Vier schwere Motorradunfälle hat es diese Saison schon am Sudelfeld gegeben. Die Behörden wollen die beliebte Strecke seit Jahrzehnten für Motorräder sperren – doch das ist nicht so einfach. Warum, und wie die Biker das finden, erklärt BR24 vor Ort.
Nichts triggert mich mehr als Motorradfahrer. Wir sind vor ein paar Jahren aus einer großen Stadt in NRW aufs Land gezogen und das Ausmaß an Lärm durch die habe ich total unterschätzt. An jedem schönen Wochenende knattern hier dickliche Mittfünfziger in Pellwurst-Kleidung über die Landstraßen und grüßen sich cool. Samstags ist nervig, sonntags ernsthaft unerträglich. Wir können uns im Garten kaum unterhalten, bis tief in den Wald dröhnen die Motoren. Acht Stunden lang, ein unendlicher Wespenschwarm. Auf den Bänken, an Bushaltestellen und der Tankstelle stehen sie rum, telefonieren und rauchen. Jeden Tag ein, zwei mal Krankenwagen, alle zwei Wochen Rettungshubschrauber. Ich lüge nicht: Letztens sind Freunde zu Besuch gekommen und meinten zur Begrüßung: "Da lag ein Motorradfahrer auf der Kreuzung".
Zu Saisonbeginn sind zwei Motorradhonks in der Kurve hier zusammen geklatscht und beide gestorben. Lässig! Es war ziemlich ruhig, während die Rettungssanitäter vergeblich um die Leben der beiden Familienväter kämpften.
"Mit dem Motorrad rumfahren" ist so eine affiger, rücksichtsloser und gemeingefährlicher Zeitvertreib, es macht mich wahnsinnig. Wenn ich dieses Haus wieder verkaufe, dann wegen euch. Ich bete für ein Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen und Lärmkontrollen. Kauf dir ein Rennrad, echt!
Jedes Motorrad ist lauter als ein Auto. Die Kunden wollen es so, darum werden sie so gebaut. Es gibt hier also nur "zu laut" und "viel zu laut".
Autoprolls kannst du mit Elektroantrieb kriegen, wegen der BeScHlEuNiGuNg!!1! Elektromotorrad wird erstmal kein echtes Thema sein, weil der Lärm irgendwie das peinliche Freiheitsgefühl der Motorradfahrer transportiert und deshalb zum Erlebnis dazugehört.