267 Euro pro Fahrt: Essener Rat stimmt für Rettungswagen-Gebühren
267 Euro pro Fahrt: Essener Rat stimmt für Rettungswagen-Gebühren
267 Euro pro Fahrt: Essener Rat stimmt für Rettungswagen-Gebühren

267 Euro pro Fahrt: Essener Rat stimmt für Rettungswagen-Gebühren
267 Euro pro Fahrt: Essener Rat stimmt für Rettungswagen-Gebühren

Das ist wirklich eine beängstigende Regelung. Das bedeutet, wenn ich einen Notfall habe und ins Krankenhaus komme, muss ich mit mindestens 300 Euro rechnen, da die Tage im KH ja auch was kosten. Dieses Geld haben viele nicht einfach so rumliegen. Sicher, für Viele sind 300 Euro nicht viel Geld, aber für mich z.B. wäre das schon eine größere Belastung, die ich nicht so einfach stemmen könnte... 😭
Es scheint ein generelles Problem zu sein und nicht nur eins von Essen:
[...] geben viele Kommunen die Kosten zum Teil an die Patienten weiter. Das haben bereits mehrere Kommunen in NRW beschlossen. Essen ist jetzt nachgezogen und legt als erste Stadt konkrete Berechnungen vor.
Und anscheinend zu großen Teilen weil das System fragwürdig ist:
Ein großes Problem sind dabei offenbar sogenannte Fehlfahrten. Die entstehen, wenn ein Rettungswagen gerufen wird, aber letztlich wieder ohne Patient ins Krankenhaus fährt.
Es gebe keine rechtliche Handhabe, die Krankenkassen zur Kostenübernahme für Fehlfahrten zu verpflichten.
Laut den Krankenkassen lasse die Rechtslage keine andere Möglichkeit zu. Sie dürfe nur für Kosten aufkommen, die für die Versorgung der eigenen Versicherten entstehen, schreiben sie.
Ich verstehe das nicht ganz. Wenn das Personal vom Krankenwagen sich vor Ort um Jemanden kümmert, ist das doch bereits eine Versorgung eines Versicherten. Ob die Person dann mitgenommen wird oder nicht.
Für die Krankenkassen ist jeder Einsatz eines RTW, bei dem ein Partient nicht in ein Krankenhaus transportiert wird, eine Fehlfahrt, egal, ob der Patient den Transport verweigert, die medizinische Versorgung vor Ort ausreichend oder hinfällig ist, da der Patient bereits vorort verstorben ist.
Da das Solidarprinzip eine Unterscheidung nicht vorsieht, soll der städtische Eigenanteil von allen in gleicher Höhe bezahlt werden, unabhängig ob es eine sogenannte Fehlfahrt oder ein akuter Notfall mit anschließendem Transport in ein Krankenhaus war.
Beim WDR gibt es noch einen 6 Minuten Audiobearbeitrag zum Thema.
Ich kenne das tatsächlich so, dass häufig die Patienten eine Mitnahme verweigern. Zuerst verbal und dann sogar auf Aufforderung mit Unterschrift, damit keine rechtlichen Schwierigkeiten für den Notdienst entstehen.
Der Notdienst steht in der Zeit natürlich nicht nur unbeteiligt daneben, sondern helfen den Patienten. Meine Vermutung ist, da viele Personen im Notdienst aus intrinsischer Motivation heraus in dem Feld arbeiten.
In solchen Fällen hat der Notdienst allerdings keine Handhabe jemanden mitzunehmen und es kann natürlich auch nicht abgerechnet werden. Das ist natürlich etwas anderes, als unnötigerweise den Krankenwagen zu rufen. Als außenstehende Person würde ich aber jederzeit zum Hörer greifen, wenn ich mir um den gesundheitlichen Zustand eines Mitmenschys unsicher bin.
Die konkreten Zahlen hat die Stadt jetzt veröffentlicht. Demnach kostet der Einsatz eines Rettungswagens laut Gebührenordnung ab Januar 2026 1.020 Euro. Davon sollen 267 Euro an die jeweiligen Patienten weitergegeben werden.
Offensichtlich können die Kosten ja aber auch in dem Fall der versicherten Person zugeordnet werden, die da versorgt wurde oder es verweigert, denn sonst könnte ja auch der Selbstzahleranteil nicht abgerechnet werden. Also wäre es auch ein leichtes, im Gesetz klarzustellen, dass eben auch so eine Fehlfahrt zur Versorgung der Versicherten gehört und übernommen werden muss.
Was zum Fick?
Amerikanische Verhältnisse. Wie damals mit der Praxisgebühr. "Ruf bloß keinen Krankenwagen, ich muss diese Woche noch Lebensmittel kaufen." Sponsored by systematisch unterfinanzierte Kommunen.
Dieses. Wenn wir wollen, dass die Gesundheitsversorgung schlechter wird, weil die Leute sich jetzt überlegen müssen ob sie sich das leisten können, machen wir genau das.