Merz lag sie goldrichtig.
Wie viele von den abgelehnten Asylbewerbern wären wohl händeringend gesuchte Arbeitskräfte? Geht man von einer geflüchteten Kleinfamilie (Vater, Mutter, Kind) aus, sind das vermutlich 100.000 ehemals Berufstätige. Man müsste vielleicht ausländische Ausbildungen schneller anerkennen? Und Lücken in Fachwissen und Sprache schneller schließen.
Es ist doch Schwachsinn, 300.000 Leute abzuschieben und gleichzeitig 300.000 andere anzuwerben. Die würden übrigens auch kein Asyl hier bekommen, wenn sie aus einem "sicheren Herkunftsland" wie Brasilien, USA oder Japan kommen. Sind also in einer ähnlichen Situation.
Du mischst hier Sachen: Eine bewusst gesteuerte Migration, wie beispielsweise Kanada sie hat und die Aufnahme von Flüchtlingen. Beides ist unabhängig von einander.
Eine echte Migrationspolitik gibt es meines Wissens nach nicht… nur ein paar traurige Versuche einzelner Minister im Ausland Fachkräfte anzuwerben. Dort besteht bisher aber quasi kein Interesse - die wollen in die coolen Länder… Kanada, USA, usw.
Zum Thema Qualifizierung: Natürlich kann in Deutschland nachqualifiziert werden, das ist aber teuer und zeitaufwändig. Wenn wir in Deutschland Politiker hätten, die langfristige Perspektiven / Pläne hätten, dann würde unser Bildungssystem und unsere Infrastruktur nicht so katastrophal aussehen.