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Verkostung: Jasmine Dragon Phoenix Pearls

Es ist bereits lange her, dass The Betty Darling Company einen chinesischen Jasmintee auf Lager hatte. Die Corona Pandemie verursachte Lieferschwierigkeiten, und danach war die Teequalität für die Maßstäbe für BDC nicht ausreichend um einen Jasmintee anzubieten. Der aromatisierte Grüntee Jasmine Dragon Phoenix Pearls (JDPP) ist ab Januar erhältlich und ich vermute, dass es sich um die Ernte aus dem Jahr 2024 handelt. Wie man auf dem Bild sehen kann, hat das Teegut eine Form von 5 bis 10 mm großen "Perlen".

Laut BDC wurden Blattknospen und junge Blätter verwendet. Diese wurden nach dem Rollen mit frischen Jasminblüten vermischt. Die Jasminblüten wurden nach der Fertigstellung der Produktion wieder entfernt. Mehr erfährt man über diesen Tee auf der Website des Verkäufers leider nicht. Laut Shevelevs "Geography of Chinese tea" wird Jasmintee traditionell in Fujian, Sichuan und Guangxi produziert.

Der Tee schmeckt und duftet intensiv nach Jasmin. Jemand, der einen Jasmintee noch nicht kennt, würde den Geschmack am ehesten mit dem Geschmack einer Kinderzahnpasta assoziieren. Der leicht seifige Geschmack erinnert daran, dass der Tee mit Blüten aromatisiert wurde. Neben Jasmin sind auch andere frische Noten (Minze, Fenchelsamen) stark präsent. Der Grüntee liefert einen Geschmack von Brennnessel. Das ist für mich kein angenehmer Grünteegeschmack. Ich vermute, dass der nenneswerte Anteil an Stängeln (siehe das Blattgut nach dem ziehen, auf dem nächsten Bild) zum Brennnesselgeschmack beiträgt. Die Blattknospen wurde zusammen mit zwei Blättern und dem Stängel geerntet. Das vereinfacht das Rollen der "Perlen". Für einen besseren Geschmack würde ich auf die Stängel lieber verzichten.

Der Teeaufguss aus JDPP hat eine sehr geringe Säurekapazität. Eine typische Tasse Grüntee benötigt etwa 45 mg Natron, um einen neutralen pH zu erreichen. Beim JDPP reichen bereits 20 mg aus. Bei der Wasserauswahl für JDPP würde ich sogar empfehlen, ganz auf Karbonate zu verzichten. Ein eher saurer Aufguss unterdrückt den seifigen Geschmack der Blüten und verstärk den Frischegeschmack. Die folgenden zwei Rezepte würde ich empfehlen:

Temperatur Ziehzeit Teemenge Wasser MgCl₂·6H₂O Natron pH
70° 8 Min. 1,5 g 250 ml 250 mg 0 mg 6.10
85° 8 Min. 1,5 g 250 ml 250 mg 15 mg 6.54

(Ich habe die angegebene Menge destilliertes Wasser mit den angegebenen Mineralien vermischt und erhitzt. Das Teeblatt wurde hinzugefügt und nach der angegebenen Ziehzeit wieder entfernt.)

Der 70°-Aufguss vermeidet den Brennnesselgeschmack, aber der Tee schmeckt insgesamt deutlich schwächer als der 85°-Aufguss. Den Tee kann man auch länger als 8 Minuten ziehen lassen. Ein zweiter Aufguss ist ebenfalls möglich. Auf dem letzten Bild kann man einen deutlichen Farbunterschied der beiden Aufgusse sehen (70° oben).

Fazit: Der angenehm intensive Jasmingeschmack macht den Tee spannend und kann als interessante Erweiterung der Geschmacksbreite des eigenem Teevorrats dienen. Voraussetzung ist, dass man Jasmingeschmack mag, was wegen der seifigen Noten nicht bei jedem der Fall ist.

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