Unmut im Supermarkt: Erst stiegen die Preise, dann schrumpften die Packungsgrößen - und jetzt sinkt auch noch die Qualität. Zu Inflation und "Shrinkflation" gesellt sich die "Skimpflation". Von Antje Erhard.
Wenn die Preise steigen beschweren sich die Kunden.
Wenn die Preise gleich bleiben und das Produkt kleiner wird beschweren sich die Kunden.
Wenn die Qualität des Produkts abnimmt und der Preis der gleiche bleibt beschweren sich die Kunden.
Man könnte meinen, dass das Wohlergehen der Unternehmen und die steten Profitsteigerungen nicht im Herzen der Konsumenten liegen. Niemand denkt mehr an die Wirtschaft!
Sowas gab's doch früher schon mal, oder? Normierte Gewichte für Tafeln Schokolade sind noch nicht so lang her. Und diese ganzen Gattungsbezeichnungen wie "Sahne-Kalbsleberwurst extra" sind ja mit Qualitätsmerkmalen eingetragen. Was mir aufstößt ist ein Wildwuchs an Fantasienamen für Produkte. Die heißt halt dann "die sahnige" und untergräbt das alles.
Vergleichbare Handelsklassen in Normgrößen klingt glaube ich einigen zu sehr nach Planwirtschaft.
Mag zwar mit Planwirtschaft assoziiert werden, ist aber am Ende doch in der freien Marktwirtschaft ein super Mittel, um wirklich Wettbewerb zu fördern, ohne Kunden zu Bescheißen. Es kann doch nicht sein, dass nur Hersteller gewinnen, die geile Psychotricks anwenden, um Leute einzulullen.
Konkurrenz sollte über Alleinstellungsmerkmale und Qualität erfolgen, nicht über buntere Werbung.
Aber: was ich "fordere" ist ja gar keine Gleichschaltung der Begriffe, sondern, dass Produkte hinter Marken stabil bleiben. Wenn sich die Zusammensetzung von "Nutella" ändert, darf das Ding halt nicht mehr "Nutella" heißen.
Für den Hersteller heißt das, dass er die Wahl hat zwischen "Marke aufgeben" und "Preise erhöhen". Damit will ich verhindern, dass Hersteller Preise durch die Hintertür erhöhen, indem sie auf billigere Zutaten setzen.
Bei uns im Aldi in Bonn geht es nun auch soweit dass man seinen Einkauf selber einscannen soll, dank der neuen Selbstbedienerkassen. Das ist ja eigentlich eine super Sache wenn man mal gerade nur ein paar Sachen einkauft, aber dass das dazu führt das normale Kassen wegrationalisiert werden oder geschlosen bleiben und ich somit auch meinen Großeinkauf dort regeln muss, ist schon nervig.
Es hat einfach einen bitteren Beigeschmack da ja die Produkte teurer werden, die Qualität und Menge gleichzeitig sinkt und ich nun zusätztlich auch noch einen Teil der Arbeit des Personals erledige ohne das ich davon irgendwie profitiere...
Hmm, es macht schon Sinn, wenn man den Einkauf nicht am Ende piepsen muss sondern wenn man die Artikel in den Einkaufswagen legt. An der Kasse das Piepsding einscannen, bezahlen, einpacken. Das spart schon Zeit.
Diese seltsame Endbosskasse, bei der man erst alles von einer auf die andere Seite räumt, um dann alles einpacken zu dürfen und zwischendrin werden 7 Sachen nicht erkannt, ein/e Kassierer/in muss die Kasse freischalten (Rewe ich zeige auf dich), benutze ich nicht.
Die derzeitigen Selbstscankassen sind noch keine guten Lösungen aus Kundensicht.
Meine Erfahrungen: Recht fehleranfällig, manchmal werden Produkte nicht erkannt oder fehlen in der Datenbank, Rabatte werden nicht anerkannt, es fehlt Papier zum ausdrucken des Bons, den Bon digital zu erhalten ist nicht möglich, die Menüs bieten generell eine schlechte UX und sind unlogisch sortiert, es fehlt eine Suchfunktion, beim abwiegen kann man nicht angeben, dass man eine mitgebrachte Tüte verwendet. Und so weiter und so fort.
Um einen Fehler zu beheben muss man per Knopfdruck dann doch (meist genervtes) menschliches Personal rufen, was einige Zeit dauert. Manchmal können selbst die den Fehler nicht spontan beheben. Da hilft nur eine andere Kasse zu probieren. Bei mir im Markt sehe ich dann oft, dass Kassen einfach dauerhaft eine Fehlermeldung anzeigen und bis zum nächsten Tag nicht mehr genutzt werden können. Das kumuliert sich dann im Laufe des Tages.
Am besten finde ich eigentlich das System, bei dem man einfach einen ganzen Einkaufswagen durch einen Scanner schiebt und alles automatisch erfasst wird. Ok, Ware zum abwiegen muss man noch gesondert erfassen, aber immerhin. Hoffe mal, dass sich das iwann durchsetzt.
Ich hab bisher mit den Selbstbedienkassen wenig Probleme gehabt, nur bei Einzelartikeln ohne Barcode, die man dann noch manuell raussuchen muss, ist es etwas nervig.
Ich bin aber trotzdem kein Freund von Selbstbedienungskassen, weil wenn ich schon selbst hinfahren muss, selbst das Zeug holen muss, und jetzt auch noch selbst abscannen muss, dann brauch ich auch keinen speziellen Markt mehr, dann kann ich bald auch online bestellen und liefern lassen.
Das abscannen zum Schluss bei Selbstbedienkassen ist aber auch völlig nervig, weil man nochmal alles in die Hand nehmen muss. Besser sind da Scanner zum mitnehmen und man scannt einfach wenn man es in den Wagen legt. Ein paar Märkte machen das in Deutschland ja schon. Wobei ich davon ausgehe, dass es darauf hinausläuft, dass man diese Scanner auch demnächst einspart und die Kunden das mit dem eigenen Handy und der App des Marktes erledigen.
Den Tipp mit dem Vergleich der Kilopreise kann ich wärmstens empfehlen. Da wird so manches Angebot vom Discounter auf einmal nur noch mittelmäßig. Im Schokoregal beim Vergleich von Markenprodukten sehr interessant.
Edit: Bei dem aktuellen Hype um das Oktoberfest: Klebst eine weiß-blaue Raute auf das Produkt, schon kannst du mehr dafür verlangen.