Im Vereinigten Königreich fehlen rund 10.000 Erntehelfer. Doch die britische Regierung will den Landwirten nicht mit Visa für Arbeiter aus dem Ausland helfen. Das widerspräche ihren Brexit-Versprechungen. Von S. Lohmann.
In Großbritannien fehlen rund 10.000 Erntehelfer. Doch die britische Regierung will den Landwirten nicht mit Visa für Arbeiter aus dem Ausland helfen. Das widerspräche ihren Brexit-Versprechungen.
. "Wenn mir die Supermärkte mehr Geld zahlen, stelle ich gerne auch Pflücker mit 100.000 Pfund Jahresgehalt ein." Davon sind Supermärkte jedoch weit weg.
Oder nur sehr teuer, dafür aber gut bezahlte Pflücker. Kurzfristig hat so ein Arbeitkräftemangel wohl durchaus Vorteile für die meisten Bürger, da er die Verhandlungsposition von Arbeitnehmern gegenüber den Kapitalgebern verbessert.
Leider ist das aber wohl ein Strohfeuer und nicht das sinkende Wirtschaftswachstum wert.
Klar. Aber das ganze hat schon einen Effekt. Ich würde mal raten, dass die Tatsache, dass ausländische Arbeitnehmer im Zuge des Brexits ausgeschlossen wurden, der einzige Grund ist, warum die Arbeitslosenquote im UK niedrig geblieben bzw. sogar ein bisschen gesunken ist. Sonst hätten die wirtschaftlichen Folgen des Brexists auch da durchgeschlagen.
Aber das sind ja nicht nur Erntehelfer-Jobs. Gerade mit einer niedrigen Arbeitslosigkeit wird wohl kaum einer von seinem jetzigen Wohnort für einen solchen saisonalen Job aufs Land ziehen.
Die zahlt halt niemand. Selbst wenn jemand aufs Jahr umgerechnet so viel zahlen würde wären das trotzdem ja nur 1-2 Monate im Jahr zur Erntezeit. Dafür gibt auch niemand seinen Ganzjährigen Beruf auf. Pendeln ist das wohl auch eher nicht, sonst wenn dort vor Ort leben in irgendwelchen Baracken. Die Bevölkerung in Großbritannien ist sehr viel konzentrierter als hier bei uns. Da ist nicht innerhalb einer Stunde Fahrtzeit von jedem Bauern eine Großstadt.
Haller hofft, dass der Mindestlohn nicht noch weiter steigt. Er würde sich eine Ausnahme für den Obstanbau wünschen
Na da wünsche ich mir dann doch lieber steigende Erdbeerpreise und akzeptable Löhne fürs Personal. Dass Lebensmittelpreise hier durch die Decke gehen, bloß um noch mehr Profit aus dem Geschäft zu quetschen, juckt unsere von einem angeblichen Sozialdemokraten angeführte Regierung ja auch herzlich wenig.
Durfte mich letztens mit der Verwandtschaft rumärgern, dass die deutschen keinen Spargel stechen wollen. Ich meinte, für den Stundenlohn will das halt keiner machen, sollen die halt mehr bezahlen. Oh mein Gott, das geht nicht, da würde der Spargel unbezahlbar, hieß es dann.
Hab das dann mal durchgerechnet. 10kg Spargelernte pro Stunde sind der duschschnitt. 10kg Spargel liegen bei ca. 170€. Heißt, 10€ Stundenlohn mehr, würde das Kilo Spargel um ca. 1€ verteuern.
Sehe ich absolut kein Problem drin. Aber erstmal rumheulen, dass andere nicht für 7,50€ die Stunde Spargel stechen.