Glücksspielsucht ist weltweit ein Problem. Einer neue Studie zufolge kann es zu psychischen Schäden, Kriminalität und Suizid führen. Eine Kommission fordert deshalb eine strengere Regulierung.
Es ist echt gruselig: Keine Sportübertragung ohne massive Glückspielwerbung. Online alles voller Werbung damit. Glückspielmechaniken ziehen nach und nach auch in normale Videospiele etc. ein, selbst in welche, die sich wie FIFA massiv an Kinder richten. Gehst du durch die Stadt, sind da überall Tipicos und Glückspielläden. Gehst du in die Kneipe, in den Imbiss, die Tankstelle, stehen da Einarmige Banditen.
Der einzige, der beim Glücksspiel gewinnt, ist der Buchmacher. Und so lange die Regierung der Buchmacher ist, wird sich bezüglich der Regelungen zum Glücksspiel nichts ändern.
Würde mich mal interessieren, wie die Zahlen für UK und Australien aussehen.
Frau is Expat, haben daher einen Streamingdienst für UK/AUS freetv (für ihre daily soaps) abonniert. Und da kommt ne Meeeeenge an Werbung für online Bingo etc., jeden Tag, quasi andauernd, auf bestimmten Sendern.
Glücksspiel ist in Australien eine ernsthafte Krise, aber weder Staatsregierungen noch der Bund unternehmen bislang etwas ernsthaftes dagegen. In fast jedem Pub gibt es Spielmaschinen (im Prinzip elektronische einarmige Banditen - 'Pokies' genannt) sowie Keno, ein andauerndes Tippspiel. Überall wird man mit Werbung für Sportwetten zugeschüttet. Und ständig liest man in den Medien Berichte darüber, wie sich Leute immer wieder um ihre ganze Habe spielen und wetten, wie gefährlich die Spielsucht ist, und was da für Unmengen an Geld im Spiel sind.
Es ist schon bizarr, wie lax damit umgegangen wird, wenn man das mit der Gesetzgebung im Bereich Drogen vergleicht. Mit Alkohol wird natürlich auch sehr lax umgegangen, aber im Bereich von Cannabis und diverser Halluzinogene steht die Härte der Gesetze in starkem Missverhältnis zur Gefährlichkeit. Man stelle sich vor, man würde bei Läden, die Glücksspiel anbieten (nicht nur Sportwetten, sondern auch Lotto und einarmige Banditen in Kneipen), ähnliche Abstandsregeln vorschreiben wie bei Cannabis.
Ja, ist schon ein bisschen eine 'Wasser macht nass' Meldung. Wenn die Politik nur endlich mal ernsthaft was dagegen unternähme, und zwar nicht nur Verbote, sondern auch richtige Hilfe für Suchtkranke. Wir wissen schließlich, dass diese Spiele aufs perfideste darauf zugeschnitten sind, Leute süchtig zu machen. Diese Branche sollte eigentlich nur in strengstens regulierter Form existieren.
Ich war einmal Frühschoppen in so ner urdeutschen Kneipe und es war echt krass, wie viele Rentner da donnerstags morgens um 11 rein sind, 2 Bier und nen Schnaps getrunken und 30€ am Automaten verspielt haben