Wie der NDR über Bauern berichtet: Ach, du heile Ackerwelt
Wie der NDR über Bauern berichtet: Ach, du heile Ackerwelt

Wie der NDR über Bauern berichtet: Ach, du heile Ackerwelt

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Gleich in der ersten Minute bekennt der schleswig-holsteinische Milchbauer Thomas Schneekloth, er habe bei der Bundestagswahl im Februar für die rechtsradikale Partei gestimmt. Danach folgen etliche Minuten Klagen: dass die CDU nach links gerutscht sei, dass die Bauern so viel für die Umwelt leisten müssten, um EU-Agrarsubventionen zu bekommen, dass viele Höfe gefährdet seien.
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Stimmen wie die von Wosnitza, die sich ablehnend gegenüber der AfD äußern, kommen in der Sendung nicht zu Wort. Ebenso fehlen die von Umweltschützern oder Wissenschaftlern, die abseits von rechts, links Missstände in der Landwirtschaft einordnen. Die einzige Gegenstimme ist eine Sprecherin der Tierrechtsgruppe Animal Rebellion. Diese Organisation ist aber extrem klein und radikal – die Aktivistin lehnt im „Klar“-Interview jegliche Nutztierhaltung ab. Sie kann auf keinen Fall repräsentativ Kritik an Missständen in der Landwirtschaft vorbringen.
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Für Ottmar Ilchmann, den niedersächsischen Landesvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, die kleine und mittlere Höfe vertritt, war die „Klar“-Episode „unterirdisch“. Der Landwirt sieht sie als Teil eines Trends. „Früher hat der NDR auch sehr kritisch berichtet“, erinnert er sich. Nun sei er „insgesamt sehr unkritisch“ geworden. „Es ist krass, wie sehr der NDR jetzt auf Bauernverbandslinie eingeschwenkt ist.“
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