ich_iel
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Oh junge, das spricht mir aktuell sehr aus der Seele. Ich verliere in letzter Zeit sehr die Lust daran Konversation auf feddit zu betreiben deswegen. Hier ein Screenshot der stellvertretend dafür steht.
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(Der Rest von dem Kommentar war auch ein Trainwreck aber ich habe hier mal nur den Teil ausgeschnippselt der auf feddit wirklich allgegenwärtig ist.) Dieses ständige schwarz-weiß und diese Perspektive das jeder der nicht mindestens so weit draußen steht wie man selber schon komplett lost ist und moralisch bankrott würgt jeden konstruktiven Diskurs ab.
Die grünen stehen da nur stellvertretend für. Ich finde weitaus genug fragwürdig an den Grünen aber ich würde lieber darüber reden und herausarbeiten was wir linken alle gemeinsam haben und in welche Richtung man gemeinsam ziehen kann als dass wir uns selber zerfleischen. Das ist wie wenn ein Veganer einem Vegetarier vorwirft scheiße zu sein, mag zwar sein aber im großen ganzen stehen beide Personen auf der selben Seite der Gesellschaft. Hab hier auch schon darüber diskutiert ob die SPD als ganzes pauschal eine rechte Partei ist. "Sie ist rechts und nichts anderes" Leute rafft euch mal.... Man kann Kritik auch üben ohne aufs übelste zu spalten. Dann kann man auch konstruktive Diskurse führen zB was die SPD (oder die Grünen) dringen ändern sollten anstatt das ganze ad absurdum zu führen.
Ich warte nur darauf das irgendjemand auf diesen Kommentar antwortet mit "aber die sind rechts!!!elf!"
Grüne und SPD verfolgen im Wesentlichen liberale Politik, was sich recht einfach im Abgleich mit den Grundzügen von Liberalismus und Sozialismus klären lässt. Damit kann man als Linker eben recht wenig anfangen, auch wenn man z.B. beim Thema Menschenrechte oft an einem Strang zieht. Ich weiß, dass viele SPDler und Grüne sich in ihrem Selbstverständnis als links sehen - manche mögen sogar z.T. genuin linke Ansichten haben was bspw. Kapitalismus, Kolonialismus oder Klimaschutz angeht. Die Parteien hingegen sind jedoch nicht links in ihrem politischen Agieren und das bereits seit Jahrzehnten.
Polemische Posts von wegen "kriegsgeile Turbokapitalisten" kommen daher, dass es eben leider viele Liberale Politiker/Mitglieder oder Wähler von ebendiesen Parteien gibt, die als Linke larpen; und das geht einigen, mir inklusive, ziemlich auf den Keks. Das macht die Polemik zwar immer noch nicht fair, ausgewogen oder zutreffend, aber hinted zumindest in die Richtung, dass hinter dieser Frustration eine tatsächliche Kritik steht, die einige der von SPD und Grünen propagierten und real umgesetzten Inhalte als unvereinbar mit den grundlegensten linken Werten (Gleichheit/Menschenrechte, Antikapitalismus, Antiimperialismus) sieht.
In diesem Zugunglück war ich ja verwickelt 🤫. Ein Highlight dieses (mittlerweile gelöschten) Kommentars war, dass Wählen die Parteienoligarchie legitimiert.
Ich fands etwas erfrischend, weil Anti-Elektoralismus immerhin eine halbwegs konsistente Position ist. Scheitert nur leider daran, dass es in Mitteleuropa in unserer Generation keine Revolution geben wird. (Und sogar Revolutionäre mussten um Koalitionen zu bilden etwas kompromissfähiger sein als diese:r Pfostierer:in sich zeigt.)
Also was machst du, wenn du in einer (noch) stabilen Gesellschaft lebst, in der der Durchschnittsdulli deine Werte nicht teilt oder gar nicht erst kapiert? Du kannst Einfluss in Gremien gewinnen, wo du faule Kompromisse machen musst. Oder du versuchst deine Werte zu verbreiten, indem du direkt mit Menschen resonierst. Dafür muss man aber von seinem hohen Ross kommen, und seine Appelle und Kritiken inklusiver formulieren. Also auch kleine Veränderungen wertschätzen, anstatt alle anzugreifen.
Das das eine gewisse moralische Spannung verursacht, kann ich schon verstehen. Aber wenn man sich dem verweigert, ist man von politischer Effektivität her eine ziemliche Niete. Also glaub ich zumindest 🤷.
PS: Direkte Aktion gibts auch noch, bevor jemand meckert. Wie FOSS entwickeln zum Beispiel ❤️.
"aber die sind rechts!!!elf!"
Genau das wollte ich tun, aber wir können ja mal den Spieß umdrehen und du kannst mir gerne mal erklären was an denen denn bitte nicht Rechts ist. Oder alternativ was an denen Links sein soll (und bitte nicht diese elendige bürgerliche Definition von links in der mit einer Fahne aufm CSD mit zulaufen und zu Gendern links ist)
So ein schmarrn. Auf die Diskussion was jetzt "links" ist lasse ich mich gar nicht erst ein, wenn du schon so reinkommst. Was ich aber mal zu bedenken geben möchte ist, dass nicht alles was nicht "links" ist direkt rechts ist. Das ist genau der Mist den ich meine
Sorry, aber diese ständigen Labeldiskussionen sind nur noch ermüdend. Ich hab keine Lust, zu diskutieren ob jemand links oder linksliberal oder linksgrün oder ökosozial oder sonstwas ist. Das bringt uns auch nicht weiter. Man kann ganz klare, inhaltliche Punkte kritisieren und diskutieren, das wäre wesentlich fruchtbarer.
Reiner Selbsterhalt: Leute mit fast gleicher Meinung wie ich neigen deutlich seltener dazu, Andersdenkende anzuzünden, deswegen ist es sicherer, sich mit denen anzulegen. Stattdessen zünden die vielleicht n Auto an, um sich abzuregen, damit kann ich gut leben. ;D /jokus
Würde eher sagen, dass sich heutzutage alles links nennt, was AfD/CDU doof findet und aus der Stadt kommt. Dass es dann grundlegende inhaltliche Differenzen gibt, ist vorprogrammiert. Deshalb nenne ich mich mittlerweile nicht mehr links sondern eben Sozialist, weil ich auf die ganzen "grünes Wachstum" Euronationalisten und Israelapologeten/Anti-Ds echt keinen Bock mehr habe.
Ich bin sogar noch ein schritt weiter, ja ich sehe mich als sozialist, aber sag es nicht wenns um eine Diskussion geht. Label sind am ende scheiß egal, wichtig sind die Themen! Bei Labeln kriegst immer gleich ein Brett vors Kopf weil irgendwelche dann gleich lieber gegen den Strohman des Labels argumentieren statt um um die eigentlichen Themen.
Idiologische Label ruinieren die Diskussionskultur. Kannst auch ohne Label einen Menschenfeind erkennen und Entblößen
Würde ich so zustimmen. Wenn mich auch wer nach meiner Politischen Einstellung fragt sage ich ganz klar, dass ich Kommunistin (oder Kommunist, je nach dem wer fragt ;p ) bin.
Und dann kriegst leute die dir weiß machen wollen, dass die soviets, china, und die ganzen Marionettenstaaten demokratisch und frei gewesen sein sollen. Liebe es <3
Andersrum wird 'n Schuh draus:
Gleichschaltung ist fast schon definierender bestandteil der Rechten.
Konformismus gibt es bei denen eigentlich auch erst dann wirklich, wenn ein autoritärer Staat etabliert ist (ähnlich wie bei Kommunisten). Die ganzen rechten Attentate auf rechte Politiker in den USA zeigen das mMn recht deutlich.
Rechte Parteien würden auf keinen grünen Zweig kommen, wenn sie nicht massiv von den 0,1% unterstützt würden.
Jaaa das ist der Nerf den wir abbekommen haben .__.
Aber es ärgert mich trotzdem das die SPD den "Ruf" der Linken vergiftet. Es ist schwer zu erklären, vor allem älteren die noch eine bessere SPD kannten, das die SPD irgendwo nicht mehr die Interessen der Arbeiterklasse vertritt.
Politische Label bringen keinen Diskurs voran. Themen sollten im Mittelpunkt stehen nicht "was ist eigentlich links". Bei themen kannst immer noch sagen "Du kleiner wiederlicher Menschenfeind, verpiss dich!"
Dem stimme ich bedingt zu. Ich bin schon der Meinung, dass es wichtig ist, politische Begriffe einigermaßen präzise anzuwenden, auch wenn der Hauptfokus auf Diskursverschiebung liegen sollte.
Zu Wahlkampfzwecken werden Labels leider oft missbraucht und verlieren dann ihre Bedeutungen. Insbesondere "links" wird sehr breitflächig und schwammig angewendet und kann je nach Person von "antikapitalistisch" bis hin zu "liberal mit Unterstützung für Feminismus/Queere Rechte etc." bedeuten. Man denke insbesondere an den last-minute Versuch der Grünen, Linkewähler abzugreifen, indem man sich selbst als pragmatische Linke darstellt, obwohl die Grünen absolut den Kapitalismus affirmieren (macht die Linke z.T. auch aber das ist ein Fass, dass ich jetzt nicht aufmachen will). Da in DE die politische Bildung leider kaum gegeben ist, sind Label und damit einhergehender Tribalismus leider Gottes die Methode um Wählerinnen erstmal für Inhalte empfänglich zu machen.
Mir persönlich wäre es lieber, wenn sich Liberale auch als solche bezeichnen, denn in meinen Augen liegt zwischen wirklich antikapitalistischer/sozialistischer Politik und Linksliberalismus mindestens so viel Distanz wie zwischen Linksliberalismus und Konservatismus.
Zugegebenermaßen liegt das aber auch in der Natur der Dinge. Ich gebe mich als Kommunistin eher mit anderen linken Personen ab als mit rechten (also ich für meinen Teil tue das auch, aber eher weniger). Zudem ist aber ja mittlerweile auch so, dass, zumindest für viele Menschen, links sein bedeutet eine Wärmepumpe am Haus zu haben und zu Gendern. Das hat relativ wenig mit der Definition welche Kommunist*innen (bspw.) Haben gemein und dementsprechend sind die Konflikte ja vorprogrammiert. Wenn der einzige Gemeinsame Schnittpunkt beispielsweise Antifaschismus ist und andere denken, dass ein konsequenter Antifaschismus im Kapitalismus möglich ist, muss denen doch irgendwer mal die Zusammenhänge erklären.
Ich streite mich mit Linke die einen autoritären Sozialismus wollen oder ein angegriffenes Volk in Stich lassen wollen.
Alle anderen Linken sind cool.
Fair. Streitest du dich auch mit Linken, die einen Völkermord verharmlosen? Das wären dann denke ich alle aktuell brisanten Checkboxen
Definitiv.
Ist mir erstmal egal wer oder was du bist solange du auch gegen rechts bist.
Pfostier das mal in politics oder news. Ich bring Knabbereien mit.
Du bist nicht wirklich links, wenn dir nicht andere Linke komplett auf den Sack gehen.
Geh mir nicht auf'm Sack.
*auf'n Wie mir das wieder auf'n Sack geht. Ü
Bis eben dachte ich, ich wäre einfach nur Anarchist. Stellt sich raus: Ich bin linksradikal. Danke.
Sind Anarchisten nicht per Definition linksradikal? Den bürgerlichen Staat bzw Staat und Herrschaft an sich ablehnen ist schon ne radikale Position in der aktuellen politischen Landschaft