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Verdacht auf Betrugsversuch bei Rentnerlaptop - wie vorgehen?

Moin, ich biete ab und an für Rentner etwas grundlegende Computerhfe an: Umgang mit Browser und Email, Drucker einrichten, unter Unständen Installation von FF mit uBlock, nervige Pop-Ups ausschalten, so etwas halt.

Nun hat sich heute ein älterer Herr bei mir gemeldet, hauptsächlich mit den Use Case Internet surfen und Kartenspiele spielen ^^, der meinte er hatte schon einmal jemanden, der ihm geholfen hat, seinen neuen Laptop einzurichten und ihm alle möglichen tollen Sachen versprochen hat und sich irgendwann nicht mehr bei ihm gemeldet hat.

Habe mir dabei erst einmal nichts weiter bei gedacht, vielleicht hatte der Typ ja einfach keinen Bock mehr, einem Senioren bei seinem Kleinkram zu helfen oder sonst etwas. Ist natürlich absolut möglich. Werde jetzt aber den Verdacht nicht los, dass es sich dabei vielleicht auch um einen Betrugsversuch gehandelt haben könnte. So nach dem Motto, installieren wir dem Ollen mal etwas Spyware und hoffen da Bankdaten o.ä. abgreifen zu können und geben dann irgendwann frustriert auf, wenn sich herausstellt, dass der Typ nur Solitär spielen möchte.

Ich muss jetzt sagen, dass ich bis auf die Basics mit Windows gar nicht soo bewandert bin und schon seit einem Jahrzehnt ausschließlich Linux benutze. Von daher wollte ich fragen, was denn so die gängigsten Praktiken sind, um zu gucken, ob das System irgendwie kompromittiert sein könnte oder irgendetwas Suspektes aufgespielt wurde?

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12 comments
  • Ich finds echt super was du machst! 😊


    Zu der Malware/ Betrugsversuch

    Ein großer Teil der Malware ist recht unraffiniert und wird vom eingebauten Antivirus erkannt.
    MS Defender ist in der Hinsicht recht gut.

    Ich würde an deiner Stelle alle persönlichen Daten (Browserverlauf, Fotos, etc.) sichern und das Teil plattmachen. Sollte da wirklich was ungewolltes drauf sein, ist es spätestens dann weg. Better safe than sorry!

    Schau vielleicht mal davor noch in die Liste installierter Apps und schreib dir das mal auf (Im Einstellungs-, nicht Startmenü). Vielleicht findest du da ja was verdächtiges, z.B. Remotezugriffe.

    Weiteres Vorgehen

    Danach, installiere ihm Linux, vorausgesetzt er ist damit einverstanden.
    Aus 3 Gründen:

    • Du bist ab jetzt sein Ansprechpartner und solltest mit dem System vertraut sein, was du bei Windows nicht mehr bist.
    • Windows 10 ist bald EOL, und W11 ist voller Popups und Mist.
    • Linux kann/ ist deutlich nutzerfreundlicher und simpler, z.B. Mint oder Zorin. Er wird bestimmt nur die Basics machen wollen und dafür reicht sogar ein Chromebook.

    Ich hab auch schon mehreren älteren/ wenig technikaffinen Bekannten Linux draufgemacht und habe bisher nur gutes Feedback gehört.
    Wichtig: automatische Updates und Backups aktivieren!!! Von sich aus denken die nicht dran.

    Fedora Atomic (Silverblue und co.) wäre vielleicht auch ne Idee. Von uBlue gibt's auch nen Cinnamon Spin, den du wie Windows einrichten kannst. Vorteil: Updatet sich komplett selbst, ohne, dass er es mitbekommt oder aktiv eingreifen muss, funktioniert OOTB, und es kann nichts kaputt gehen.

    • Ich halte es für schwierig, anderen Leuten Linux anzudrehen, wenn diese nicht ausdrücklich darum bitten, bloß weil man selbst das System lieber mag als Windows, macOS, OpenBSD, Haiku, …

      (Ein sauber eingerichtetes OpenBSD könnten die meisten hier von Linux nicht unterscheiden, wage ich zu behaupten. „Linux ist besonders benutzerfreundlich“ ist also zumindest unvollständig argumentiert.)

      Viele Sachen funktionieren unter anderen Systemen doch deutlich anders als unter Windows (= anstrengende Umgewöhnung) und die Gleichsetzung „nicht Windows = sicher“ ist mindestens gefährlich. Das Problem zu verlagern löst es nicht.

    • Wenn du dem laufenden System nicht vertraust, könntest du auch einen Offline-Scanner wie C't Disinfec't probieren (gibt bestimmt auch ähnliche Linux-Distros, die sich für den Zweck anbieten, aber das ist die, die ich kenne).

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