Naja gut, finde das auch doof mit der teureren Reservierung, aber meine Entscheidung, wie man die Familie von A nach B bekommt, hängt jetzt nicht an den 20 Euro mehr oder weniger für die Reservierung. Umgekehrt hätte ich ja, wenn wir uns für das Auto entscheiden, auch nicht sofort den Zug genommen, wenn die Bahn gesagt hätte "Familien bekommen pauschal 20 Euro Rabatt".
Die Entscheidung hängt ja eher an
Komme ich da überhaupt mit der Bahn hin ohne 17 mal umsteigen?
Wieviel Gepäck brauche ich, kann ich das und die Kinder managen?
Wird die Strecke oft bedient, so dass ein verpasster Zug nicht die Reiselänge dramatisch erhöht?
Wenn ein Auto da ist, lohnt sich die Bahn wirtschaftlich meist eh nicht. Sie lohnt sich dann ggf. anderweitig, z.B. auf langen Direktverbindungne mit schmalem Gepäck: find ich besser, wenn da meine Kids rumwuseln können und ich mit ihnen spielen kann, statt dass sie stundenlang in eine Position im Auto gefesselt sind.
Das meine ich ja: wenn man wirtschaftlich das Privileg hat, sich zwischen Auto oder Bahn entscheiden zu können, dann sind die Reservierungskosten quasi egal.
Wenn man das Privileg nicht hat, hat man wegen der Ticketpreise eh keine Auswahl: entweder unterhält die Familie dann mit Ach und Krach ein Auto und muss es nehmen, oder sie hat kein Auto und muss eh die Bahn nehmen oder daheim bleiben.
Da sind wir dann bei den prohibitiven Kosten der Bahnreise an sich, das muss billiger werden, keine Frage. Aber die Ticketpreise an sich sind dann das Problem, nicht 20€ mehr oder weniger für Reservierungen. Wenn ich sowieso als arme Familie mit 300-500 € rechnen muss, ist es auch wurscht, ob es 320-520 € sind. Entweder kann ich mir es leisten, oder nicht.
Die eigentliche Debatte, die man hier aufhängen müsste wäre eben, warum die Bahn generell so 1 Geldverein ist und so assiteuer sein muss?!