Hintergrund | Tagesschau: Teure Lernmittel - Schulbedarf für viele "kaum bezahlbar"
Hintergrund | Tagesschau: Teure Lernmittel - Schulbedarf für viele "kaum bezahlbar"
Hintergrund | Tagesschau: Teure Lernmittel - Schulbedarf für viele "kaum bezahlbar"
Klassenfahrten, Schulbücher, Tablets - bis zu 20.000 Euro kann die Schulzeit kosten. Das kann sich nicht jeder leisten. Bildungspakete oder Fördervereine helfen aus. Doch Experten warnen: Die soziale Ungleichheit wird größer.
Der Schulstart nach den Sommerferien bringt für viele Familien nicht nur neue Stundenpläne, sondern auch hohe Rechnungen. Laut Statistischem Bundesamt sind die Preise für Schul- und Lehrbücher im Juni 2025 um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen - deutlich stärker also als die allgemeine Inflationsrate von zwei Prozent... (weiter)
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Wir hatten eine Schulbücherei aus der jeder sämtliche Schulbücher bekommen hat (ausgenommen Arbeitshefte). Später habe ich gelernt, dass das nicht Standard ist, sollte es aber.
Bei uns (RLP), gibt es die Ausleihe bei Bedarf. Man kann es sich aussuchen, ob man Bücher selbst kauft oder gegen Gebühr leiht. Arbeitshefte müssen natürlich gekauft werden, weil da ja reingeschrieben wird.
Allerdings sind die Gebühren für die Ausleihe auch nicht so ganz niedrig, 1/3 bis die Hälfte des Buchpreises fällt schon an. Wenn man geschickt gebraucht kauft und nach der Nutzung wieder verkauft, kann man in einer ähnlichen Preisregion landen.
Aus meiner Schulzeit kann ich mich aber auch erinnern, dass die Bücher von der Schule gestellt wurden, und Arbeitshefte gab es damals nicht. Ich weiß aber nicht, ob meine Eltern damals was für die Ausleihe zahlen mussten.
Momomoment, es ist in Deutschland nicht universel, dass die Schule die Lehrbücher bereitstellt?
Leider nicht. Ich habe meine Schulzeit in den 90ern in Niedersachesen verbracht. Bei uns gab es meistens die sogenannte Lernmittelfreiheit, d.h. die Schulbücher sind subventioniert worden. Dies ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. Ich kann mich aber auch an Schuljahre erinnern, in denen die Eltern dann die Schulbücher von bereits älteren Schülern kaufen mussten.
Es sollte auch Standard sein dass Arbeitshefte uebernommen werden. Ich ging in den 80ern/90ern in Baden-Wuerttemberg in die Schule - und hab spaeter dann bemerkt dass wir da wohl so ziemlich die beste Ausstattung hatten. Und mir ging damals schon nicht weit genug was von der Schule gestellt wird - und so um 2000 rum wurde da auch gekuerzt. Wir hatten zum Beispiel noch dass man Buecher kaufen konnte, und dann die Stadt 50% des Kaufpreises uebernommen hat (ansonsten gabs die natuerlich aus der Schulbuecherei) - der Diercke Weltatlas war eines der gekauften, und der wird immer noch ab und an benutzt.
Inzwischen bin ich in Finnland, das Lehrmittelfreiheit etwa so lebt wie ich mir das vorgestellt hatte - es wird alles gestellt, inclusive Heften, Stiften, Radiergummis, Lineal, ... - und natuerlich auch Computer, wenn die benutzt werden.
Ich stelle mal eine steile These in den Raum: Arbeitshefte braucht es gar nicht. Man kann die Aufgaben im Buch haben und dann im normalen Heft die Lösungen eintragen. Arbeitshefte sind IMO nur inoffizielle Förderungen der Schulbuch-Verlage.
Opa erzählt vom Krieg: Wir hatten früher auch keine Arbeitshefte, das ging auch. Das Konzept Arbeitsheft war mir nicht bewusst, bis meine Kinder in die Schule kamen.
Wir hatten sogar schon den Fall, dass angeschaffte Arbeitshefte gar nicht verwendet wurden, oder nur eine Handvoll Seiten. Das ist dann schon ärgerlich, dafür Geld ausgegeben zu haben.