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[DE] Dreimal mehr als noch vor vier Jahren: Jeder zwölfte Deutsche hat ein rechtsextremes Weltbild

www.tagesspiegel.de Dreimal mehr als noch vor vier Jahren: Jeder zwölfte Deutsche hat ein rechtsextremes Weltbild

Über acht Prozent der Deutschen haben ein manifest rechtsextremes Weltbild, laut einer Studie der SPD-nahen Ebert-Stiftung. Jeder fünfte findet, Deutschland gleiche eher einer Diktatur als einer Demokratie.

Dreimal mehr als noch vor vier Jahren: Jeder zwölfte Deutsche hat ein rechtsextremes Weltbild

Über acht Prozent der Deutschen haben ein manifest rechtsextremes Weltbild, laut einer Studie der SPD-nahen Ebert-Stiftung. Jeder fünfte findet, Deutschland gleiche eher einer Diktatur als einer Demokratie.

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  • Joa ist mir schon Recht lange klar. Kann über diese Artikel "Wie kommt es, dass so viele Menschen die AfD wählen" immer nur den Kopf schütteln. Diggah weil die Wähler rechts sind. Nicht immer gibt es irgendeinen anderen Grund, Protestwahl, Unzufriedenheit mit der Ampel, yada yada. Viele sind eben einfach rechts, Punkt.

    • Ich glaube das nicht. Das ist mir etwas zu einfach. Meine Theorie ist eher, dass durch die extreme Asymmetrie von Wohlstand innerhalb der Bevökerung (aber auch gesamt Europa und teilweise sogar weltweit) es zu einem "Rechtsruck" gekommen ist. Menschen switchen nicht einfach um zu hass und populistischen Aussagen. Es braucht einen Grund und wenn wir uns Gesellschaftliche und Volkswirtschaftliche Entwicklung in den letzten 30 Jahren anschauen, so ist klar erkennbar wie die Scheere aus Arm und Reich jedes Jahr weiter auseinander geht. Profite steigen massiv für unternehmen, aber die Lohnentwicklung ist nicht annähernd gewachsen. Dies führt zu massiver ungleichheit und einem Gefühl von abgehängtheit bei großen Teilen der Bevölkerung und führt zum Phänomen des "entgegen der Rolltroppe gehen" (Running to stand still). Das führt zu Desillusionierung, Erschöpfung, Wut und faktisch nach der Suche der schuldigen. Leider verstehen viele nicht die komplexen zusammenhängen, aber lassen sich sehr schnell aktivieren vom Gedanken, dass wenn man selber sehr wenig hat und immer weniger bekommt, alles was an Fremde/Fliehende an wert fliesst, als ungerechtfertigt zu betrachten. Und man dann positionen einnimmt von "Anti-Ausländer" Sichtweisen. Wie der Artikel von OP es beschrieb: Einige Menschen werden als weniger Wertvoll erachtet.

      Ich behaupte, dass wir kein Problem mit Rechts und Links haben. Sondern ein Problem mit oben und unten und dies wiederum zu Tendenzen von rechts und links führt. Würde man in jedes Sozio-Biotop eines AFD Wählers einzelnd reinschauen, würde - so behaupte ich - einen wirtschaftsfaktor finden. Einen Aspekt, der sich reduzieren lässt auf die gesunkene finanzielle Situation. Würde jeder dieser Menschen in den letzten 30 Jahren seine Lohnsteigerung im Werte der Gewinnsteigerung erhalten haben (jeder der heute 60K/Jahr verdient also schon bei min. 100K/Jahr wäre), dann wären diese Menschen heute nicht "rechts" wie du beschreibst. Sondern hätten ein eigenes Haus, führen drei mal im Jahr im Urlaub, haben eine Ferien-Wohnung im europäischen Ausland und würde Sätze sagen wie "Uns geht es gut, wir müssen den Fliehenden Helfen." Diesen Menschen geht es aber Finanziell nicht gut. Weltweit wurden in den letzten 35 Jahren 30 Trillionen $ vom unteren drittel ins obere drittel verschoben durch gestohlene/ungestiegene Löhne und eine sozialisierung der Verluste durch Unternehmen. Rettungsschirme für Unternehmen, Schulden für die Bevölkerung.

      Menschen werden nicht einfach innerhalb von 4 Jahren rechts. Ihre Wirtschaftssituation veränderte sich aber radikal und das führt dazu den horizont - notgedrungen - zu verengen und auf sich zu schauen und einen Sündenbock zu suchen. Menschen mit geringer Bildung die im unteren Drittel der Erwerbsarbeit schuften, sind nicht in der Lage Makroökonomische Zusammenhänge und Fachgespräche über Reallohnentwicklungen zu verfolgen und sich daraus eine fachliche Meinung zu bilden, wo es schief ging und was zu tuen ist. Diese Menschen neigen zu einfachen Modellen/Parolen/Ideen. Ihr Bildungsrückstand, bedingt durch den finanziellen Rückstand ihrer und der vorgenerationen führt zu einem instabilen Verhalten, bei dem solange Geld da ist und man gut lebt, diese Menschen nicht zu extremen Parteiwählern werden. Verschärft sich die Finanzielle Lager allerdings enorm (z.B. währen der Pandemie und durch Inflation) verfallen diese Bevölkerungsgruppen sehr schnell in Aktionismus und Platitüden um eine einfach Lösung/Feindbild zu skizzieren.

      Der Aufschwung der AFD ist das Resultat von 16 Jahren konservativer Regierung die nicht die Unternehmen zur Kasse gebracht hat und die Löhne gleich der Gewinne wachsen liess (z.B. durch Gewerkschaftsarbeit die eher in einer nicht-konservativen nicht-liberalen Parteiarbeit zu finden gewesen wäre). Der Aufschwung der AFD ist ein Problem von Arm und Reich, nicht von Links und Rechts.

      EDIT: Als Anmerkung noch: Der Aufstieg der Nationalsozialisten ab 1933 war vor allem getrieben durch Finanzielle Sanktionen ggü. Deutschland und der daraus angespannten finanziellen Situation der Bürger. Diese Menschen sahen ein Wirtschaftsversprechen um Aufstieg der NSDAP und sprangen so willentlich auf den Antisemitischen/Rassentheoretischen Wagen auf. Menschen hassen nicht auf einmal andere Menschen wegen Ihrer Abstammung. Es geht Ihnen wirtschaftlich schlechter bis zu einem Punkt, dass sie das Gefühl haben selber und als Staat nichts mehr geben zu können und lassen sich dann von Rattenfängern Instrumentalisieren. Die Reichen lieben es, wenn die untere hälfte der Bevölkerung in den Glauben gebracht werden kann, dass es die Ausländer/Andersaussehenden sind die Ihnen etwas wegnehmen. Die Reichen haben große Angst, dass die Leute erkennen, dass es eben diese Oberschicht ist, die Ihnen die Finanzielle schieflage brachte. Würde sich der Hass dieser Menschen gegen Ihre Villen und Besitztümer richten, würden mehr Probleme gelöst werden als im Kampf zwichen rechts und links. Leider versteht ein großteil der Bevökerung nicht wenn von Ihnen in der Fachpresse gesprochen wird, da Sie nicht diese Schriftstücke lesen. Was Sie aber lesen ist die Boulevard-Presse, die von - tadaa - den reichen Kontrolliert wird. Die Oberschicht macht sich Opaque im Zivilbild. wie Rainald Grebe sang "Die Oberschicht, man sieht sie einfach nicht". Der reichste Deutsche - Dieter Schwarz - hat keine Bilder von sich online. Die Oberschicht versucht nicht zu zeigen was sie hat, da dies begehrlichkeiten wecken würde. Und Neid. Und Hass. Sie tuen gut daran unter sich zu bleiben und nicht aufzufallen im Zivilbild um die Diskussion zwichen Rechts-Links nicht auf das besagte Oben-Unten zu verschieben. Dies wäre Fatal für die Reichen - und die Lösung für diese Nation.

    • Diggah weil die Wähler rechts sind.

      Damit schiebst du die Frage doch nur einen Schritt weiter: Warum sind sie denn rechts? Offensichtlich gabs ja auch mal andere Wahlergebnisse und es gibt starke regionale Unterschiede. Genetisch wirds wohl nicht sein, also wird es wohl irgendwelche Gründe dafür geben.

      • Das stimmt wohl so, die Bevölkerung ist rechter geworden. Für das wie und warum bin ich kein Experte, der Kommentator über mir hat da n'en ganzen Block geschrieben, finanzielle Benachteiligung und gefühlte Übervorteilung spielen da bestimmt eine Rolle. Obwohl ich einige Bekannte (pur anekdotisch) habe denen es finanziell sehr gut geht, die aber gegen Ausländer wettern wie der schlimmste Dresdener.

        Nichtsdestotrotz beschreibt die Umfrage wie rechts Deutsche denn sind / geworden sind und ich hasse es, wenn dieser Umstand schön geredet wird. Wenn der Wahlgrund nicht ist, dass man sich mehr Rente erhofft, sondern sich Massenabschiebungen wünscht, sollte man das Kind beim Namen nennen.

        Aber mal schauen wo das in den nächsten Jahren noch hinführt, vielleicht löst die Ampel ja deutschlandweit Armut, alle leben zufrieden in Eintracht mit ihren Mitmenschen jeglicher Herkunft und Identität und die Bahn kommt endlich pünktlich 🙃

      • Weil es ihnen politisch vorgelebt wird. Menschen sind Rudeltiere und Rechte nochmal stärker. Wenn ihnen Hass und Hetze als gesellschaftlich legitim vorgelebt wird, dann springen sie auch darauf an. Es spricht niedere Instinkte an, die in jedem Menschen vorhanden sind. Wenn sich die letzte Volkspartei hinstellt und sagt "Wir müssen die Ausländer raushalten und der Feind sind die Grünen, und man muss sachlich mit der AfD zusammenarbeiten." Dann kommt bei Horst an "Die scheiß Ausländer! Die Ökoterroristen! Und das denkt sie Mehrheit, zu der ich ja dazugehöre." Und dann verprügelt er nach dem Volksfest einen Menschen mit der falschen Hautfarbe und fährt Klimaaktivisten an.

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