Ich schreibe diesen Post weil ich gerade sehe das so viel auf die Linke verbal eingeprügelt wird weil die sich gegen Waffenlieferungen an die Ukraine stellt.
Ich persönlich bin auch für Waffenlieferungen und arbeite aktiv daran die Position der Linken zu ändern aber darum geht es hier in diesem Post nicht.
Es geht darum das wir scheinbar absolut bereit sind eine Partei die nicht mal 9% der Stimmen hat(8,8%) das Schicksal der Ukraine aufzubürden.
Seid euch bewusst das die AfD mit 20,8% die zweitstärkste Kraft im Bundestag ist. Man bräuchte die Stimmen der Linken nicht, hätte nicht ein so bedeutender Anteil der Deutschen diese faschischte pro-Putin-Partei gewählt.
Und anstatt das wir versuchen diesen Putin-treuen Lobbyverband anzugehen, versuchen wir also lieber eine Partei zu drangsalieren endlich ihre Werte aufzugeben?
Entschuldigt bitte meine Verwirrung aber wie können wir uns darüber beschweren das Politiker Dingen mit "Bauchschmerzen" zustimmen, nur um dann den Parteien die es nicht tun das zum Vorwurf zu machen.
Das wir in dieser Lage sind verdanken wir nicht Der Linken, nein, sondern den unzähligen ungenutzten Möglichkeiten einen Riegel vor den fremdgesteuerten und wachsenden Faschismus in Deutschland zu schieben.
Diese Möglichkeiten wurden ohne mit der Wimpern zu zucken verstreichen lassen von Parteien die tatsächlich in Regierungsverantwortung waren, und es auch jetzt wieder sind.
Das AfD-Verbotsverfahren hätte so oft in der Vergangenheit angestoßen werden können aber man hat lieber erfolglos am rechten Rand gefischt.
Jetzt zeigen die Parteien die uns das eingebrockt haben auf die einzige die das nicht getan hat und weisen jegliche Schuld von sich?
Eine absolut unwürdiges Verhalten.
Lasst euch nicht von reißerischen Überschrift davon blenden wer uns das alles eingebrockt hat.
Die Linke war durch die Abspaltung des BSW nicht mal mehr in Fraktionsstärke vertreten.
Die SPD, Grünen und FDP hatten die Regierungsgewalt und die Union war die größte Oppositionspartei.
Fühl diesen Post schon. Ich finde es ebenso absolut lächerlich die Linke als Buhmann darzustellen. Der Finger sollte viel mehr auf die wirklichen Schuldigen wie die AfD zeigen.
Meine Theorie ist: alle Parteien der "Mitte" rücken weiter nach rechts – bis auf die Linke. Nur die hat leider eben eine fragwürdige Position zum Ukraine-Krieg. Ich könnte mir vorstellen, dass viele Menschen einfach frustriert sind, dass es keine Partei mehr gibt, die ihren Vorstellungen überwiegend entspricht. Und das lassen sie dann an den Falschen aus.
Diese "Fragwürdige Position" begründet sich aus einer grundlegend parzifistischen Haltung und ich finde es hart bedenklich das Parzifismus in Deutschland zunehmend auch in linken Kreisen wie hier auf feddit pauschal problematisiert wird.
Die Linke sind keine "Putinfreunde" (hast du jetzt nicht geschrieben, aber schwingt bei der Diskussion leider immer mit), sie haben einfach noch nicht wie alle anderen Partein den Traum eines friedlichen Europas aufgegeben und denken den Krieg konsequent vom Ende her, aka vom Verhandlungstisch. Nicht schießen dannv erhandeln, sondern Verhandeln damit man hoffentlich nicht schießen muss.
Und es ist keinesfall so das die Linke die Notwendigkeit des Staatlichen Gewaltmonopols verkennt, auch nach außen hin. Es gibt ja durchaus die Bestrebung in der Linken das die Europäischen Staaten selbiges zusammenlegen mit einer EU Armee.
Pazifismus ist vollkommen naiv solange es Kräfte gibt, die auf den scheißen. Wenn ein nichtpazifistisches Land ein anderes angreift, dann ist der "Pazifismus" Dritter nur Unterstützung für den Aggressor. Und mit Russland gibt es nunmal kein Verhandeln ohne Kapitulation, damit bleibt nur mehr das Schießen.
Damit bleibt halt die Frage offen - mit solch einer realitätsfern naiven Einstellung zu Krieg und dem Imstichlassen der Ukraine... Wie würden sie sich im Falle eines Angriffs auf Deutschland verhalten?
Natürlich sind Utopien wichtig - was man heute nicht träumt wird morgen nicht wahr. :)
Man muss zwischen Utopie und Realität aber strikt trennen. Auf das erste arbeitet man hin, das zweite beeinflusst die Entscheidungen die man am Weg dorthin trifft.
Und die Realität ist, dass Russland immer und immer und immer wieder gezeigt hat, dass sie ausschließlich Interesse an der Erfüllung der kranken Fantasien des wahnsinnigen Opas haben, und nicht an tatsächlicher diplomatischer Zusammenarbeit.
Falls dus nicht mitbekommen hast führt Russland aktiv Krieg gegen uns: Sie fördern aktiv Cyberverbrechen und mischen sich in unsere Wahlen ein, indem sie antidemokratische Parteien und Terroristen unterstützen, sowie Menschen und Infrastruktur einfach töten und zerstören.
Sie sind auch vollkommen unprovoziert in die Ukraine einmarschiert und wollen dort nicht weg, sondern brechen ständig Versprechen. Außerdem nutzen sie die Widerwärtigkeit der Republikaner aus um die Ukraine zu demütigen und zu schwächen.
Also sag mir - wo gibts Verhandlungen mit Russland? Und komm mir jetzt nicht mit irgendwelchen Erfindungen aus dem Kreml.
Pazifismus ist eine sehr konstruktive Haltung, keine Frage! Gewaltfreie Konfliktlösung ist top. Die Sache ist nur, dass es sehr viel wirksamer ist, wenn es eine aktive Entscheidung gegen mögliche Gewalt ist oder ein Ablenkungsversuch von der Unmöglichkeit diese anzuwenden. Dann ist man kein Pazifist, sondern harmlos.
Die Linke hat meines Erachtens gerade das Problem, dass sie in der Syntax ihrer Werte feststeckt. Ihre Einstellung ist "Wir wollen keine gewaltsamen Konflikte durch Waffenlieferungen anheizen oder dafür verantwortlich sein, dass aufgrund unserer Entscheidungen mehr Waffen in den Umlauf kommen". Vollkommen legitim. Aber sagt ja keiner, dass sie nicht den Rest machen wollten.
Kriege werden nicht durch Waffen sondern durch Logistik gewonnen. Sollen sie auf Technologie wie Transportdrohnen setzen. Sollen sie Schutzwesten, Verpflegung, Digitalspezialisten oder Medizin aufführen. Alles was gebraucht wird, das keine Waffen sind, die können andere liefern. Würde das aktiver beworben werden könnte man zumindest den "Die wollen die Ukraine Russland ausliefern" Anstrich verlieren
"Es braucht umfassende humanitäre Hilfe für die Menschen in der Ukraine und Unterstützung für den Wiederaufbau. Wir fordern außerdem einen Schuldenschnitt, damit auch in Kriegszeiten Löhne und Renten bezahlt werden können und um einen raschen Wiederaufbau unabhängig von Kreditgebern zu ermöglichen. Der Ausverkauf des Landes an westliche Konzerne und die Abhängigkeit der Ukraine von Kreditgeberinnen und Finanzinvestorinnen wie Blackrock muss gestoppt werden."
Schuldenschnitt wäre eine direkte finanzielle Hilfe die zu 100% der Ukraine überlässt für was sie das freigewordene Geld ausgibt. Aka da ist auch durchaus möglich das diese davon Munition und Waffen kauft.
Auf die eine oder andere Art und Weise ja - sofern die Ukraine lange genug durchhält und Untetstützung bekommt. Frage ist auch die Bereitschaft der beiden Länder zu einer Vollmobilisierung.
Wie lange das jetzt dauert wird vermutlich niemand genau vorhersagen können, aber Russland hat keine wirklichen Freunde mehr und versucht mit Pflaster nach Pflaster die offene Wunde am Schädel zu verstecken.
Siehst du Kapitulation von Russland als realistisches Szenario?
Unter Putin nein, so wie Deutschland mit Hitler am Zügel nicht kapituliert hat. In Deutschland hat Hitler die Kugel in die Birne selber gemacht, in Russland bräuchte es vielleicht die Hilfe eines E-Scooters.
Yevgeny Prigozhin hat Putin schon beseitigen lassen, da fällt der als Nachfolger aus. Wenn Ramzan Kadyrov einen Powermove wagt, wäre Russland innenpolitisch abgelenkt.
Klingt plausibel, aber das würde bedeuten dass eher gezielte Sabotage-Aktionen zielführender wären, als der Versuch Russland eine militärische Niederlage herbeizuführen.
Von. Ich frage, ob es wirklich ein realistisches Szenario ist, Russland zur Kapitulation zu bringen und/oder den ursprünglichen Grenzverlauf der Ukraine wieder zurückzuerobern.
Nein, aber das war es von anfang an nicht imho. Damit es keine Grenzverschiebung durch große Ländern gibt muss es eine funktionierende UN geben. Hat man leider nach der Wende verpennt.
Man hatte das Budapester Memorandum, aber das brachte nichts, nachdem die anderen Vertragsparteien 2014 die Russen einfach darin gewähren ließe, es zu ignorieren.
Mit so jemandem kann man dann auch nichts neues aushandeln, wenn man weiß, sie würden es sowieso jederzeit ignorieren wie es ihnen passt. Deswegen finde ich es zynisch wenn da einige einfach Friedensverhandlungen mit so einem unredlichen Vertragspartner fordern, und tun als ob es damit getan wäre.
Umgekehrt ist mir aber auch nicht klar, was diejenigen als Ziel haben, die die Ukraine militärisch stärken wollen. Daher eben die konkrete Frage. Denn die Zurückeroberung der ursprünglichen Landesgrenzen scheint mir auch nicht wirklich realistisch zu sein.
aber das brachte nichts, nachdem die anderen Vertragsparteien 2014 die Russen einfach darin gewähren ließe,
Das mein ich mit keiner funktionierender UN, man hätte sie längst reformieren müssen was aber sowohl von dern USA als auch von Russland blockiert wurde, weil beide dann doch mehr Bock hatten es im Zweifelsfall mit Waffengewalt auszutragen und wenn die UN nichts machen kann kann man sowas machen wie den Irak Krieg durch die USA, oder den Angriff Georgien und dann eben die Ukraine durch Russland. Und der Seitenhieb auf "Man muss Wege finden Netanyau den Besuch in Deutschland zu ermöglichen trotz des IStGH Haftbefehls"-Merz muss hier auch sein.
Deswegen finde ich es zynisch wenn da einige einfach Friedensverhandlungen mit so einem unredlichen Vertragspartner fordern, und tun als ob es damit getan wäre.
Nicht ganz, die Linken schlagen vor mit China auszuhandeln das sie druck auf Russland ausüben. Ich bin bei weitem kein China fan und die Linken auch nicht, aber es ist immerhin ein Vorschlag der imho immerhin keine 0% Aussicht auf Erfolg hat.
@Matombo@feddit.org hat ja einen größeren zeitraum benannt. in diesem sind mehr sinnvolle abrüstungsabkommen von verschiedenen seiten kaputt gemacht worden. der größte fehler der ziviligesellschaften war es ganz sicher, nach dem ende des kalten kriedes nicht weiter auf das beibehalten und ausdehnen der internationalen abrüstungsmaßnahmen zu drängen.
Nicht schießen dannv erhandeln, sondern Verhandeln damit man hoffentlich nicht schießen muss.
Habe ich etwas verpasst? Es wird doch bereits seit Jahren geschossen? Jetzt ausschließlich auf Verhandlungen zu pochen hilft nur einem und zwar dem Aggressor.
Ja das ist der worst case der eingetreten ist, weswegen sich die Linke dafür einsetzt es wieder zurückzudrehen und zwar auf anderen Wegen als mehr schießen, weil das erwiesener Maßen erst zu Verhandlungen führt wenn beide Seiten so richtig kaputt sind.