Diskussion: Wie könnten die Grünen für die Stärke der AfD (mit)verwantwortlich sein?
Als Anhänger der Grünen wundere ich mich über den Plan der CDU, nach dem Wahlsieg der AfD in Sonneberg die Grünen stärker anzugehen. Anstatt der AfD, aber gut, man ist ja einiges gewöhnt.
Nun soll man ja gelegentlich ehrlich reflektieren, ob man an manchen Problemen tatsächlich eine Mitverantwortung hat, um das in Zukunft abzustellen. Vielleicht war die grüne Politik zu Beginn der Scholz-Regierung einfach etwas zu hektisch oder zu schnell? Nachdem während Merkel I-IV nicht viel passierte, muss man aus grüner Perspektive natürlich sehr schnell sehr viel aufholen. Aber viele im Land könnten sich davon überrumpelt fühlen.
Wenn ihr Spindoktor in der grünen Parteizentrale wärt, was würdet ihr am grünen Stil korrigieren wollen?
Ich würde daran arbeiten, dass die Grünen ihr Image als "Verbotspartei" loswerden, und wieder mehr echte grüne Politik betreiben, anstatt Greenwashing für Lobbyisten zu betreiben.
Wo genau verbietet denn die FDP? Mein Eindruck ist, dass sie höchstens dann als "Verbotspartei" auftritt, wenn es darum geht, dass Polizei und Geheimdienst etwas erlaubt werden soll - da geht es aber gerade nicht darum, Privatpersonen etwas zu verbieten, sondern den Staatsorganen.
Verbotspartei nicht im Sinne von Gesetzen die etwas verbieten, sondern Verbotspartei im Sinne von "ich sperre mich gegen/ verbiete die Vorschläge aus der Koalition". Vielleicht trifft das wort Verbotspartei das in diesem Fall nicht ganz - besser wäre wohl "Sperrpartei"
dass die Grünen ihr Image als “Verbotspartei” loswerden, und wieder mehr echte grüne Politik betreiben, anstatt Greenwashing für Lobbyisten zu betreiben
Aber gerade die "echte grüne Politik", die kein reines Greenwashing ist, ist es doch was die Grünen für Union, FDP, AfD und Bild zum Feindbild Nummer 1 macht und für die “Verbotspartei”-Propaganda herhalten muss.
Verstehe auch diese allgemeine Abneigung ggü Verboten nicht. Es gibt Fälle, dort wird durch Verbote eine gewisse Fairness gewährleistet. Bei anderen Umweltvergehen ist es ja offensichtlich auch kein Problem. Niemand regt sich auf, dass giftige Chemikalien nicht in Flüsse gekippt, sondern fachgerecht entsorgt werden müssen. Verbote gelten für alle, dort kann sich keiner freikaufen.
Die Regelungen über finanzielle Anreize ist nicht sehr fair, solange nicht jeder die gleichen Möglichkeiten hat an Geld zu kommen. (Erben ist rational betrachtet sehr unfair, auch wenn ich verstehe dass es emotionale Gründe gibt für die eigenen Nachkommen besonders zu sorgen)
Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, immer her mit den Verboten, vor allem dort wo ich selbst die ungesunden oder Klima-schädlichen Produkte noch konsumiere oder Kunde bei Firmen bin die ihre Mitarbeiter wie Dreck behandeln. Wenn ich die Nachforschungen für solche Entscheidungen alle selbst machen muss komm ich doch zu nichts anderem mehr und gerade bei den Lebensmitteln die ungesund aber lecker sind oder den Fragen der Bequemlichkeit macht es einem das ganze auch einfacher wenn man nicht mehr selbst widerstehen muss.