Bildungsministerin Karin Prien versucht sich als Kulturkämpferin: Bestimmte geschlechtergerechte Sprachformen sollen deshalb ab sofort in ihrem Ministerium verboten sein. (Politik - Deutschland)
Das jetzige Verbot ist allerdings etwas überraschend, da Prien in der Vergangenheit erklärt hat, dass sich ihre Partei nicht auf das Gendern konzentriere solle
Ist das wirklich überraschend? Unionspolitiker können doch nur drei Sachen: lügen, korrupt sein und Minderheiten drangsalieren, zwei von drei sind damit schonmal erfüllt
Wurde Vergewaltigung in der Ehe schon wieder legalisiert? Noch irgendwelche Rückschritte, die mal so ganz dringend wichtig sind und die das Land auf jeden Fall super viel besser machen?
Hinweis: Vergewaltigung in der Ehe war früher nicht erlaubt. Sie existierte als solche vor dem Gesetz zwar nicht, aber der Tatbestand fiel unter Nötigung (... und war als solche halt nicht erlaubt).
Dass es Verfolgung dementsprechend nicht gab (und Konsequenzen erst recht nicht) ist unbenommen.
Vergewaltigung in der Ehe war nicht legal, es war ein anderer Straftatsbestand: sexuelle Nötigung.
Das Problem war, dass Nötigung leichter bestraft werden kann. Mal abgesehen davon, dass es selbstverständlich gewaltiger Unsinn ist, zu unterscheiden, ob die von Gewalt betroffene Person mit der Gewalt ausübenden Person verheiratet ist oder nicht.
Der beste Teil von Projekt 2025 ist meiner meinung nach, dass es antiamerikanismus in europa stärkt, und wir aufhören jeden Quatsch nachzumachen den sie in den USA machen. Was, denke ich, was gutes ist, oder zumindest meine Nerven schont.
(das hat nicht direkt etwas mit deinem kommentar zu tun, aber ich wollte es trotzdem sagen.)
Amerikanismus scheint immer noch stark zu sein. Man nimmt sich ein Beispiel. Lässt sich nicht bitten. Vor allem bei unserer neuen konservativen rechten Regierung. Warum bloss? Dass das alles nicht gut ausgehen wird ist doch jetzt schon klar.
Man schreibt und sagt also, wenn ich das richtig sehe, lieber das ellenlange "Schülerinnen und Schüler", statt kurz "Schüler*innen" (oder gar "Schülys"). Versteh ich nich.
in sh wurde den referendarys in der tat das "SuS" im unterrichtsentwurf(!) verboten. "Schülerinnen und Schüler" muss ausgeschrieben werden. (ich hoffe, da hat sich was getan?)
Am besten noch mit der Arschlochpause als gesprochenes Gegenstück zum Arschlochasterisk. Das ist super, wenn man den Identitären Tunnenblick und sonst auch nicht viel im Kopf hat. Wer allerdings irgendwann mal mitbekommen hat, dass Sprache nicht nur zum Moralaposteln (aka virtue signalling) auf 144-Zeichen Medien taugt, sondern so etwas wie einen Rhytmus unter Umständen sogar Melodie, Betonung und neben lauter schönen Eindeutigkeiten auch Ambivalenz und Konnotation besitzt, könnte den Totalschaden bemerken, den ein paar Fanatiker (und viele Duckmäuser, Mitläufer und Verstandesverweigerer) versuchen rundum anzurichten. Das Verabscheuen von Uneindeutigkeit in Sprache und Kunst, bzw Kunst, die ja von der Ambivalenz lebt, an sich ist bisher die Domäne religiöser Verrückter und Autoritärer Regimes gewesen. Aber jetzt kommt das postmoderne Spiessbürgertum, das sich jetzt plötzlich für links und "progressiv" hält anstatt für autoritär, uniformistisch und faschistoid und will kein widerwärtiges, dem Faschismus Tür und Tor öffnendes und erzreaktionäres Spiessbürgertum mehr sein, sondern meint irgend etwas Tolles und vom autoritären, banausenhaften und ignoranten Spessbürgertum Grundverschiedenes.
Die konservative Seite dagegen weiss nicht mehr wo ihr der Kopf steht und verbietet einfach irgendetwas, das sie für "links" hält. Aber dafür sind sie halt auf Konservative - von denen erwartet auch niemand etwas anderes. Nur, dass man diesen Leuten kampflos die Macht übergibt, weil man selbst damit beschäftigt ist schöne neue Schwachsinnsvokabeln zu pauken und sich beim Verzehr dieses geistigen Dünnschisses glatt noch auf Hegel und Konsorten beruft, ist ein Verbrechen am Geist und an der Zukunft.
Ich bitte dich, diesen Satz nur als Beispiel zu verstehen. Keinesfalls geht hier ja eine Ambivalenz verloren, viel mehr wird sie betont! Durch das Gendern wird den Leuten erst in den Kopf gerufen, dass eine Aussage wie deine zwar höchstwahrscheinlich von einem Mann stammt, es aber doch durchaus auch sein könnte, dass du dich vielleicht selbst einem anderen Geschlecht zuordnen könntest. Dieser schöne Nebel der geschlechtlichen Unwissenheit hätte ja gar keine Chance gehabt, sich zu bilden, hätte ich dich direkt als "er" identifiziert. Klarheit findet sich so lediglich im Umstand, dass du offenbar Lack gesoffen hast.
Also jetzt mal Spaß beiseite. Ist dein Argument tatsächlich, dass die Verwendung des generischen Maskulinums, das, wie wissenschaftlich erwiesen ist, primär Assoziationen zu Männern weckt, mehr Ambivalenz impliziert als eine Form, die explizit darauf abzielt, nicht nur Männer und Frauen anzusprechen, sondern darüber hinaus mit der öden, spießbürgerlichen Dualität der Rollen bricht und dabei ganz neue Verständnisebenen von Geschlecht erschließt? Das scheint mir etwas verstandsverweigernd.
Junge, Junge, Junge. Du bist ganz großer Künstler, oder? Meinste nicht, dass Sprache auch im Wandel ist? Die Formung der Sprache war lange ein Mittel der Autoritäten schlicht weil sie die einzigen waren, die eine Kontrolle darüber hatten. Zwar gab es immer eine natürliche Evolution der Sprache, aber die gezielte Umformung war denjenigen vorbehalten, die die Möglichkeit hatten, die Sprache zu kontrollieren, die das Volk erreicht. Mit dem Internet und Social Media hat das Volk nun erstmals überhaupt die Möglichkeit, selbstbestimmt Modifikationen der Sprache vorzunehmen. Und im Gegensatz zu Propagandasprech geht es hier darum, Gerechtigkeit in der Sprache abzubilden. Wer daran Falsches findet, kann es einfach lassen, es wird ja absolut niemand gezwungen. Klar kann man argumentieren, dass diese Strömung immer noch von einer gebildeten Elite ausgeht, aber das ist doch immer noch deutlich näher an einem demokratischen Prozess als jeder schiefe Vergleich mit "autoritären, uniformistischen und faschistoiden" Vorgängen.
Du kannst deine Kunst nach wie vor betreiben wie es dir beliebt. Du kannst sogar gänzlich neue Worte erfinden, es gibt keine Regeln. Zu behaupten, das Gendern schränke die Kunst ein, ist derart absurd, dass ich eigentlich nicht mal weiß, warum ich darauf überhaupt eingehe.
sondern so etwas wie einen Rhytmus unter Umständen sogar Melodie, Betonung und neben lauter schönen Eindeutigkeiten auch Ambivalenz und Konnotation besitzt
Du hättest diesen durchaus bedenkenswerten Punkt doch auch machen können, ohne ihn in diese unsachlich-provokative Einbettung zu setzen.
Dann würden sich vielleicht auch mehr mit dem eigentlichen Argument auseinandersetzen können, statt über die verbal freischwingende Axt zu stolpern..
Ich habe es jetzt dreimal gelesen und mir erschließt sich weiterhin nicht, ob du für oder gegen Gendern bist. Magst du es bitte noch einmal in einfacher Sprache formulieren?
Es gibt einfach Dinge an die ich mich auch einfach nicht gewöhnen möchte, dazu gehört zum einen so etwas wie gekochte Hühnerfüße mit scharfer Sauce wie sie meine Frau mag, KPop... aber nun mal auch wirklich merkwürdige Sprachkonstruktionen.
Ich bin überhaupt der Meinung, die Politik sollte sich um die Wirtschaftliche Position der Menschen kümmern, d.h. Sozialpolitik.
Niedrige Mietspreise, bessere Löhne oder Bedingungsloses Grundeinkommen.
Ich denke, viele der Genderthemen sind zwar nett, (und ich begrüße sie), aber sind im Rahmen der Politik vor allem ein Ablenkungsmanöver, um vom Klassenkampf abzulenken.
Ich verstehe durchaus, warum man gendert. Meiner Meinung nach stört es aber einfach, weil das Geschlecht in den allermeisten Fällen nicht Inhaltsrelevant ist.
Das ist offensichtlich ein billiger Vorwand, um retrogressive Politik/Ideologie durchzusetzen.
Aus dem Artikel:
Insbesondere in Union, FDP und AfD berufen sich Politiker*innen deshalb auf den Duden, der diese Schreibweise nicht zulasse. Kunkel-Razum bezeichnete diese Fokussierung aber als irrational, weil etwa andere, nach der deutschen Rechtschreibung "verbotene" Schreibweisen niemanden interessierten. So erklärte sie, dass etwa Prozentzeichen oder Hashtags eigentlich "nach den geltenden Rechtschreibregeln nicht zulässig" seien. Hier gebe es aber keinerlei Aufregung. (dk)
Ich würde dann vorschlagen, dass wir uns auf die sichere Seite begeben, indem wir alles, dass seit der Erfindung des Buchdrucks an Veränderungen entstanden ist, verbieten. Dann sind wir auf der sicheren Seite, bevor die Massenmedien unsere Sprache zerstört haben.
Überrascht mich leider nicht. Nachdem Stark-Watzinger zusammen mit dem Axel-Springer Verlag gegen Professys gehetzt hat, weil diese meinten, an den Universitäten gelten Grundrechte wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit, und Cem Özdemir als Interimsministy weiter die Affäre unter Verschluss gehalten hat, war klar, dass die nächste Regierung mit sowas kommen wird.