Olympischer Nationalismus: Nationen verdienen kein Gold
Olympischer Nationalismus: Nationen verdienen kein Gold
Der Medaillenspiegel bei Olympia ist nach Ländern sortiert. Doch es sind die Sportler*innen, die siegen. Höchste Zeit, den Sport zu demokratisieren.
Mich nervt das auch extrem an. Anstelle auf die top Athleten einzugehen fragt das deutsche Fernsehen immer nur nach den deutschen Sportlern.
Man nimm die Kamera weg von dem 143 Platz und zeig mir endlich was an der Spitze abgeht. Und anstelle irgendwelche Boulevard Scheisse über Krebserkrankungen des Onkels des Sportlers will ich Details zu Training, Strategie und generelles zur Sportart wissen (und zwar ausschließlich).
Ich weiß nicht wie es in anderen Ländern ist, aber Sportberichterstattung hier ist nicht auszuhalten.
Wenn jemand Gold verdient, dann die Pharmaunternehmen, die die "Nahrungsergänzungsmittel" herstellen, die den Athleten ihre Höchstleistungen ermöglichen.
Die Ärzte die bei den Teilnehmern Eigenblutdoping machen freuen sich auch.
Ja. Eigentlich sind Spitzensportveranstaltungen ein medizinischer Wettbewerb.
Ohne die Sportförderung der Nationen kämen weniger Medaillen, außerdem ist es doch schön für sein Land anzutreten und zu wissen dass zu Hause Millionen Menschen für dich mitfiebern, die dich eigentlich gar nicht kennen.
Wir waren vorletzte Woche in Luxemburg beim 100m Finale der Frauen, bei denen eine Luxemburgerin dabei war. Die ganze Nation hat mitgefiebert, wirklich überall liefen die Fernseher. Ist doch ne richtig coole Sache
Das große Problem ist halt meines Erachtens, dass einige/viele/alle Nationen dann in der Sportförderung arg unmenschliche Dinge machen, um dieses Goldprestige zu gewinnen. Wir erinnern uns an diese bittere Geschichte mit den russischen Eiskunstläuferinnen, diese harten chinesischen Auswahlprinzipien, wo schon Kinder brutal gedrillt wurden und diverses staatlich gefördertes Doping.