Deutschland: Datenschutzbeauftragte will Deepseek aus App-Stores verbannen
Deutschland: Datenschutzbeauftragte will Deepseek aus App-Stores verbannen

Datenschutzbeauftragte will Deepseek aus App-Stores verbannen

Die chinesische KI-Anwendung Deepseek soll nach dem Willen der Bundesdatenschutzbeauftragten Louisa Specht-Riemenschneider wegen Verstößen gegen europäisches Recht in Deutschland aus den App-Stores fliegen. „China hat kein Datenschutzniveau, das unserer Datenschutz-Grundverordnung entspricht“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Daher seien Datenabflüsse nach China „äußerst kritisch“.
Kritik, Datenschutz werde zum Innovationshemmnis, wollte Specht-Riemenschneider nicht gelten lassen. „Datenschutz ist Vertrauensgarant. Das kann sogar ein Standortvorteil sein“, sagte die Bundesdatenschutzbeauftragte. „Was Innovation hemmt, ist Rechtsunsicherheit im Markt. Und die rührt auch von einem Wildwuchs in der Digitalgesetzgebung her.“ Gebraucht werde eine besser aufeinander abgestimmte Digitalgesetzgebung in Europa mit klaren Regeln auch für den Datenschutz, sagte Specht-Riemenschneider.
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Behörden in Südkorea, Italien, Taiwan und Australien sind bereits gegen Deepseek vorgegangen. Die italienische Datenschutzbehörde leitete eine Untersuchung ein, um zu prüfen, ob die App gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstößt. In den USA gibt es kein landesweites Verbot, jedoch haben mehrere Bundesbehörden wie die Nasa und das Verteidigungsministerium ihren Mitarbeitern die Nutzung der App untersagt.
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Inwiefern ist das bei OpenAI und Co besser?
Der einzige vertrauenswürdige Anbieter wäre Mistral, weil die in der EU sind. Ich glaube die bieten sogar an, dass sie andere Models hosten, man könnte als das, was Deepseek veröffentlich hat, dort betreiben.
OpenAI und Co gibt es auch EU-gehostet. Nicht umsonst werden Milliarden in neue Rechenzentren in der EU investiert. Und nicht umsonst werden solche Regeln als versteckter Protektionismus gegeißelt.
Die USA haben, anders als China, unter Bedingungen, ein als äquivalent anerkanntes Datenschutzniveau.
Ob es legal ist, selbst gehostetes DeepSeek in der EU anzubieten, kann man bezweifeln.
Naja, das EUGH hat das Data Privacy Framework noch nicht kassiert, aber ich sehe keinen fundamentalen Unterschied zum Vorgänger Privacy Shield. Das "äquivalent anerkannte Datenschutzniveau" ist aus meiner Sicht nur ein temporärer Zustand. Rechenzentren in der EU zu bauen ist nur ein Feigenblatt aber keine wirkliche Lösung.
Was mir aus dem Artikel nicht so ganz klar wird: Geht es überhaupt um die AI an sich oder nur um die App? Die weights an sich haben ja kein Datenschutzproblem, weil weights nichts kommunizieren. Selbst-hosten ist da also kein Problem.