Der Verwaltungsgerichtshof im Freistaat hat mit seiner Entscheidung eine heftige Debatte ausgelöst. Auch der Bundesinnenminister aus Bayern äußert sich – ohne das Urteil gelesen zu haben.
Jetzt geht es schon los damit, dass Gerichtsurteile, die einem nicht passen, einfach ignoriert werden. Und das vom Bundesinnenminister. Man fasst es kaum.
Erinnerst dich noch daran wie vom EuGH entschieden werden musste ob der Söder in Erzwingungshaft genommen werden kann?
Das war auch weil die einfach auf ein Urteil geschissen haben und nötige Maßnahmen wegen Luftverschmutzung nicht umgesetzt haben.
Die CSU ist einfach keine Partei des Rechtssaates. Und entsprechend der FDGO.
„Das Kreuz ist nicht nur ein religiöses Symbol, sondern steht auch für die Achtung von Menschenwürde, Toleranz und Nächstenliebe – Werte, die unser Zusammenleben und unseren Bildungsauftrag maßgeblich prägen.“
Tja sowas könnte man durchaus auch über schön bunte Flaggen sagen...
Mmh, erklär mir nochmal wie das "ans Kreuz nageln eines Menschen" ein Symbol für Menschenwürde und Nächstenliebe ist. (Nicht du, Marco, sondern der Dobrint).
Und wie die Religion, die dieses Kreuz repräsentiert, wirklich alle Menschen und deren Würde achtet. Unabhängig von Herkunft, sexueller Orientierung, Geschlecht oder oder.
Er finde es richtig, dass viel von Toleranz gesprochen werde, gebe jedoch zu bedenken: „Die Grundlage der Toleranz ist der christliche Glaube. Das könnte man ja auch mal mit einem Kreuz zur Darstellung bringen.“
Nein. Die Grundlage von Toleranz ist Humanismus.
Also Toleranz ist auch eine Säule des christlichen Glaubens, sagen manche, ist bestimmt nicht falsch.
In einem säkularen Staat gehört Religion, aus meiner Sicht, in den Aufgabenbereich der Religionsgemeinschaften - Trennung von Religionsgemeinschaften und Staat.
Die Einhaltung der Schulpflicht ist strafbewehrt verpflichtend. Der Staat wirkt hier auf seine Schutzbefohlenen ein. Aus meiner Sicht hat Religion deshalb hier nichts verloren. Religionsausübung ist etwas für den Bereich außerhalb der Schule. In der Schule darf wissenschaftlich fundierte Bildung über Religion, Ethik und Moral stattfinden.
In diesem Sinne hat Dobrindt sich säkular zu verhalten oder seine Beschäftigung als Staatsdiener aufzugeben.
Toleranz ist als Konzept deutlich älter als Humanismus. Ich denke, es ist egal aus welcher Grundlage man persönlich zur Toleranz kommt. Sie ist schlichtweg im Grundgesetz geboten und niemand kann sie als "seine" Idee beanspruchen, geschweige denn aus diesem Anspruch eine ideologische Vorherrschaft banspruchen.
Aus meiner Sicht hat Religion deshalb hier nichts verloren. Religionsausübung ist etwas für den Bereich außerhalb der Schule.
Religion hat selbstverständlich auch an Schulen etwas "verloren" und die Schüler und Lehrer haben ein Recht, ihre Religion in einem geeigneten Rahmen auch in der Schule auszuleben. Das Grundgesetz und damit auch das Recht auf Religionsfreiheit gilt selbstverständlich auch an den Schulen. Was nicht geht, ist dass es eine staatliche Vorgabe gibt, welche Religion in der Schule maßgeblich sein soll, oder dass Lehrkräfte den Schülern ihre Religion oder Weltanschauung aufdrücken.
Siehe Artikel 4 GG:
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.
(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.
Ich denke, es ist egal aus welcher Grundlage man persönlich zur Toleranz kommt. Sie ist schlichtweg im Grundgesetz geboten und niemand kann sie als "seine" Idee beanspruchen
100℅
Religion hat selbstverständlich auch an Schulen etwas "verloren" und die Schüler und Lehrer haben ein Recht, ihre Religion in einem geeigneten Rahmen auch in der Schule auszuleben.
Seine eigene Religion ausüben ganz klar. Aber für sich selbst. Dort wo man andere beeinflusst, muss man dann zurückstecken. Ich hab eine recht extreme Ansicht dazu. Politische und religiöse Ansichten behält man als Angestellter im ö.D. für sich. Man ist Staatsdiener und muss diese Rolle ausüben. Religionsausübung ist persönlich, die berufliche Tätigkeit dienstlich.
Es ist OK, wenn jemand neben seinerTopfpflanze und dem Kaffeebecher religiose Symbole oder Hilfsmittel an den eigenen Arbeitsplatz tut. Oder sich mit Kollegen dazu austauscht. Für sich selbst. Nicht als Nachricht an die anderen, welche das Angebot des Staates nutzen (wollen oder müssen).
Religion hat selbstverständlich auch an Schulen etwas "verloren"
Hat sie eben nicht, weil es wir Religionsfreiheit haben und das beinhaltet sowohl die Gleichbehandlung von Religionen, als auch die Freiheit von Religion in Ruhe gelassen zu werden.
Solange in Schulen allerdings die christliche Weltanschauung klar bevorzugt wird, ist die Freiheit der Religionen nicht gegeben und daher sollte die Freiheit von Religion greifen.
Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen,
von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben.
Der Minister aus Bayern erklärte zwar, dass er das Urteil (Az. 7 BV 21.336) noch nicht gelesen habe, riet aber zu einem pragmatischen Umgang damit, dass das Gericht das Kreuz über dem Eingang der betreffenden Schule verboten hatte: „Dann hängt das halt über einen anderen Eingang.“
Da weiß man auch alles was man wissen muss. Dobrindt steht nicht mehr auf dem Boden der FDGO, sondern agiert stattdessen wie ein König, der machen kann was er will. Er missachtet grundsätzlich die Gewaltenteilung und geltendes Recht.
Es mag nur ein Detail sein, aber der erste Satz im Zitat dient hervorragend als Beweis für die Weltanschauung und Arbeitsweise von Dobbie und seinen Mit-Konservativen: er hat es nicht gelesen, aber er ist jetzt schon dagegen!
Dann fickt euch doch endlich aus Deutschland raus und macht euren eigenen Staat. Der Rest der Welt und besonders der Rest Deutschlands wird es euch danken.
Schliesslich ist er ja nicht Justizminister - und als CSUler steht er sowieso über dem Gesetz und ist nur unserem Herrgott Franz Jesus Strauß verpflichtet.
In einem Buchclub werden Bücher normalerweise gelesen, und zwar ganz. Bezweifle ich stark, dass das auf die meisten deutschen Christen zutrifft.
Aber Unionspolitiker machen tendenziell sowieso das Gegenteil von dem, was das Neue Testament predigt, da reicht eine kurze Zusammenfassung eigentlich schon aus um zu erkennen, dass das nicht zusammenpasst.
Die Grundlage für Toleranz ist nicht der christliche Glaube, sondern Empathie. Etwas, das diesen Anhängern eines absurden Todeskults völlig zu fehlen scheint.
Aber spinnen wir den Gedanken gerne mal weiter: Ohne die Androhung ewiger Verdammnis gäbe es also keine Toleranz? Finde den Fehler. Ewiggestrige Heuchler.
Naja, diese Politiker nutzen die Kirche um Präsenz zu zeigen bei ihrer Wählerschaft, die ja im Schnitt +60 Jahre alt ist und geben ein paar Taler um das Gewissen zu beruhigen. Natürlich sitzt man gern in der 1. Reihe.
Die Kirche nimmt das mit der Bibel eh nicht so genau, da wird halt gerade gepredigt, was so ins aktuelle Weltbild passt. Da ist LGBTQIA+ auf einmal ganz wunderbar, doch war es vor ein paar Jahren noch undenkbar!
Ich hab ne idee für eine Kompromiss, er darf sie aufhängen aber sie müssen auf dem Kopf umgedreht sein. Als Satanist wäre ich damit einverstanden denn das geht nicht gehen meine Religion.