Warum fahren so viele Radler:innen falsch?
Warum fahren so viele Radler:innen falsch?

Warum fahren so viele Radler:innen falsch?

Warum fahren so viele Radler:innen falsch?
Warum fahren so viele Radler:innen falsch?
Ich halte mich ja sklavisch an die Regeln. Erstens möchte ich meinen Kindern ein Vorbild sein, zweitens hoffe ich, dass ich weniger Nahtoderlebnisse dadurch habe. Aber manchmal ist das Regelbasierte auch so, dass man das Gefühl hat, da wollte jemand den Radfahrern absichtlich ins Gesicht spucken.
Mein Lieblingsding ist die Wegführung zum Linksabbiegen: man soll geradeaus, dann ist da eine Wartebucht um dann quasi mit der querenden Strecke die Straße zu queren. Bedeutet: die Fahrradfahrer dürfen immer schön zwei Ampelphasen warten 👍. Davon hat man dann 4 Kreuzungen und der Weg dauert doppelt so lange. Damit überzeugt man bestimmt Leute auf das Fahrrad zu wechseln. Bonuspunkte dafür, dass man oft noch vom Querverkehr angehupt wird, weil die Abbiegebuchten vor den Autos sind, und die dann für ihren Geschmack nicht schnell genug loskommen, wenn die Ampel grün wird.
Das hat zur Konsequenz, dass ich z.B. die Augsburger Altstadt immer rechts herum umfahre, weil es einfacher ist wie links rum.
Ein Weg nach gegenüber und zurück ist immer was kreisförmiges.
Ein Grund weshalb es mich echt nervt, dass man hier oft für „Falsche Seite!“ ermahnt wird - der Radweg auf der korrekten Seite der Straße kann halt gesperrt oder anderweitig blockiert sein und wenn ich auf der „falschen Seite“ fahre, hat das auch einen sehr guten Grund.
Dann von anderen Radfahrern ermahnt zu werden, die nicht mehr machen müssten als nach vorne zu gucken und aufmerksam zu fahren damit kein Unfall passiert, ist recht anstrengend.
Müsste man in dem Fall nicht auf der Straße fahren?
Das ist halt auf vielen Strecken praktisch nicht möglich oder selbstmörderisch. Ich fahre jedenfalls nicht freiwillig auf einer langen, geraden 50er-Zonen-Straße.
Das ist dann halt oft mit großen Umwegen verbunden, je nachdem wo man hin möchte, weil man dann z.B. mehrmals die Straßenseite wechseln muss von beidseitigem Radweg auf „korrekte Seite Straße“ und wieder zurück zu wechseln, ganz davon ab dass die Gefahr deutlich erhöht ist
Es bleibt aber doch trotzdem die falsche Seite oder?
Hier ist grade in eine richtung die brücke gesperrt, fahrrad gehweg und autospuren, und man kriegt trotzdem noch Kommentare von wegen falsche seite an den kopf geworfen.
Trotz schon immer zweirichtungs radspuren auf der brücke.
Ich werd bestimmt nicht auf die Hohenzollern brücke 500m weiter aussweichen um dann mit touristen slalom fahren zu dürfen.
Der "richtige" Weg ist oft auch einfach gefährlicher für mich und für andere als wenn ich "falsch" fahre. Es gibt in Deutschland zu viel Fahrradinfrastruktur die einfach gedankenlos gebaut wurde, ohne auf Sicherheit oder Sinnhaftigkeit zu achten.
Sofern es überhaupt dedizierte Infrastruktur ist und man sich nicht einfach nur entscheiden muss, ob man auf dem Fußweg oder der Straße fährt.
Teilweise sind Radwege auch einfach schlecht gewartet, ich bin eine zeitlang öfter an einem Radweg langgefahren der über Kilometer durch Baumwurzeln praktisch unbefahrbar war, und die Straße war eine lange, gerade 50er-Zone. Musste dann halt an vielen Stellen auf den Fußweg ausweichen, der seltsamerweise nicht komplett von Wurzeln zersetzt war. Gab leider keinen guten alternativen Weg.