"Zu wenig Investitionen, zu viel Bürokratie, zu hohe Standortkosten – die deutsche Wirtschaft steckt fest. Sie verliert in Europa und international den Anschluss": So fasste DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben die Ergebnisse der neuen DIHK-Konjunkturumfrage bei deren Vorstellung in Berlin zus...
Mich würde interessieren, was eure Gedanken hierzu sind. Ich kann mir vorstellen, dass die CDU das in den nächsten Wochen im Wahlkampf intensiv nutzen wird.
Mich würde interessieren, was eure Gedanken hierzu sind.
Ich kann mir vorstellen, dass die CDU das in den nächsten Wochen in Wahlkampf intensiv nutzen wird.
Man kann der CDU jetzt schwerlich vorwerfen, dass die Konkurrenz etwas versprochen hat, dann die Chance zur Umsetzung bekam und kläglich gescheitert ist. Sie muss insofern gar nichts selbst tun. Nur zitieren.
Die Grünen haben wirtschaftstechnisch getan, was mit der FDP im Finanzministerium möglich war. Ich weiß nur leider nicht, wie man das populistische brauchbar verpacken kann, und darauf, dass die Union faktenbasierten Wahlkampf betreibt, kann man sich leider auch nicht verlassen.
Man kann natürlich schön ignorieren, was in den letzten fünf Jahren in der Welt los war (Lieferketten, Kriege, etc), wie sehr die deutsche Wirtschaft als „Exportweltmeister“ von der Weltwirtschaft abhängig ist, und wie wenig man auf steigende Energie- und Rohstoffpreise als abhängiger Importeur Einfluss hat. Ja, dann kann man es sich einfach machen und sagen, die Grünen sind schuld. Aber seriös ist das eben nicht. Die Union hätte es keinen Deut besser gemacht. Vielleicht hätten wir unter einem Kanzler Laschet mehr gelacht, das kann er glaube ich ganz gut.
Ironischerweise stützen andere Industriestaaten ihre wachsende Wirtschaft u.a. durch neue Schulden. Ein politisches Mittel, dass in Deutschland gerade jene Parteien ablehnen, welche solche Plakate befürworten.
In der Ampel-Koalition waren es jedenfalls nicht die Grünen, welche hier auf die Bremse gestanden sind.
Was, glaubst du, sind die Folgen einer wachsenden Staatsverschuldung für den normalen Bürger, der keine wachsende Wirtschaft hat, sondern nur ein Portemonnaie mit zu wenig Geld drin?
Gar keine, solang das Land in dem der normale Bürger wohnt allen glaubhaft weismachen kann dass es alle schulden pünktlich zurückzahlen kann.
Wenn das Land die Schulden richtig einsetzt, hat der normale Bürger am Ende auch eine wachsende Wirtschaft in dem Portemonnaie und dann wird das mit dem überzeugen von Gläubigern für den Staat auch wieder viel einfacher.
solang das Land in dem der normale Bürger wohnt allen glaubhaft weismachen kann dass es alle schulden pünktlich zurückzahlen kann.
Muss es nicht, das ist einer der Punkte bei der Staatsverschuldung: Der Staat zahlt vor allem Zinsen zurück, die Kredite darf er großteils recht lange behalten.
Wenn das Land die Schulden richtig einsetzt
Das ist vermutlich der Dreh- und Angelpunkt in dieser Diskussion. Die wachsende Unzufriedenheit, die zur Stärkung der politischen Ränder geführt hat, ist eine direkte Folge aus dem falschen Einsatz der Schulden. Das Fass, zu fragen, warum für den Krieg 100 Milliarden "Sondervermögen" übrig waren und für die Rentenkasse nicht, möchte ich hier übrigens gar nicht aufmachen, aber ich frage mich schon: Angenommen, Christian Lindner hätte den neuen Schulden zugestimmt - wäre das dann ein "richtiger" Einsatz gewesen?
Bessere und zukunftsgerichtete Infrastruktur. Mehr und bessere Bildung, Entwicklungsmoglichkeiten sowie Gesundheitsversorgung. Du meinst sowas?
All das hätte der normale Bürger ganz unmittelbar von Staatsverschuldung. Und mittelbar hätte er bessere Wirtschaft, bessere Jobs, und mehr Geld im Portemonnaie.
Bist du Aktionär eines deutschen Unternehmens? Wenn dem nicht so ist, sind deine Vorteile davon, dass es eine "bessere Wirtschaft" gibt, gerade im Hinblick darauf, dass aufgrund der Steuerlast zusehends mehr Arbeitsplätze (und Steuern) ins Ausland verlagert werden, doch eher gering. Die alte Mär, eine "bessere Wirtschaft" sei nicht vor allem für Menschen von Vorteil, deren Gehaltsstufe deutlich über dem Durchschnitt liegt, ist neoliberaler Quatsch.
Höhere Schulden bedeuten übrigens auch höhere Zinsen und damit höhere Ausgaben zur Tilgung derselben.
bessere Jobs, und mehr Geld im Portemonnaie.
Wie, glaubst du, wirken sich bessere Jobs bei steigender Inflation auf das Geld im Portemonnaie aus? (Hier übrigens mal eine Grafik, die einen Teil der Frage beantworten dürfte.)
Höhere Schulden bedeuten übrigens auch höhere Zinsen und damit höhere Ausgaben zur Tilgung derselben.
In der Niedrigzinsphase hätten höhere Zinsbelastungen vermieden werden können, wenn zu der Zeit investiert worden wäre. Aber auch hier sind in Deutschland eher die Konservativen zurückhaltend.
Die bisher letzte Niedrigzinsphase fand statt, als bereits eine Regierung regierte, die von der SPD angeführt wurde. Oder meinst du die mit „Konservative“?
Gekonnt ignoriert dass die Zinsen in der danach liegenden Zeit, in der dann 16 Jahre lang die CDU das sagen hatte, die Zinsen NOCH NIEDRIGER waren.
Während Schröder 2 lag der ESB Leitzins bei 1,8%.
In 12 der 16 Jahre CDU lag der Zins unter 1%. 5 Jahre davon sogar bei 0%.
Zum Glück sind wir da nicht in die Schuldenfalle getappt und haben investiert. /s
Die CDU regierte jedoch nicht allein. Das Finanzministerium zum Beispiel unterstand damals einem Herrn Scholz. Und hier wäre es wirklich schön, wenn es wenigstens auf Feddit einen Konsens gäbe: Ist der Finanzminister schuld (dann Scholz für fehlende Investitionen) oder nicht (dann aber die FDP jetzt auch nicht)?
Als dritte Möglichkeit bleibt, dass Politik sich nicht auf einfache entweder/oder Wahrheiten reduzieren lässt. Weder entscheidet ein Finanzminister ganz allein, noch kann ohne Finanzminister über Mittel entschieden werden.
Deshalb eigenen sich solch vereinfachte Sharepics nicht für fundierte Aussagen sondern allenfalls für ein bisschen Stimmung.
Stimmt. Sie sind auch insofern als Lehrstück für die Demokratie ganz interessant. Sie sind wenig mehr als Populismus. Seltsamerweise wird von denen, die die erstellen, „Populismus“ trotzdem nur für etwas gehalten, das andere tun.
Wenn das stimmen würde sollten wir ja dank eisernen Haushalten und schwarzer Null eine geringe Steuerlast haben. Ist aber nicht so. Stattdessen haben wir in fast allen Bereichen vergleichsweise hohe Steuersätze - die wir teilweise so hoch geschraubt haben eben weil keine neuen Schulden aufgenommen werden durften. Also das komplette Gegenteil von dem was du behauptest.
Beispielsweise hat Trump in seiner ersten Amtszeit die Wirtschaft trotz guter Zahlen nochmal mit Schulden angetrieben um sich nochmal mit guten Zahlen brüsten zu können. Die Steuern wurden in dieser Zeit gesenkt.
Dieser Widerspruch besteht nicht. Da du dich allerdings in dieses Gespräch vor allem insofern eingebracht hast, vergebens zu versuchen, meine Person zu diskreditieren, verzeih mir bitte, wenn ich es mit dir an dieser Stelle nicht fortführen werde.
Du hast ja außer schnippischer Bemerkungen nicht viel anzubieten, also bist du vermutlich nicht interessiert an einer ernsthaften Antwort, aber Staatsschulden können quasi beliebig lange immer wieder durch neue Anleihen abgelöst werden, und genau das passiert auch in der Realität. Auch in Deutschland. Schau dir mal an, wie hoch die stärkste Volkswirtschaft der Welt verschuldet ist.
Staatsschulden werden so gut wie nie getilgt, weil es in jedem beliebigen Zeitpunkt bessere (gewinnbringendere) Verwendungsmöglichkeiten für das Geld gibt, als Schulden abzulösen. Investitionen aus Staatsschulden bedeuten ganz direkt zusätzliches Geld, das neu geschöpft und der eigenen Wirtschaft zugeleitet wird, was dort zu neuen privaten Investitionen und Wachstum führt, wodurch die zusätzlichen Schulden mehr als aufgewogen werden.
dass Deutschland nicht die Schulden, sondern die Zinsen zurückzahlt.
Die Mehreinnahmen dank staatlicher Investitionen (und dadurch Wachstum) sind größer als der Zinsdienst.
Die Mehrkosten aus Unterlassen der notwendigen Investitionen (zum Beispiel in Infrastruktur) sind es ebenfalls.
Geld zu drucken lässt das Geld nicht mehr wert werden.
Du verstehst nicht woher Geld kommt. Jedes Mal wenn eine Bank (egal wem und für was) einen Kredit gibt, wird Geld "gedruckt". Dass das losgelöst von allen anderen Faktoren unweigerlich zu steigender Inflation führe, ist ein Märchen. Bei einem Schuldenstand der so niedrig ist wie unserer wird die Annahme gleich noch absurder.
Was Geld weniger wert werden lässt ist zum Beispiel die ständige Umverteilung nach oben, die dazu führt dass Überreiche sich stetig teurer werdende Immobilien hin und her schieben können.
Aber selbst wenn es stimmte, wäre das in dem Fall gut für uns, weil dann unsere ausstehenden Staatsschulden weniger wert werden.
Ich halte viel von Parteien, die ihre vor der Wahl gemachten Versprechen in der Regierung durchsetzen. Damit ist erst mal keine politische Wertung verbunden. Um meine Meinung geht es in der Politik zum Glück aber auch quasi nicht.