Die Linke muss zwar um ihren Einzug in den Bundestag bangen, erlebt aber einen unerwarteten Mitgliederboom. Parteichefin Ines Schwerdtner sieht darin ein Zeichen für die Sehnsucht nach einer klaren linken Politik.
ein Zeichen für die Sehnsucht nach einer klaren linken Politik.
Ich weiß nicht ob es ein Zeichen für die Sehnsucht nach einer klaren linken Politik ist. Es ist IMHO auf jeden Fall ein Zeichen gegen den Faschismus/Rassismus.
Es ist IMHO auf jeden Fall ein Zeichen gegen den Faschismus/Rassismus.
Da deren "pazifistische" Politik zu 100% in die Hände Putins spielt, kann ich deine Einschätzung nciht teilen. Wer Faschisten in die Hände spielt, ist selber Faschist.
Wie viel Krieg muss ich gut finden damit ich kein Fascho bin?
Reicht Waffen liefern oder muss ich eine Invasion fordern?
Ich bin ja sogar deiner Meinung dass wir uns aktiver gegen Putin wehren müssen (Erlaubnis meine History zu durchwühlen), aber hör dir doch mal zu. Kein Wunder dass es keine resolute linek Bewegung gibt.
Wie viel Krieg muss ich gut finden damit ich kein Fascho bin? Reicht Waffen liefern oder muss ich eine Invasion fordern?
Niemand sollte Krieg gut finden. Dass irgendwer Krieg gut finden soll, habe ich auch gar nicht gesagt.
Fakt ist aber in jedem Fall, dass diese pseudo-pazifistische Lethargie voll und ganz in Putins Sinn ist, denn so überrollt der artig weiter Georgien, Ukraine, und Moldau. Putin ist Faschist und wer in seinem Sinne agiert, macht sich zu einem Teil dieser Ideologie.
aber hör dir doch mal zu.
Fang du erst einmal mit dem Zuhören an, dann würdest du mir nicht Worte wie "Krieg gut finden" in den Mund legen.
Ich sehe eher das Problem darin, dass die Linke auch nach der offenen Invasion Russlands und der dadurch offensichtlich gewordenen fundamental veränderten Sicherheitslage in Europa sich dem trotzdem nicht gestellt hat.
Während die Grünen ihren Wählern ganz schön was abverlangt haben mit ihrem neuen sicherheitspolitischen Realismus, probiert die Linke momentan, sich so weich zu positionieren, dass sowohl die alten Russlandfreunde und Fundamentalpazifisten dabei bleiben können, als auch Leute ihr Kreuzchen machen, die Putins Imperialismus ganz klar ablehnen und der Zerstörung der Ukraine nicht mit den Händen in der Tasche zusehen wollen.
Ist auch ein Generationenkonflikt, gerade deshalb ist die Eintrittswelle von (ich nehme jetzt einfach mal an) jüngeren Leuten ziemlich interessant und stimmt mich persönlich verhalten hoffnungsvoll für zukünftige Positionen der Partei.
Ich denke, es geht eher darum, dass es doch sehr erstaunlich ist, dass eine Partei, bei dessen Mitgliedern die Eigenschaft "Antifaschist" derart elementar für's Selbstbild ist, so ein unklares, inkonsequentes Verhalten gegenüber einem faschistoiden, imperialistischen Diktator wie Putin zeigt.
In einer anderen Diskussion zu Parteipräferenzen hier wurde gesagt, dass man die Linke vorziehen würde, weil die Grünen in ihrer Politik nicht mehr konsequent genug wären. Dabei ist es gerade diese dogmatische Holzköpfigkeit (aka "Konsequenz") der Linke, sich auf die veränderten Gegebenheiten einzustellen, die ich ihr am meisten vorwerfen würde und die sie wahrscheinlich auch an den heutigen Rand des Überlebens gebracht hat.
Wenn das mit den neuen Mitgliedern nun der Impuls ist, aus einer Partei der alten Dogma-Zöpfe mal etwas neues zu schaffen, wäre ja schön!
Nö, habe ich nicht. Die Wahlplakate, die vor meiner Haustür hängen, und die Webseite reichen. Die labern da eine Scheiße, dass man Mut für Frieden statt Geld für Waffen aufbringen soll.
Die verurteilen den Angriff durch Russland, aber wollen trotzdem nichts dafür ausgeben. Das ist im Sinne von Putin. Wer Gegenteiliges behauptet, hat einfach Null Ahnung von dem Geschehen.
Schau dir mal das Jung & Naiv interview mit Jan van Aken an, er geht da zu dem Thema mehr ins Detail. Und auch wenn ich noch immer finde, dass es ohne Waffenlieferungen nicht geht, ist seine Position schon differenzierter und sinnvoller als "nichts machen".
Schau dir mal das Jung & Naiv interview mit Jan van Aken an
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ist seine Position schon differenzierter und sinnvoller als “nichts machen”.
Das ist toll für ihn, ich habe aber gar nicht von einer Einzelperson dieser Partei gesprochen, sondern welche Positionen die ganze Partei im Wahlkampf einnimmt und die voll ist in Putins Sinn.
Ich finde es auch falsch, dass sie keine Waffenlieferungen wollen. Aber wenn ich mich nicht sehr irre, kritisieren sie sehr deutlich, dass die Sanktionen gegen Russland unzureichend sind - und dass sie so unzureichend seien, weil konsequente Sanktionen beim Öl zu höheren Ölpreisen führen würden und man die eigene Wirtschaft nicht damit belasten wolle. Quelle (ab ca. 24 min.)
Um endlich einen Friedensprozess für die Ukraine zu
ermöglichen, muss die Bundesregierung Friedens-
initiativen wie die von China und Brasilien endlich
aufgreifen und sich aktiv für eine gemeinsame diploma-
tische Verhandlungsoffensive einsetzen, unterstützt
durch gezielte Sanktionen, die nicht gegen die allge-
meine Bevölkerung gerichtet sind. Wir treten für eine
regelmäßige Überprüfung der Sanktionspraxis ein. Wir
lehnen Waffenlieferungen in Kriegs- und Krisengebiete
ab.
Sprich aufheben der meisten Sanktionen und keine Waffen an die Ukraine.
Die Linke ist nicht dafür, die Sanktionen abzubauen. Im Gegenteil, sie wollen sie weiter verschärfen.
Vor Allem, was Öl und Gas angeht. Aktuell kaufen wir beides immer noch aus Russland, finanzieren damit direkt Russlands Waffenindustrie, und liefern dann die Erzeugnisse unserer eigenen Waffenindustrie dahin.
Die Linke spricht sich z.B. dafür aus, die Schiffe, mit denen Russland derzeit mangels Pipelines sein Öl exportiert, und die die Haupteinnahmequelle für die Kriegskasse darstellen, festzusetzen.
Die fahren nämlich durch die Ostsee, und da kann ganz unmilitärisch die deutsche Küstenwache erstmal jede einzelne Schraube auf Regelkonformität überprüfen.
Von den anderen Parteien oder in den Medien wird diese Möglichkeit gar nicht erwähnt.