Ich glaube, ich bin wie eine Idiotin auf eine Falle hereingefallen, die mir mein Vorgesetzte gestellt hat. Wie kann ich dies in Zukunft vermeiden?
Beschwerden über mich bei der Arbeit, weil ich zu früh nach Hause gehe und zu spät komme.
Einmal zu spät gekommen und ich gehe nach Hause, wenn ich meine Arbeit erledigt habe UND ICH BIN NICHT DIE EINZIGE, DIE DAS TUT. Das habe ich meinen Vorgesetzten ganz klar gefragt: Bin ich die Einzige? Antwort: Ich spreche nicht von den anderen, ich spreche von Ihnen.
Ist das fair?
Der Vorgesetzte ist nicht dumm und weiß bereits, dass sich die Menschen anders verhalten, wenn er nicht bei der Arbeit ist. Ich verstehe nicht, warum diese Person so viel posiert.
Ich war so dumm, weil ich einen Mitarbeiter benannt habe, der noch früher nach Hause geht als ich, aber immer, wenn die Arbeit erledigt ist. Der Vorgesetzte sagte, er würde mit ihm sprechen. Es ist klug vom Chef: Er schafft einen Arbeitsplatz, an dem wir uns alle selbst kontrollieren und die Menschen anderen nicht vertrauen. Dies habe ich nur im Nachhinein verstanden.
Ich wollte nie beim Büro arbeiten, bei dem 'du hast gesagt', 'NEIN!, DU HAST GESAGT!!' Alltag ist. So ein M*sst. Der Vorgesetzte sagte auch, dass es wie ein Urteil ist, wenn sich jemand über einen Mitarbeiter beschwert.
Ich fragte auch, wer sich über mich beschwert hat. Ich dachte, ich hätte ein Recht darauf zu erfahren, wer mich beschuldigt. Die Antwort: Das ist geheim und mit den Informationen dieser ungenannten Zeugen kann ich abgemahnt werden. Alles mit einem höflichen Lächeln. Ich habe das Gefühl diese Person möchtet mich verunsichern.
Mal ein ganz allgemeiner Hinweis: "X macht aber auch/viel mehr Y" ist immer ein sehr schlechter Argumentationspunkt. Erstens, weil du dich an offensichtlichem Fehlverhalten misst, zweitens, weil du natürlich jemanden mit rein ziehst, um dich aufzuwerten, drittens, weil es ausdrückt, dass man das eigene Verhalten nicht alleinstehend begründen kann.
Um wirklich Rat zu geben müsste man viel mehr über die Umstände und die Firma wissen.
Welche Regelungen gelten zum Beispiel zur Arbeitszeit? Und ich meine nicht Absprachen sondern vertraglich. Denn wenn Abmahnung in den Raum gestellt wird, gilt am Ende nur noch was man nachweisen kann.
Eine Abmahnung weil jemand ungenanntes etwas gesagt hat ist ggf. Anfechtbar.
Generell würde ich empfehlen sich an die Regeln zu halten, dir alle Korrespondenz schriftlich geben zu lassen und mündliche Absprache noch einmal per Email bestätigen lassen.
Ansonsten die Spiele nicht mitmachen so gut es geht. Dabei nicht in Details gehen. Dich nicht rechtfertigen und sich nicht angreifbar machen.
'mir kam zu Ohren sie beenden ihren Arbeitstag häufig Früher.'
'ich gebe nichts auf Gerüchte und würde jedem empfehlen dasselbe zutun.'
'gehen sie also nie früher?'
'ich halte mich an die regulären Arbeitszeiten und gängige Praxis hier im Büro.'
'wollen sie damit sagen, andere gehen auch früher?' Wer zum Beispiel?'
'ich bin zu sehr mit meiner Arbeit beschäftigt um die Arbeitszeit meiner Kollegen zu protokollieren.'
Mal so als Beispiel. Solche manipulierenden Chefs kann man oft aussitzen. Freundlich bleiben. Aalglatt sein. Wie ein Politiker antworten. Nicht emotional werden.
Generell ist es ja Pflicht Arbeitszeiten in Deutschland genau zu erfassen per Gesetz. Wie sieht denn euer Modell aus?
Sorry, aber das ist keine Falle oder so. Zu spät kommen und zu früh gehen ist halt Betrug. Der Deal ist, dass du Zeit x arbeitest und dafür y Geld bekommst. Wenn du weniger arbeitest, ohne dass es bei euch ein Gleitzeitmodell oder so gibt, betrügst du halt und dein AG kann da zu Recht gegen vorgehen.
Ist das fair?
Ich halte es für unfair, dass deine KollegInnen anscheinend auch zu früh gehen - im dümmsten Fall bleibt halt Arbeit für andere liegen, das ist ja schon nicht fair gegenüber denen, die das dann aufholen dürfen. Wenn "alles erledigt" ist, muss halt nach anderen Aufgaben gefragt werden.
Ich war so dumm, weil ich einen Mitarbeiter benannt habe, der noch früher nach Hause geht als ich
Das war in der Tat strategisch nicht klug, aber mir ist immer noch nicht klar, was das für eine Falle sein sollte. Du wurdest gefragt und hast das gesagt? Ja, tut man halt nicht... Aber das ist keine Falle.
ich hätte ein Recht darauf zu erfahren, wer mich beschuldigt
Wie kommst du denn darauf? Nein, auch da bin ich bei deinem Chef. Wenn da Namen genannt würden wäre das Klima erst recht vergiftet.
Wie kann ich dies in Zukunft vermeiden?
Easy: rechtzeitig auf Arbeit sein und nicht zu früh gehen wenn es nicht klar erlaubt wurde. Du hast ja selber gemerkt, dass alles andere dich extrem angreifbar macht. Solche offenen Flanken am besten gar nicht erst bieten. Und warum hat der AG einen bei sowas so in der Hand? Weil er damit ziemlich offensichtlich im Recht ist!
OP hat im Gespräch ja ziemlich offensichtlich Vorsatz zugegeben. Ich denke da wird zumindest eine Abmahnung als gerechtfertigt angesehen.
An OP: Bitte um ein weiteres Gespräch. Sage dass du nochmal darüber nachgedacht hast, deinen Fehler einsiehst und es in Zukunft nicht mehr vorkommen wird.
Wenn dein Chef gut ist, dann wird es wahrscheinlich bei einer mündlichen Rüge bleiben. Wenn er das noch weiter ausschlachten will, dann ist es denke ich wahrscheinlich dass man dich loswerden will. Dann suche dir auf jeden Fall so schnell wie möglich was neues.
Verlange alle Anweisungen die deine Arbeitsorganisation betreffen schriftlich. Dies gilt ebenso für Beschuldigungen.
Gib keine antworten, sag, du willst das Schriftlich. du kannst nichts mündlich darauf antworten, weil es schwerwiegende Anschuldigungen sind.
Such dir schon mal einen neuen Arbeitsplatz. wenn du tatsächlich anders als andere behandelt wirst, dann wirst du entweder gemobbt, bist das Opferlamm des Büros, oder wirst gekündigt werden, und dafür sammelt man jetzt Vorfälle.
Also such dir einen neue Stelle, kündige selber.
Du hast ohnehin keinen Bock mehr auf die Leute, jeder tag wird mehr und mehr Horror.
Aber das ist nur meine Meinung. Ich arbeite seit 2021 nicht mehr.
Er schafft einen Arbeitsplatz, an dem wir uns alle selbst kontrollieren und die Menschen anderen nicht vertrauen.
Dein Beitrag liest sicher eher als hättest du das gestartet. Eine andere Person hat dich angeschwärzt, und im Gespräch hast du auf [einzelne] andere verwiesen. - Wenn das nicht so war sieht man das im Beitrag nicht wegen ausgelassenen Informationen.
Was genau möchtest du vermeiden? Dass du angemahnt wirst? Dass alle früher gehen? Dass andere dich anschwärzen? Dass du andere anschwärzt?
Ich würde
Nochmal um ein Gespräch bitten
Klar abklären was die Erwartungen des Arbeitgebers sind - wenn die Arbeit erledigt ist, kann man dann auch früher gehen, oder ist die Arbeitszeit ausschlaggebend?
Darstellen, wenn es so war, dass dein (subjektiver) Eindruck war dass es im Unternehmen geläufig ist wenn die Arbeit erledigt ist auch früher zu gehen - du es dann aber zukünftig unterlassen wirst
Dann ist es für dich geklärt.
Ich würde erwarten dass die Leitung dies dann entsprechend allgemein anspricht und die Erwartungen gegenüber allen nochmal klar macht.
Du sitzt leider am kürzeren Hebel. Du kannst nicht viel machen, als die zu entschuldigen.
Es gibt keine Gleichheit im Unrecht. Bedeutet: Wenn du erwischt wirst, die Arbeit zu früh zu verlassen, kannst du dich nicht darauf berufen, dass andere das ja auch machen und nicht erwischt wurden.
Wenn dein Chef von dir verlangt, dass du die Arbeitszeit absitzt, kannst du auch nicht viel machen als das zu tun.
Wenn du zu früh die Arbeit verlässt hast du das Risiko, abgemahnt oder gekündigt zu werden.
Das Arbeitsklima ist jetzt nicht ein für alle mal hinüber. Je nach dem wie du dich in Zukunft verhältst wird es besser oder schlechter.
Vielleicht kannst du mit deinem Chef aushandeln, dass wenn du schnell gearbeitet hast, du eher gehen kannst oder evtl. dich anderweitig sinnvoll beschäfitgen kannst. Weiter bilden oder irgend etwas, was nicht nur rumsitzen ist.
Die Lösung hier sind Gewerkschaften, Verbünden, zusammen arbeiten.
Als ersten Schritt würde ich zu der Person gehen die du verpfeift hast, und dich bei ihr entschuldigen. Damit brichst du diesen toxischen Kreis.
Teile allen mit, dass du nach so einem Vorwurf gegen dich denselben Fehler gemacht hast, aber ihn bereuhst. Du musst nicht wissen wer das war, sondern forderst alle auf, zusammen zu arbeiten statt gegen einander. Du machst deutlich, was für einen Effekt das bei dir ausgelöst hat.
Das am besten halt ohne dass der anscheinend ultra ekelhafte Vorgesetzte das mitbekommt. Das kann man dann immer noch tun, wenn ein kleines wenig Einheit herrscht.
Und klar, je nach Arbeitsvertrag werdet ihr rechtlich sicher die Stunden absitzen müssen. Sinnvoll ist das nicht, statistisch gesehen schadet es extrem, da Menschen keine Freizeit und Erholung haben. Somit ist die genutzte Zeit wenig effektiv.